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Der Abschied von Miami verlief wehmütiger, als gedacht. Ich würde zurückkehren, allerdings stand ein genaues Datum dafür noch aus. Mir genügte aber vollkommen, dass es eine Tatsache war. Dies bemerkte auch Jake, der mir Zeit gab mich zu verabschieden. Erst als ich ungefähr zehn Minuten am Strand saß und die Wellen beobachtete kam er zu mir. Mein Freund erkundigte sich, ob wir nun gehen wollten oder ob ich einen Sonnenbrand mitnehmen wollte. Grinsend verneinte ich und ergriff seine ausgestreckte Hand. Es wurde Zeit, denn ein weiteres Hinauszögern würde mir den Abschied noch schwerer machen. Also verstauten wir unsere Sachen in seinem SUV und fuhren los.

Leider hatte ich das Auslosen der Musik verloren, sodass nun eine geballte Ladung Hip-Hop auf mich ein dröhnte. Zwar war diese gedämpft, aber mir war es immer noch ein Rätsel, wie man diese Musikrichtung hören konnte. Jake spürte, dass mir seine Musikwahl nicht behagte und schaltete auf einen Radiosender um, der Electronic Dance spielte. Ich fand seine Reaktion unglaublich süß, auch kam meine gute Laune mit den Beats langsam wieder. Allerdings hatte er gewonnen und so änderte ich die Einstellung mit den Worten „Wettschulden sind Ehrenschulden!“. Neben mir lachte etwas über beide Ohren und wollte gerade den Regler des Radios berühren, als ich ernst den Kopf schüttelte. Sein Grinsen wurde immer breiter, denn er wollte nicht den Sender wechseln, sondern die Lautstärke erhöhen. Tja, ich hatte es so gewollt und so fuhren wir, mit schallendem Bass, Richtung Flughafen.

***

Dort angekommen hielt er in einer abgelegenen Ecke und übergab seine Schlüssel einem Mann, den er mit einem Handschlag begrüßte. Auch mir nickte sein Kumpel zu und fuhr dann vom Rollfeld. Ich bemerkte nicht wie er summend mit den Koffern auf mich zu kam. Mein Blick richtete sich auf das kleine Flugzeug. Da war sie wieder meine Flugangst. Vorsichtig legte er seine Hände auf meine Schultern und küsste mich am Hals. „Bereit?“, fragte er leise. Mit einem klaren „Nein“ schlich ich die Treppe nach oben.

***

Jake begrüßte erst den Piloten und nahm dann neben mir platz. Meine Anspannung war nicht zu übersehen, denn ich hatte mich regelrecht in den Sitz festgekrallt. Stark konzentriert visierte ich einen unsichtbaren Punkt vor mir an und blendete alles um mich herum aus. All seine Versuche nach Aufmerksamkeit scheiterten. Erst als sich die Maschine schon in der Luft befand löste sich allmählich meine Umklammerung, trotzdem blieb ich weiterhin starr sitzen. Angestrengt hypnotisierte ich mich, sodass mir nicht übel wurde. Erst als er vor mir hämisch grinsend kniete und meine Unterhose vorsichtig herunterzog, wachte ich aus meiner Trance auf.

Darauf schob er meinen Rock etwas nach oben, sodass er mich zwischen den Beinen küssen konnte. Seine Liebkosungen wurden immer intensiver. In dem Moment, als ich zu stöhnen begann richtete er sich auf, setzte seine Zärtlichkeiten an meinem Hals fort und hauchte in mein Ohr: „Nicht so laut, Kleines. Wir sind nicht alleine!“. Seine Finger glitten wieder unter meinen Rock. Je mehr ich stöhnte, desto ausdrucksstärker wurden seine Bewegungen. „I-ich, ich …!“, flüsterte ich erregt. „Oh ja, ich spüre es!“, stöhnte er mir lasziv ins Ohr.

Keuchend stand ich auf, um mir meine Unterhose wieder zu holen. Nachdem ich sie angezogen hatte und mich wieder zu Jake umdrehte, saß dieser vollkommen fertig auf dem Sitz und starrte mich entgeistert an. Erhaben schaute ich zu ihm hinüber. „Äh, war’s das jetzt? Ich bin mit meinem Ablenkungsprogramm noch nicht fertig!“, erkundigte er sich entrüstet. Mein Nicken schien seine Verzweiflung noch mehr anzustacheln. „Ilvy, mir platzt gleich die Hose. Was soll das. Ich…“, brachte er mit entsetzter Stimme hervor. „Du siehst gerade nicht aus wie ein Footballspieler, oder. Weißt du noch Keuschheit und so. Du wolltest doch Kräfte für mich sammeln!“, erwiderte ich schmunzelnd.

Mit einem „Fuck“ verschränkte er die Arme vor der Brust und schmollte. Ich warf mich übereifrig auf meinen Sitz und drückte ihm einen fetten Schmatzer auf die Backe. Nach einem kurzen Moment atmete er angestrengt aus und sagte: „Na gut, du hast gewonnen! Ich geb‘ mich geschlagen. Welchen Film wollen wir uns anschauen?“ Belustigt wiederholte ich zwinkernd: „Wettschulden sind Ehrenschulden!“. Jake biss sich auf die Lippe und brachte nur ein, nicht böse gemeintes, „Miststück“ hervor.

Das Flüstern der BäumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt