5. Kapitel

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Mein Puls ist so hoch, dass ich das Gefühl habe gleich um zu kippen. Nervös schaue ich mich im Raum um. Ich kann meine Freunde doch nicht in Gefahr bringen! Und woher sollte ich so viel Geld herbekommen? Scheiße! Mir bleibt gar nichts anderes übrig als....

„Ich mach es."
Verblüfft sieht er mich an. Was denn? Hat er echt gedacht dass ich meine Freunde hintergehen würde? Ein gehässiges Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus.
„Gut." Er schaut sich im Raum um und nickt seinen Leuten zu. Einen Moment später sind wir alleine im Raum. Shit. Was passiert jetzt?

„Also" unterbricht er die Ruhe. Er greift in eine Schublade in seinem Schreibtisch und legt ein Blatt auf den Tisch.
„Du wirst meine Assistentin sein, übernimmst also den ganzen Zettel Kram und so weiter." Hört sich ja gar nicht so schlecht an..
„Du bist immer da wenn ich dich rufe, sonst hast du ein Problem. Wenn ich Kaffee brauche, holst du mir einen Kaffee. Wenn ich Hunger habe, holst du mir was zu essen." Das kann doch nicht sein ernst sein. Kann er sich nicht selber bewegen? Braucht er dafür jetzt auch noch jemanden? Oder will er mich einfach nur ärgern?
„Das ist der Vertrag, in dem du bestätigst, meinen Job für dich an zu nehmen."
Ich nehme das Blatt in die Hand und fange an zu lesen.
...... Assistentin....bla bla bla .....hiermit bestätige ich den Job an zu nehmen.......für-
Für 6 Monate! Oh Gott..bitte lass die Zeit verhandelbar sein. Bitte.
„6 Monate?" frage ich. „6 Monate." sagt er.
Na super.

„Und wann soll ich da sein?" „Da sein? Du wohnst natürlich bei mir. Ich meine, in einem eignen Zimmer."
„Wie soll ich meinen Freunden erklären dass ich für ein halbes Jahr nicht da bin bzw. wo anders wohne? Sie würden nach kurzer Zeit feststellen das etwas nicht stimmt." sage ich skeptisch. „Denk dir was aus. Du hast 24 Stunden Zeit dich zu verabschieden."
Shit. Shit. Shit.
Ich atme tief ein und aus um nicht die Fassung zu verlieren. Du schaffst das. Ich lege den Kugelschreiber an, und unterschreibe den Vertrag. „Wo sind wir ? Ich kenne mich nicht gut hier aus und muss wieder zurück ins Hotel." Er überlegt kurz und ruft schließlich jemanden in den Raum. Der Mann mit dem ich als erstes alleine war kommt in den Raum. „Marcus, bitte bring sie zurück ins Hotel und hol sie morgen um 9Uhr ab."
„Wie spät ist es?" frage ich.
„8:50Uhr." sagt er. Was? Wie lange waren wir denn tanzen? Oh Gott Lexa wird mich umbringen. Marcus nickt nun und öffnet die Tür als Geste an mich den Raum zu verlassen. Ich sehe Herr Fournier noch einmal an und verlasse den Raum.

Ich klopfe an die Tür des Zimmers und höre kurz darauf Schritte. 1,2,3 „Aurora!" sagt Lex und schaut mich besorgt an. „Wo warst du? Wir haben dich überall gesucht aber du warst nirgends. Geht es dir gut?"
Na super. Was soll ich denn sagen? Ach, alles gut. Ich wurde nur von einer Mafia entführt und muss jetzt 6 Monate das Schoßhündchen des Mafiosos spielen weil meine Eltern Schulden bei der Mafia haben? Nein danke.
„Tut mir leid, aber ich hab da jemanden an der Bar kennengelernt und dann hat er mich gefragt ob ich mit zu ihn möchte. Ich habe total vergessen dir Bescheid zu sagen." Okay, das war wirklich die beschissenste Ausrede die mir einfallen konnte. Ihr besorgter Blick verschwindet und wird zu einem breiten Grinsen. „Oh. Mein. Gott. Du musst mir ALLES erzählen." Sie zieht mich in die Wohnung ohne überhaupt antworten zu können. Wir setzen uns aufs Sofa.
„Na komm. Los, erzähl!" drängt Lex.
„Was soll ich denn sagen? Er hat mich auf einen Drink eingeladen und ist dann mit mir zu ihm nachhause."
„Das ist alles? Komm schon, das kann's doch jetzt nicht sein. Wie sieht er aus? Ist er groß? Charmant oder Bad Boy?" Sie holt tief Luft „oder beides?" Ich lächel sie an. „Das ist unwichtig aber-"
Ich überlege.
„Aber er hat mir einen Job angeboten."
„Einen Job?" fragt sie. „Ja, er arbeitet hier in Paris als Immobilien Makler und hat mich gefragt ob ich seine Assistentin sein möchte. Seine Assistenten hat gerade gekündigt und der Job soll echt gut bezahlt sein."
„Hier in Paris? Und was ist der Haken?" fragt sie. „Ich würde umziehen müssen." Sie sieht mich skeptisch an. „Weit weg?" „Nein."
„Dann lebst du in Frankreich?"
6 Monate leider ja.
„Ja. Aber ihr seid ja auch noch ein bisschen hier. Und wenn ihr zurück nach New York fliegt, rufe ich euch jeden Tag an. Vielleicht muss ich ja wirklich mal was neues ausprobieren." versuche ich sie zu trösten.
„Und wann geht es los?"
„Morgen würde ich umziehen." sage ich.
„So früh schon? Und bist du dir sicher dass er dich nicht verarscht?"
Ich hoffe es
„Ja, absolut.
"Versteh mich nicht falsch, aber ihr kennt euch erst seit Gestern. Ich zweifle natürlich nicht an dein beurteilungsvermögen Auri, aber das kommt mir alles komisch vor."
Wenn sie nur wüsste..
„Lex, ich werde schon auf mich aufpassen können. Dieser Job ist wirklich seriös und er würde mir echt total helfen. Überleg doch mal, ich muss nicht mehr zurück nach New York. Was währe wenn ich meinen Ex Chef über den laufen würde oder noch schlimmer. Jacob.

„Was ist wenn er nicht der ist, für den er sich ausgibt? Er könnte ein gesuchter Serienkiller sein ohne dass du was davon weißt. Ich mache mir nur Sorgen."

Oh man, wie gerne ich ihr die Wahrheit
erzählen würde..

„Ich weiß, aber glaub mir. Es würde alles verändern. Vielleicht kann ich mir dann ein Haus irgendwo kaufen und ihr kommt mich besuchen."
Sie überlegt und gibt schließlich doch nach.
„Na dann lass uns noch den Tag genießen bevor du umziehst." sagt sie nun immer noch skeptisch.

Der Tag verging mal wieder schneller als nötig, doch wir hatten viel Spaß. Wir waren Eis essen und danach in der Bibliothek. Ich habe ein neues Buch gekauft und freue mich schon sehr darauf es zu lesen. Danach sind wir noch essen gegangen und jetzt ist es 21 Uhr.

Ich lege mich auf die Couch und versuche einschlafen zu können, ohne an die nächsten Monate zu denken. Nach einer halben Stunde gelingt es mir auch endlich in die Welt der Träume zu fallen und meine Sorgen los zu lassen.

Erschrocken öffne ich meine Augen. Mit einem Ohren betäubenden piepen wurde ich ungemütlich von meinem Wecker geweckt. Gähnend schalte ich den Wecker aus und ziehe mich an. Heute ziehe ich mir eine Kurze Jeans mit einem Basic weißem T-Shirt an da ich bei meinem ersten "Arbeitstag" nicht unbedingt auffallen möchte. Ich packe meine Sachen zusammen und gehe danach in die Küche um das Frühstück vor zu bereiten. Keine 10 Minuten später kommen Alex und Lexa in die Küche und setzen sich mit mir an den Tisch. „Treffen wir uns trotzdem noch regelmäßig?" fragt sie mich. „Natürlich." sag ich. „Wenn irgendwas sein sollte kommst du bitte zu uns ja?" Es ist so süß wie sie sich sorgen um mich macht.
Die Frage ist nur, sollte ich mir denn sorgen machen?
„Ja, mach ich."

Wir essen noch schnell zusammen auf und gehen dann aus der Wohnung in den Flur. „Schreib mir, jeden Tag!" sagt Lex.
„Wie könnte ich das vergessen?"
„Pass auf dich auf." sagt Alex und umarmt mich ebenfalls.

Und obwohl ich am liebsten wieder zurück ins Zimmer rennen würde, drehe ich mich um und gehe aus dem Hotel mit dem Wissen, dass sich ab heute alles verändern wird.

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