8. Kapitel

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Nach einer guten Stunde auf dem Laufband brauche ich erstmal eine Pause. Verschwitzt setze ich mich auf den Boden und reguliere meinen Atem. Ich schaue auf meine Uhr.
16:32Uhr

Ich stehe mit zittrigen Beinen auf und gehe in mein Zimmer. Dort angekommen stelle ich mich unter der Dusche und wasche mir den Schweiß von der Haut. Man hat das gut getan! Am liebsten währe ich noch eine Ewigkeit länger unter der Dusche stehen geblieben, doch jetzt meldet sich mein Hunger.

10 Minuten später stehe ich vor meinem Kleiderschrank und nach kurzen Überlegungen entschiede ich mich dafür, einfach in meine Lieblings Jogginghose zu schlüpfen und ein T-Shirt über zu ziehen. Warum sollte ich mir die Mühe geben vernünftig auszusehen wenn das hier für die nächsten 6 Monate mein Zuhause ist und ich Herr Fournier sowieso nur beim Arbeiten zu sehen bekomme." Meine nassen Haare drehe ich in einer Klammer auf meinem Kopf zusammen.

Gerade unten angekommen, sehe ich auch schon Jolie kommen.
„Wie kann ich dir helfen?" fragt sie mit einem atemberaubenden Lächeln.
„Ich habe ein wenig Hunger." sage ich.
Sie dreht sich um und schaut in den Kühlschrank.
„Also ich könnte dir Spaghetti Bolognese machen oder Nudelauflauf oder wenn du Fisch magst Lachs mit Bandnudeln oder-"
„Pancakes" sage ich und rede schnell weiter bevor es unhöflich klingt.
„Mir reichen pancakes total aus und ich kann sie mir auch selber machen. Das musst du nicht alles für mich machen." sage ich und lächel sie an.
„Das ist wirklich kein Problem. Es ist mein Job das Essen zu kochen, es macht mir Freude und wenn du darauf bestehst dann mache ich dir liebend gerne Pancakes."
Ich gebe nach und danke ihr.

Nach dem Essen (welches wirklich köstlich war) gehe ich auf mein Zimmer und lege mich ins Bett. Es ist mir persönlich ein wenig zu hart doch daran muss ich mich wohl gewöhnen und ohne es bemerkt zu haben schlafe ich auch schon tief und fest.

3 Tage sind vergangen. 3 verdammt Lage Tage in denen ich nicht einmal draußen war. Heute ist der 08. August und am 5. bin ich hier angekommen. Ich kann nicht mehr lange jeden Tag hier drinnen rumhocken und wie ein Schoßhündchen darauf hören was er sagt. Es reicht. Jeden Tag saß ich in seinem Büro und habe gearbeitet. Mehr nicht. Ja, ich bin ab und zu aufs Laufband gesprungen aber davon mal abgesehen habe ich nur mein Buch zu ende gelesen.

Und deswegen habe ich entschieden mich heute Abend raus zu schleichen. Zumindest in den Garten.
Ich habe die letzten Tage alles gründlich beobachtet und weiß jetzt so ungefähr wie das hier abläuft. Ab 20 Uhr werden die Gartentore verriegelt und das Sicherheitssystem eingeschaltet. Ab da an kommt niemand mehr ohne Erlaubnis in den Garten. Es ist schwierig einzuschätzen wie groß der Garten ist da es auch genauso gut als Park durchgehen könnte, doch soviel ich mitbekommen habe, stehen die Bodyguards ab 21 Uhr nur noch vor den Ein- und Ausgängen des Hauptgebäudes. Es gibt da einmal den Haupteingang der Richtung Gartentor zeigt, einen Eingang von der Terrasse ins Gemeinschafts Wohn- und Esszimmer und einen Notausgang im Keller.

Und jetzt kommt der Wichtigste Part. Ab Mitternacht steht jeweils nur noch ein Bodyguard pro Ein-oder Ausgang draußen, doch nicht vor dem Notausgang. Dieser wird ab 0Uhr nicht mehr Überwacht. Der Notausgang kann nur mit einem Code geöffnet werden und diesen habe ich letztens in einem Gespräch zwischen Herr Fournier und einen Bodyguard "mitbekommen".
Ok ja ich gib's zu, ich habe vielleicht ein bisschen gelauscht, aber nur ein bisschen. Jetzt gibt es nur noch zwei Probleme. 1. Die Überwachungskameras. Sie sind überall, doch ich habe herausfinden können dass die Kamera beim Notausgang in ständiger bewegen ist um alles perfekt bewachen zu können. Nun, dass hat einen Vorteil für mich, denn das bedeutet dass ich circa 5 Sekunden Zeit habe um die Treppen aus dem Notausgang raus zu sprinten und mich hinter den nächst besten Busch zu verstecken.
2. Wie schleiche ich mich von meinem Zimmer zum Keller? Drinnen stehen immer noch mindestens 5 Bodyguards. Das muss ich wohl spontan entscheiden.

Nachdem der Tag so langweilig gleich wie immer war, ist es endlich soweit. Ich ziehe mir eine schwarze Jogginghose, mit passenden Pulli an um nachher perfekt mit der Dunkelheit zu verschmelzen und öffne so leise wie möglich meine Zimmertür. Ich strecke den Kopf behutsam in den Gang.
Puh! Keine Bodyguards weit und breit.

Ich schließe leise die Tür hinter mir und schleiche den Gang zur Treppe hinunter. Ich bleibe abrupt am ende der Wendeltreppe stehen.

Okay, ich sehe zwei mir mit dem Rücken zugewendete Bodyguards durch die Fensterwand auf der Terrasse stehen. Sie reden und sind damit etwas abgelenkt.

Shit! Das habe ich nicht bedacht. Genau vor dem Notausgang steht ein Bodyguard. Ich schaue nochmal auf meine Uhr
00:06Uhr
Oh man, was soll ich denn jetzt machen? Aufgeben? Nein! Ich habe lange genug das Schoßhündchen gespielt. Ich suche nach irgendetwas kleines zum werfen. Ich hab's! Mein Ohrring.
Ich nehme meinen Ohrring und schmeiße ihn ins Wohnzimmer gegen ein eingerahmtes Bild. Die zwei Bodyguards von draußen haben es nicht gehört doch der vorm Keller schon. Er sieht sich einmal flüchtig um und geht dann mit schnellem Schritt ins Wohnzimmer.

Ich nutze die Chance, nehme meine Beine in die Hand und sprinte los.

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