Chapter 1

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Ein Meer voller Flammen umgibt mein Kopf. Zumindest fühlt es sich so an als würde jeder finstere Gedanke in mir ein Teil meiner Fröhlichkeit verbrennen und als würde die Festung in Form meines Körpers immer ein bisschen mehr in sich zusammenbrechen.

Natürlich darf man diesen kritischen Zustand seiner Psyche für niemand zugänglich bewahren, sonst grenzt man sich aus. Tut man sich jedoch verstellen ist man unnahbar.
Unnahbarkeit klingt in der ersten Sekunde verlockend, doch sie geht auch mit Einsamkeit einher. Irgendwie hat alles Postive ein Schatten, der es verfolgt. Mir wird immer gesagt ich sollte positiv denken, dann wird schon alles wieder, doch ich fühle mich, als hätte ich mein Feuer verloren. Mit dem Feuer meine ich nicht mein Feuerzeug, sondern den brennenden Willen das Leben zu leben und zu genießen.
Wenn man genau es so äußert, wie man es denkt, wird man als undankbar abgestempelt. Depressionen hätte jeder mal. Keiner will einen wirklich verstehen.

Mich verwirrt es, wie sich der Neue direkt neben mich setzt

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Mich verwirrt es, wie sich der Neue direkt neben mich setzt. Aber er sagt auch kein Wort und lehnt sich mit seiner Lederjacke in den Stuhl. Auch wenn er so unahbar wirkt fühle ich, wie ein Funke in mir aufflammt, der sich danach sehnt ihn näher kennenzulernen. Man strebt natürlich immer nach dem, was man nicht haben kann. Er sagt kein Wort und bleibt in seiner entspannten Sitzposition. Die anderen Mitschülerinnen haben ihn direkt in ihr Visier genommen, als sei er eine Beute, die sie erobern möchten. Das Rumgequietsche verrät sie und macht sie zu einem schlechten Jäger.

Frau Müller kommt, wie immer überpünktlich in den Klassensaal und unterbindet das Gerede meiner Mitschüler. Sie bringt zumindest immer moderne Themen mit sich und spricht auch oft Dinge an, die momentan groß in den Medien sind. Dieses Mal hat sie uns allen ein Ausschnitt von einem Zeitungsartikel über die Experimente, die mit Menschen durchgeführt wurden mitgebracht. Momentan ist eine Art Drachenmensch andauernd in der Zeitung, der von so einem Labor geflüchtet ist und seit dem unschuldige Menschen aus Wut umbringt. Der Neue vergräbt kurz nach dem Austeilen des Artikels sein Gesicht unter seinen Armen, aber rafft sich danach wieder auf.

Nach dem wir den Artikel gelesen haben eröffnet Frau Müller eine Fragerunde. Die erste Frage ist, ob so ein Mensch je unter uns leben könnte. Melanie, die Klassenzicke meldet sich sofort, streicht mit ihren 1-Meter-Krallen ihre Haare aus dem Gesicht und sagt:„Monster gehören nicht zu den Menschen. Sieht man allein schon an seinen Aktionen"
Direkt danach nimmt die Lehrerin mich dran, ohne dass ich mich meldete.
„Wäre ich Jahre lang eingesperrt und würde gefoltert werden, klar wäre ich da auch misstrauisch, eventuell hätte ich auch den Glauben an das Gute verloren. Ich kann es nachvollziehen, obwohl ich abscheulich finde was er getan hat ", antworte ich, worauf ich direkt auf Gelächter von meinen Mitschülern stoße. „Psychotante", höre ich Melanie lachen.

„Was denken Sie, Dylan....richtig?", fragt Frau Müller. „Wann ist die Stunde um?", entgegnet er, woraufhin das Lachen der Klasse wieder aufflammt. Klar, dass so ein Spruch kommen muss. Wahrscheinlich ist er ein typischer Badboy. So lange er mir meine Ruhe lässt, ist das ja nicht schlimm...

„Wollen Sie es sich in der ersten Stunde sich mit mir verscherzen?", fragt die Lehrerin erbost. „Nichts geht über einen guten Witz " antwortet er ohne eine Miehne zu verziehen. Frau Müller findet es hingegen gar nicht witzig, verdreht ihre Augen und fährt mit dem Unterricht fort.

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