VI.

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Schicksalshexen gab es nur in Legenden.
In jenen, die von alten Römern mündlich überliefert wurden und so bis nach Ligurien; nach Triora weitererzählt wurden.

Dort, wo die Legende ihr Ende nahm, entstand vor einigen hundert Jahren die letzte von ihnen.

Romea.

Ihre Schwestern - vernichtet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Genauso alle anderen Hexen, die niemals jemandem Schaden zufügen wollten.

Jene, die die Einwohner und Einwohnerinnen bereichern wollten.

Romea wuchs bei ihrer Mutter auf - einer talentierten Kräuterhexe, dessen Lebenswerk es war, die Sterblichen wieder auf die Beine zu hieven, als sie krank und schwach wurden.

Doch zu früh entdeckte man ihr Geheimnis.
Und zu spät verstand Romea, dass die Bewohner auf dem Weg waren, ihr Volk auszulöschen.

Einzig gelang es ihr, das Schicksal zu verändern und sich selbst aus dem alles verschlingenden Feuer zu retten.

Viele Jahre trauerte die Hexe und zeigte sich keiner einzigen Gestalt; hielt sich versteckt und verlernte zu leben.

Sie vergaß ihre Schwestern, vergaß ihre Freunde.
Und nach einiger Zeit, vergaß Romea die Stimme ihrer Mutter.

romeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt