Erik Durm/ Marco Reus

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"Reus?"
"Marco .. Erik .. Feiern .. Gestritten .. Park .. Bitte .." Vor lauter Weinen und zittern brachte ich kaum ein Wort heraus.
"Oh Gott, Maila! Bleib wo du bist, ich komm' sofort!"
Und schon hatte er wieder aufgelegt.

Ich zog meinen dünnen Mantel noch enger um mich und wartete auf meinen Retter. Zu allem Überfluss hatte es jetzt auch noch begonnen wie aus Eimern zu regnen.
Und ich? Ich saß auf dieser Bank und starrte solange ins Leere bis ich schnelle Schritte auf dem Kies des Weges hören konnte.

Marco kam auf mich zugerannt und sah sehr besorgt aus. Er kniete sich vor mich auf den Boden und blickte mir fest in die Augen, fast als würde er versuchen, darin zu erkennen, was passiert war.
Hatte er schon immer so verdammt schöne Augen?

"Maila?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und Marco stand langsam wieder auf. Er nahm meine Hände in seine und zog so auch mich wieder auf die geschundenen Füße und direkt in seine Arme.

Sein Körper war in diesem Moment ein Fels in meiner Brandung. Sein kuscheliger Pulli löste ein Gefühl von Geborgenheit aus, er gab mir die Wärme, die ich in der letzten halben Stunde so vermisst hatte.
Er hielt mich einfach nur fest und lies mich weinen, ohne zu wissen, was überhaupt passiert war.
Auch wenn ich diese Situation überhaupt nicht einordnen konnte, es fühlte sich gut an.

Lange standen wir so im Park. Er strich mir immer und immer wieder durch die Haare und murmelte Sachen wie 'Alles gut, Kleine.' Oder 'Ich bin ja bei dir!'

Er war bei mir. Marco war bei mir. Derjenige, der quasi für den Streit mit Erik verantwortlich war. Und trotzdem war ich froh, dass er mich in diesem Augenblick nicht losließ.
Langsam schob er mich ein Stück von sich weg, nur um mich dann wie eine Braut hochzuheben.

Erik hatte das einmal versucht und wir waren zusammen der Länge nach auf dem Boden gelandet.

Marco schien jedoch nach wie vor sicher auf seinen Füßen zu stehen und lief mit mir in den Armen den sandigen Parkweg entlang.
Unter anderen Gesichtspunkten wäre das echt romantisches Ambiente.

Mein Kopf lehnte an seiner Schulter und während ich mich langsam entspannte kamen die Gedanken zurück.
Warum verglich ich Marco ständig mit Erik? Warum fühlte sich seine Nähe so gut an? War das alles wirklich NUR Freundschaft? Und wohl am wichtigsten - wie dachte er darüber?

Woody WoodpeckerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt