Entlassung

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Mittlerweile sind zwei Monate vergangen und immernoch sah ich nichts als dunkelheit. Laut den Ärzten hier würde ich nie wieder sehen können - ich war Blind.

Die letzten zwei Monate waren für mich einfach nur eine qual. Ich musste Aussagen, musste eine menge an untersuchungen über mir ergehen lassen und durfte nichtmal raus außer gelegentlich eine Stunde am Tag.

Jeden Tag war meine Mutter bei mir wobei man deutlich aus ihrer Stimme hörte wie erschöpft sie war und wie sehr sie sich schuld gefühle machte weil sie mich nochmal angerufen hatte dabei war es nichtmal ihre schuld.

Die Ampel war grün also bin ich los gefahren aber ein besoffener autofahrer ist über rot gefahren und hat nichtmal versucht zu bremsen aber noch schlimmer war das er danach einfach abgehauen ist und bis heute noch nicht gefunden werden konnte.

Das letzte an das ich mich erinnern konnte war wie autos bremsten und ein junger Mann mich aus dem Auto zog als es schon brannte. Das nächste was ich noch weiß ist das ich dann hier in diesem Krankenhausbett aufgewacht bin.

Das einzige was es zu feiern gab war das meine beste freundin Naomi den ersten platz bei dem Tennis Turnier gemacht hatte und sie sogar von einem Scout angesprochen wurde.

Einen moment dachte ich sogar ich komme jetzt in den Himmel zu meinen Vater als ich den schmerz spürte weil ich in dem Krankenwagen kurz aufwachte aber sofort Schmerzmittel bekam.

,,Schatz ich bin es Mom" Erklang eine mir allzu bekannte stimme nachdem es an der tür geklopft hatte woraufhin ich mich lächelnd aufsetzte und meine Hand ausstreckte die sie sofort ergriff.

,,Mom sind wir alleine? Ich wollte noch mit dir sprechen" Lächelte ich während man hörte wie sie sich einen Stuhl heran schob und sich setzte.

,,Ja wir sind alleine mein Schatz die Ärzte kommen erst in einer halben Stunde" Seufzte sie erschöpft wirkend während ich mich gegen meine Kissen lehnte.

,,Mom warum gibst du dir die Schuld? Es war der besoffene Mann der die schuld trägt außerdem war ich ja am Handy" Versuchte ich sie zu beruhigen während ich mit meinen Daumen über ihren handrücken strich.

,,Ich weiß es ist nur so... Es ist nur so schrecklich gewesen als ich dieses krachen gehört habe und dann war alles ende und als die Polizisten dann auch noch vor unserem Haus stehen blieben dachte ich das wars ich habe meine einzige Tochter verloren" Schluchzte sie was mich ebenfalls zur tränen rührte.

,,Es tut mir so leid Mom ich wollte dich nur stolz machen" Flüsterte ich heiser klingend, kurz davor ebenfalls zu weinen während meine Hand sich aus ihrer löster und nach oben zu ihrem Gesicht wanderte wo ich ihr über die Wange strich.

,,Du hast mich mehr als stolz gemacht mein Schatz! Das machst du mich schon seit dem augenblick deiner Geburt" Flüsterte sie schluchzend ehe sie ihre lippen fest auf meine Stirn drückte.

Ein klopfen riss uns zurück in die realität ehe ich auch schon das laute knarren der Tür hörte als sie geöffnet wurde woraufhin meine Mutter meine hand fest drückte.

,,Guten Tag Frau Milton ich bin Doktor Heinz und bin für ihre entlassung zuständig da Doktor Arens heute leider verhindert ist ich hoffe das ist kein problem" Sagte eine freundliche junge Männerstimme.

,,Das ist gar kein Problem ich möchte nur wieder raus hier" Lächelte ich und hörte kurz darauf das kleine lachen meiner Mutter weil sie sich genauso sehr freute wie ich das ich ab heute wieder zuhause sein werde.

,,Das sollte machbar sein aber ich muss sie eben abtasten und schauen ob ihre Verletzungen soweit auch gut verheilt sind also nicht erschrecken ja?" Fragte der Mann mit freundlicher stimme was mich nicken ließ.

Zuerst spürte ich wie er sich mein rechtes Bein ansah welches gebrochen war aber das war kein Problem da ich schon vor zwei Wochen den Gips abbekommen hatte. Dann meine rechte Schulter die augekugelt war da der Autofahrer von rechts kam und ich laut den Ärzten glück hatte das meine koplette rechte seite nicht gelähmt war.

Zuletzt tastete er meinen Kopf ab. Dazu nahm er mir den Verband der um meinen Kopf gewickelt war ab um sich die Narbe an meiner Stirn und meinem Hinterkopf anschauen zu können.

Ich sei wohl mit dem Leben gerade nochmal davon gekommen weil mein Airbag nicht ausgelöst wurde und ich eine schwere Gehirnerschütterung hatte.

,,Gut Frau Milton ich denke heute ist ihr glückstag sie dürfen gehen" Sagte er lächelnd nachdem er mir nochmal einen neuen Verband umgelegt hatte.

,,Wird sie... Wird sie jemals wieder sehen können?" Fragte meine Mutter mit einem hauch von Angst in ihrer stimme.

Aufgrund der Glasscherben von der scheibe des Autos die bei der drehung des Wagens in meine Augen gefallen sind bin ich erblindet.

,,Es tut mir leid ihnen das zu sagen aber ihre Tochter wird nicht wieder sehen können der schaden die die scherben des Autos angerichtet haben sind zu groß" Ließ er sie wissen was mich schlucken ließ.

,,Okay... Aber es muss doch etwas geben was wir tun können! Sie kann doch wegen so einem scheiß kerl nicht für immer blind sein! Sie ist ein gutes Mädchen das hat sie nicht verdient!" Schluchzte meine Mutter und nahm mich in ihre arme.

,,Das bezweifelt auch keiner Mrs Milton aber leider können wir nichts mehr tun. Ich wünsche ihnen noch alles gute für die Zukunft und kann ihnen nur empfehlen das Haus für blinde einrichten zu lassen... Falls sie noch fragen haben kommen sie bitte zu mir" Hörte ich ihn seufzend sagen.

Wir schüttelten uns noch kurz die Hände ehe er auch schon wieder raus trat und ich nur noch das schluchzen meiner Mutter wahrnahm während sie mich fest in ihren armen hielt.

,,Keine sorge mein Schatz ich werde jemanden finden der dir helfen kann" Flüsterte sie mir zu während sie sich langsam von mir löste.

,,Kannst du mir helfen? Ich will raus hier" Gab ich schluckend von mir und schlug wage die Bettdecke beiseite ehe ich auch schon die Hände meiner Mutter spürte die mir den Stock in die Hand drückte.

Sie nahm meine Hand in ihre ehe wir auch schon aus dem Zimmer traten während ich versuchte mit dem Stock klar zu kommen was mir nicht ganz gelingen wollte aber wie sagt man so schön... Aller anfang ist schwer.

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