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Kakashi blieb prompt stehen und zog langsam an ihren Beinen, um sie vor sich aufzustellen, wie eine Figur aus Pappe. Eine Stufe über ihm, stand sie da, immer noch schwankend, mit beiden Händen, die fest auf seinen Schultern ruhten. Kakashi, der es nun für angebracht hielt, da sie beide alleine waren, ließ einen kurzen, aber für beide hörbaren Lacher, raus. Bevor Sakura wieder nach vorne oder hinten fallen konnte, ließ er seinen Arm unter ihre Kniekehlen gleiten und nahm sie in seine Arme hoch.

Kakashi saß auf dem Stuhl am Schreibtisch, Sakura zugewandt, die auf dem Futon in der Mitte des Raumes hockte. Er hatte ein Bein über dem anderen geschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt. Er beobachtete, wie Sakura mehrere Minuten dort saß, aufstand und wieder auf ihr Hintern fiel. Sakura gab sich vollste Mühe einen letzten Versuch machen aufzustehen. Sie ging auf ihre Knie und setzte dann ein Fuß auf den anderen. Sie drückte ihr ganzes Gewicht gegen ihre Füße und stand nun erfolgreich, mit beiden Händen in die Luft gestreckt, wie eine glatte Eins da „Ja. Ich bin so gut.", sagte sie immer noch feuchtfröhlich. Ihre Worte waren zwar verständlich, aber nicht klar ausgesprochen. Sie war so froh über ihr Erfolg, sie hüpfte hin und her über ihren Sieg aufgestanden zu sein. Wie in einem Tanz, schwankte sie, ohne dass die Haare, die ihr ins Gesicht hingen, sie störten. Kakashi hustete in seine Faust, um Sakuras Aufmerksamkeit zu bekommen. Die sah daraufhin mit großen Augen und offenem Mund in seine Richtung „Ich denke du solltest dich Bett fertigmachen, oder Sakura-chan?", sagte er amüsiert.

Die ließ ihren Blick dann auf den Boden fallen und zeigte, dass sie über seine Worte, oder besser gesagt, seinen theoretischen Vorschlag nachdachte. Sie schloss ihren Mund und ihre Augen und kicherte heiter. Kakashi brach daraufhin in lautes Lachen über Sakura, die neue Seite, dieser Sakura, die er seit zehn Jahren kannte. Wenn sie in Konoha gewesen wären, hätte Kakashi es nicht zugelassen, auch nur einen Tropfen Alkohol in Sakuras Nähe zu lassen. Ungeachtet dessen, waren sie auf einer Mission, bei der das Ausführen der Mission und somit auch die Tarnung höchste Priorität hatte. Kunoichis in Sakuras Alter oder sogar jüngere, mussten oft unangenehme Mission ausführen. Wogegen, nach Kakashis Meinung, dieses kleine Alkoholgelage nichts darstellte. Zudem empfand er, dass unter seiner Aufsicht und seinen wahren fürsorglichen Gefühle für seine Kameraden, nichts geschehen würde.

Sakura legte eine Hand auf die Schleife ihres Kimonos und zog daran. Sofort wurde Kakashi aufmerksam und betrachtete geschockt, wie Sakura ihr Kimono öffnete „Sakura...", sagte er langsam „Gott sei Dank. Ich dachte...", prustete er erleichtert. Sie streckte die Zunge raus „Was? Dass ich nackt bin? Seit wann bist du so ein Schieper?", sagte sie und ließ ihren Kimono zu Boden fallen. Er blinzelte mehrmals verwirrt von der Situation und ihren Worten „Ein was?", fragte er. Sie legte wieder eine Hand auf die Schleife ihres Unterrocks und überlegte mit gerunzelter Stirn „Ein... ein Spie-ßer. Genau das war es.", sagte sie und zog langsam an der letzten Schleife, die ein Stück Stoff um ihr Körper hielt, während sie auf nicht geradem Wege zum Bad torkelte. Kakashi hielt für einen Moment, ohne es selber zu bemerken den Atem an.

Er sah nichts, das er nicht hätte sehen sollen, trotzdem verstörte es ihn. Er stieß einen tiefen Atem aus und sah durcheinander nach rechts und links. Er schüttelte den Kopf, um dieses irrationalen Gefühl loszuwerden. Prompt stand er auf, drehte den Stuhl zurück an den Schreibtisch und kramte seine Schlafkleidung heraus, um gleich nach Sakura ins Bad gehen zu können. Er zog sein ärmelloses schwarzes Oberteil mit zugehöriger Maske und eine passend schwarze Schlafhose heraus, als er aus dem Bad gefährlich klirrende Geräusche, wie Glas, dass auf den Boden fällt und zerbricht, hörte. Er schreckte auf und stand wie teleportiert hinter der Badezimmertür „Sakura ist alles ok?", fragte er etwas lauter, damit seine Stimme auch durch die dicke Holztür zu Sakura durchdrang. Erst kamen nur ein paar Geräusche und dann auch Worte, alles sei ok, als Antwort zurück. Er ließ seine angespannten Schultern wieder fallen und lief, fast so betrunken torkelnd Sakura lief, zum Futonbett, um sich darauf fallen zu lassen.

Crossed fate (KakaSaku/ Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt