New Moon

85 1 0
                                    


"ich glaube ich muss mich übergeben." das dachte ich mir zumindest, doch in wahrheit war es mir nicht möglich.
ich verbrachte wie immer meine nächte damit, mein bett zu hüten und hinaus zu blicken.
das einzige was ich am wunderschönen aber zugleich pechschwarzem nachthimmel erblicken konnte waren nur die sterne welche mich anfunkeln und von oben auf mich hinabblickten.
kein mond, keine sonne.
ich versuchte einen klaren gedanken zu fassen, was mir jedoch nicht sonderlich leicht fiel.
also beschloss ich sie aufzuschreiben, in der hoffnung sie würden schon jemanden in dieser trostlosen und leeren welt erreichen.

ich schaute auf mein handy welches direkt neben mir auf meinem nachttisch lag.
3 uhr nachts zeigte es mir an.
um meinen freunden zu schreiben war es wohl zu spät, dachte ich mir.
ich öffnete meine übliche messenger app und schaute auf meine freundesliste.
was ich sah widerlegte zu meinem erstaunen meine vermutung.
bis auf eine andere person waren alle wohl schon schlafen, zumindest dachte ich mir das.
ich überlegte also einen moment ehe ich einen klaren gedanken fassen konnte und beschloss ihr zu schreiben.
ich tippte also hastig in die kleinen tasten auf dem handybildschirm.
der bildschirm schob sich immer weiter und weiter nach unten, es hörte einfach nicht auf.
als ich fertig war meine gedanken zu formulieren lag ich da, bereit es abzuschicken.
doch irgendetwas hielt mich davon ab.. ich schloss die augen und versuchte nachzudenken. darüber was mir diese person bedeutet und was sie wohl denken wird wenn ich ihr meine gedanken mitteile.
"ob sie mich hassen wird?" das und mehr schwirrte mir durch den kopf während ich nachdachte.
schlussendlich passierte es, ich löschte die nachricht aus der textbox und legte mein handy zurück.

ich konnte nicht anders als zu weinen.
darüber, dass ich so ein schlechter mensch bin und so schlecht darin meine gedanken zu äußern.
nachdem der großteil meines kissen in tränen gehüllt war schlief ich dann auch ein. rückblickend betrachtet frage ich mich wirklich was sie wohl geantwortet hätte wenn ich ihr meine gedanken in dieser nacht mittgeteilt hätte, doch ich hatte zu große angst, dabei war sie so eine verständnisvolle person!

kurz darauf ging dann auch die sonne am horizont auf und warf die ersten sonnenstrahlen durch die rolladen in mein zimmer.
relativ zeitnah riss mein wecker mich aus dem schlaf.
wie immer war drauf und dran diesen auf 50 verschiedenen sprachen zu verfluchen.
das erste was ich machte ist mein handy anzumachen und zu schauen ob sie mir geantwortet hat.
doch ich stellte kurz darauf fest, dass ich ihr gestern nacht nicht geschrieben hatte.
außer einem seufzen blieb mir nicht viel übrig.
ich legte mein handy wieder zurück, machte meine morgenübungen und anschließend ein sandwich.

ich beschloss heute, die wohnung sich selbst zu überlassen.
also ging ich hinaus und konnte die sonne an ihrem zenit bewundern. ich streckte meine hände nach ihr aus, doch egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte sie einfach nicht erreichen. dabei sehnte ich mich doch so sehr nach ihr! "mein wunsch ist nicht stark genug." redete ich mir ständig ein.
den restlichen tag verbrachte ich auf dem balkon mit dem schauen von anime, meine begleitung eine schale liebevoll zubereiteter früchte und beeren.

am horizont konnte man die sonne erkennen welche eben noch an ihrem zenit war und nun schon hinter den häuserfassaden verschwand.
ich nahm mein handy und ging hinein zurück in mein zimmer in welchen man durch die rolladen die letzten sonnenstrahlen erblicken kann.

Luna en SolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt