XII) Piper!

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Will's P.O.V.
Ich war feige.
Ich verkroch mich in der Hütte, wollte nie wieder herauskommen, zu groß war zu Angst Nico zu begegnen.
Ich war ein verdammtes Arschloch...
Das was ich zu ihm gesagt hatte... Ich begriff mich selber nicht. Warum? Das war doch nicht die Wahrheit. Nein, die Wahrheit war, dass ich den kleinen Italiener liebe. Von ganzen Herzen liebte.
Und wie sollte ihm das erklären? Hallo Nico, ich war zwar gemein zu dir, aber eigentlich liebe ich dich.
Nicht besonders überzeugend...

Meine Geschwister versuchten mich zwar zum Rauskommen zu bewegen, aber ich war so stur, dass sie es irgendwann aufgaben und mir nur noch Essen vorbeibrachten, wofür ich ihnen dankbar war, auch wenn ich selten viel aß. Naja... Ich war zumindest kein besonders guter Hüttenältester.

Eines Abends lag ich wieder auf meinem Bett und ging meinen Gedanken nach. Auf einmal schneiten Kayla und Austin in die Hütte herein.
"Campfire!", trällerten sie im Chor.
"Was ist?", krächzte ich mit rauer Stimme.
"DU kommt mit UNS zum CAMPFIRE!", sang Kayla und Austin spielte ein paar Töne auf seinem Saxophon.
"Nein", murmelte ich müde.
"Keine Wiederrede, Großer.", sagte Austin, er sang nicht mehr.
Ich seufzte. "Nein, ehrlich, ich will nicht."
"Wissen wir,", sagte Kayla aufgedreht, "aaaber, das ist uns egal!"
Sie packten mich unter den Schultern und zogen mich auf die Beine.
Ich grunzte. "Lasst mich"
Ich wollte mich wehren, aber mein Körper hatte zu wenig Energie dafür.
Hätte ich doch nur das Käsesandwich aufgegessen.
Kayla und Austin schleiften mich mit sich und ich wehrte mich nicht mehr.

Noch wusste ich es noch nicht, aber das würde einer der besten Abende meines Lebens werden.

Nicos P.O.V.

Ich lehnte an dem kühlen Stein, auf einer Lichtung im Wald. Meiner Lichtung. Ich hatte sie nach dem Streit mit Will entdeckt und nutzte sie seit dem als Rückzugsort, auch wenn Hazel und die anderen irgendwie herausbekommen hatte, wo ich hinging.  
Ich beobachtete die Sterne, sie waren hell diese Nacht.
Auf einmal stolperte jemand auf den Fleck Wiese, seltsam, dass ich ihn bis jetzt noch nicht gehört hatte.
Ich griff nicht nach meinem Schwert, dass im Gras lag.
Wenn diese Person mich töten wollte, dann würde ich den Tod empfangen heißen. 
"Ha-Hallo?", fragte eine Stimme in die Stille hinein.
"Will?!"
Unser beide Stimmen klangen ranzig und, als ob wir sie jahrhundertelang nicht genutzt hätten.
"Nico?", fragte die Stimme, die ich nun eindeutig dem Blondschopf zuordnete.
Er trat aus dem Schatten in das Sternenlicht und ich schluckte.
Seine Wangen waren eingefallen, die Augen blutunterlaufen. Er war abgemagert, auch wenn es nicht so schlimm war wie bei mir, denn auch ich hatte in letzter Zeit rapide abgenommen. Die sonst so strahlend blauen Augen, waren blasser und lagen tief in ihren Höhlen. Seine lockigen, goldig blonden Haare, hatten an Volumen und Glanz verloren und seine Aura, sagte, dass er dem Tod so nahe war wie noch nie. Auch die Stimmung von Glückseligkeit, die seine Anwesenheit sonst immer verbreitete war verschwunden.
Ich weiß nicht mehr, wie lange wir uns einfach nur anstarrten.
"Wie bist du hierhingekommen?"
Will runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht mehr so richtig... Da waren Kayla und Austin und haben mich mit zum Campfire genommen und dann hab ich mit Piper gesprochen... " Er stöhnte.
"Charmsprech", sagte ich missbilligend.
"Du... Nico", er ließ sich ins Gras plumpsen, "Ich weiß nicht, wie- Ich bin ein Arsch. Ich war so ungerecht. Du hast so viel erlebt, so viel mitgemacht. Mehr als die meisten im Camp. Ich hatte verständnisvoller seinen sollen. Es tut mir unsagbar leid. Ich wünschte, du könntest mir verzeihen. Ich möchte nur das du weißt, dass..." Seine Augen schwammen in Tränen.
"Will", keuchte ich.
"Dass du weißt, dass..."
"Will! Ich...", mir fehlten in der Tat die Worte. Ich wusste einfach nicht, wie ich meine Empfindungen erklären sollte. "Bitte hör auf"
Will sah mich an.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Jedes Mal, wenn sich ein Satz in meinem Kopf bildet, halte ich ihn für ungenügend und das auszudrücken, was ich dir sagen will.", ich seufzte und sah in die Sterne, "Aber ich verzeihe dir und ich hoffe du verzeihst auch mir und... und du bist ein guter Mensch. Der beste der mir begegnet ist. Du sorgst dich um die Menschen um dich herum und gibst dich selbst deiner Arbeit hin. Menschen zu heilen. Du heilst alle. Und mich hast du nicht nur körperlich, sondern auch psychisch ein wenig geheilt. Dank dir hat mein Leben auf einmal wieder Sinn ergeben. Ich hatte jemanden, bei dem ich mich geborgen fühlte. Jemanden, der mich versteht wie kein anderer. Du hast mein Leben besser gemacht. Du hast das mit Leichtigkeit geschafft, was Hazel, Reyna oder Jason, nie geschafft hätten. Ich weiß nicht wieso du, aber es ist eben so.", endete ich unbeholfen.
Für ein paar Momente sagte niemand etwas.
"Wow", entfuhr es Will, der plötzlich neben mir stand und eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte und auf einmal fingen wir einfach an zu lachen. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal so richtig gelacht hatte, aber es tat gut.
Will knickten die Beine weg und er landete unsanft auf mir, woraufhin mir die Luft aus dem Bauch gepresst wurde und mich ein seltsamer Laut, zwischen Lachen, Keuchen und irgendwas entfuhr, was uns nur dazu veranlasste, noch lauter zu lachen.
Als wir uns wieder einigermaßen gefangen hatte, lehnten wir uns nebeneinander an den Stein und schauten in die Sterne. Wir redeten nicht, aber das war nicht schlimm. Noch nie hatte ich Schweigen wirklich angenehm gefunden, aber Wills Anwesenheit rechte, damit ich glücklich war, vor allem jetzt, da ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen lag. 

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Moiiinnn
Sry, dass nix kam, aber ich war auf 'nem Pfingstlager mit den Pfadfindern, deswegen hatte ich kein Handy dabei.
Ach Leute... Ihr seid eif zu krass... Letztes Mal waren es schon über 300 Reads und jetzt einfach schon 470! Ihr macht mich fertig... (Im positiven Sinne natürlich) Vielen, Vielen Dank. Außerdem haben wir 44 Votes... Das ist eif zu krass... Einfach vielen Dank, vor allem auch an alle tollen Leute, die so lieb kommentieren.❤

Violet


𝐊𝐢𝐬𝐬 𝐦𝐞- 𝐢𝐭'𝐬 𝐃𝐨𝐜𝐭𝐨𝐫'𝐬 𝐨𝐫𝐝𝐞𝐫 {𝑆𝑜𝑙𝑎𝑛𝑔𝑒𝑙𝑜} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt