VII) Will ist zickig

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Nicos P.O.V.

Alles war schwarz und schien mich zu erdrücken.
Ich wusste, dass ich träumte, aber es war anders als sonst.
Ich fiel.
Und dann konnte ich mich nicht bewegen.
Ein irres Lachen ertönte.
Und mir gefror das Blut.
Cupido.
Schmerzhaft kehrte die Erinnerung zurück, doch ehe sie richtig Gestalt annahm, verdrängte ich sie wieder.
Dann trat der Gott aus der Dunkelheit. Ich hasste ihn... alles an ihm. Aber ich hatte auch Angst. Ich hatte das Bedürfnis, ihm Schmerz zuzufügen, sosehr ich konnte. Und doch, wollte ich auch wegrennen.
"Du kannst direkt wieder gehen.", ich versuchte furchtlos zu klingen, "Ich bin nicht mehr in Percy verliebt. Und ich habe es ihm gesagt."
"Oh, ich bin nicht wegen Poseidons Sprössling hier.", flötete Cupido, "Ich bin wegen jemand anderem hier."
Will, schoss es mir durch den Kopf.
Cupido grinste spöttisch.
"Gesteh deine Liebe!", rief er.
"Ich liebe niemanden!", schrie ich.
"Oh, doch, das tust du."
Er war näher gekommen.
Ich mochte Will. Er war mehr als ein Freund. Dessen war ich mir plötzlich bewusst.
Aber noch kam es mir nicht so vor, als ob man ernsthaft von Liebe reden konnte. Noch nicht.
Ich versuchte mich aufzuwecken und irgendwie, wurde es auch heller und der Traum schien sich aufzulösen, doch dann, ging Cupido wieder auf Abstand und schoss auf mich. Der Pfeil traf mich am Oberschenkel und ich sackte zusammen. Ich schrie vor Schmerz und Tränen rannen mir die Wangen herunter.

Doch dann, strich mir jemand über die Stirn.
Es war Bianca. Und dann flackerte das Bild und Will stand dort.
"Nicolino, wach auf. Für mich." Der Kosename, den er für mich benutzte, löste ein wohliges Gefühl in mir aus. Und dann wachte ich auf.
Cupido schrie: "Nein!", doch ich hörte ihn schon fast gar nicht mehr.

"Will?", war das erste, was ich sagte.
Meine Hand für zu meinem Bein, doch kein Pfeil steckte in meinem Fleisch.
"Neeks!", rief jemand und zwei Menschen warfen sich fast auf mich rauf und schlangen ihre Arme um mich. Will und Hazel.
"Na, Geisterkönig, wie hat unser Held geschlafen?"
Ich erkannte die Stimme, es war Jason.
"Beschissen", sagte ich, "Hab ich nicht geschrien oder so?"
"Ne, du sahst ganz friedlich aus.", meinte Jason, mit hochgezogenen Brauen.
Seltsam.
"Wieso? Hast du geträumt?", fragte Hazel.
"Ähm... Nein!", ich war nicht überzeugend, "Ja, ich hab geträumt."
"Wovon? Von diesem Ort?", fragte Will.
Ich schüttelte den Kopf.
Jetzt mischte sich Hazel ein: "Wovon dann?"
"Cupido", meinte ich knapp und zog meine Decke höher, um zu verbergen, wie ich rot wurde.
Zu Jasons hochgezogenen Augenbraun, kamen jetzt auch noch leichte Stirnfalten hinzu und Hazel grinste schon wieder so bescheuert.
Ich blickte zu Will, aber der hatte sich weggedreht.

Wills P.O.V.

"Cupido", schallte es in meinem Kopf nach.
Ich hatte mich weggedreht, um meine Emotionen zu verbergen. Ich wusste, was damals passiert war. Nico hatte mir schließlich sein ganzes Leben erklärt. Nicht die simpelste Angelegenheit.
Aber der Hadessohn hatte gesagt, dass er über Percy hinweg sei.
Und irgendwie, hatte ich immer das Gefühl, dass... Ach, egal. Es war Nico. Was erwartete ich? Der Schmerz dieser Gedanken, nahm Gestalt an und das Bild von Nico, wie er einen gesichtslosen Jungen küsste und dabei so glücklich aussah, brannte sich schmerzhaft in meine Schädeldecke ein.
Ich war verliebt. Unterschwellig, hatte ich es schon länger gewusst, aber diese Situation, verschaffte mir Klarheit.
Auf einmal, kam mir ein Gedanke. Was wenn... Was wenn Cupido wegen mir...?
Nico und ich? Ich und Nico?
Nein, ich schüttelte den Kopf. Dann hätte Nico das hier nicht zugegeben, dachte ich bitter. Das war nicht seine Art. Und doch: Ein winzig bisschen Hoffnung, hatte dafür gesorgt, dass der gesichtslose Junge immer mehr meine Züge annahm.

"Ich... muss noch was erledigen. Und Jason, du auch.", sagte Hazel und sprach zum Ende hin mit immer bestimmterer Stimme.
Ich drehte mich um, doch davor hatte ich noch mein typisches Lächeln aufgesetzt.
"Ok, bis später"
Jason sah zwar sehr verwirrt aus, doch er ließ sich dennoch von Hazel mitziehen.
"Wie geht es dir?", fragte ich Nico und versuchte nicht allzu verbittert zu klingen.
"Ganz gut soweit", flüsterte er zaghaft.
"Hör mal, Will, wegen Cupido..."
"Ich muss dann auch mal los.", quatschte ich dazwischen.
Ich wollte nichts von Nicos vermeidlicher Zuneigung zu irgendeinem Junge hören. Die Eifersucht hatte sich ganz und gar in mir breit gemacht.
Dann stürmte ich aus dem Raum. Ich hörte, wie Nico hinter mir meinen Namen rief, doch ich tat so, als hätte ich ihn nicht gehört.

Nicos P.O.V.

Ich ließ mich zurück in mein Kissen sinken und mein Herz pochte immer noch. Ich hätte Will gerade eben fast alles gestanden. War es wegen Cupido? Hatte der Mistkerl so ein Einfluss auf mich, dass ich das tun würde, wovor ich am meisten Angst hatte?
Offensichtlich.
Jetzt fragte ich mich aber, warum Will so schlecht gelaunt war. Normalerweise war er doch der Sonnenschein in Person. War er... eifersüchtig?
Kurz schlug mein Herz wieder schneller, doch der boshafte Teil von mir, zerstörte natürlich wieder alles.
Er könnte sich niemals in dich verlieben! Mach dir doch keine Hoffnungen!
Ich seufzte. Es war die Wahrheit. Leider.
Dann versuchte ich zu schlafen.
Ich fühlte mich wie eine Leiche.

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Moin, wie geht's?
Ich krieg noch Komplexe, ich weiß ich schreib das hier, aber irgendwie, fiebere ich trotzdem mit. Kennt ihr das?

Violet
PS: Und danke für 70 Aufrufe <3



𝐊𝐢𝐬𝐬 𝐦𝐞- 𝐢𝐭'𝐬 𝐃𝐨𝐜𝐭𝐨𝐫'𝐬 𝐨𝐫𝐝𝐞𝐫 {𝑆𝑜𝑙𝑎𝑛𝑔𝑒𝑙𝑜} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt