7 Kapitel Zufall oder Schicksal

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Wir schauten uns tief in die Augen. Ich weiß nicht für wie lange, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Er ging auf mich zu und begann mich zu umarmen. Ich erwiderte seine Umarmung und legte meine Arme um ihn. Ich spürte seine warmen Hände auf meinem Schulterblättern. Ein wohliges Gefühl umgab mich. Als wir aus der Umarmung hinausgingen nahm er meine Hand und wir guckten uns immer noch tief in die Augen. Wir waren nur ein paar Zentimeter von einander entfernt.

Jaro löste sich aus seiner Starre: „ Sky, ich muss dir was sagen. Ich glaube ich..."

Noch bevor Jaro zu ende sprach, wurde er von dem unausstehlichen Geräusch meines Weckers unterbrochen. Wie ich diesen Wecker hasste. Er machte mir weiß, dass ich das alles nur geträumt hatte. Es hatte sich so echt angefühlt, als wäre er wirklich da gewesen und auch die Umarmung schien erst einmal wahr, es musste wohl an meiner lebhaften Fantasie liegen.

Wenig begeistert machte ich mich fertig und ging zur Schule. Noch immer irritiert setzte ich mich neben Amaya auf meinen Platz.
„Hast du die Hausaufgaben verstanden? Ich habe nur Nummer 1,2,3 und 4a, denn Rest habe ich nicht so ganz verstanden?", sagte Amaya besorgt.
Meine Augen wurden groß: „Es gab Hausaufgaben? Mist, die habe ich völlig vergessen!"
Ich bekam Panik. Amaya schaute mich immer noch so an als würde sie erwarten, dass noch etwas kommt.
„Jaro,", murmelte ich, „deswegen habe ich die Hausaufgaben vergessen."
„Wer ist Jaro?", fragte mich Amaya.
„Na der Junge, von dem ich dir erzählt habe!", antwortete ich energisch.
Amaya begann zu grinsen: „ Der Jaro! Und was habt ihr so gemacht?"

„Geredet.", sagte ich mit einer krätzigen Stimme.
Sie schaute mich misstrauisch an: „ So, so.. nur geredet. Ja klar... Sicher, dass es da nicht noch etwas gibt?"

„Na ja, meine Hand hat so gezittert, da hat er halt meine Hand genommen und mich beruhigt. Nichts besonderes.",sagte ich in einer monotonen Stimmlage.

Amaya musterte mich. Sie war nicht recht überzeugt von meiner Darbietung. Vielleicht lag meine nicht überzeugende Darbietung daran, dass mein Herz innerlich eine Party feierte, wenn ich an gestern dachte. Alles kribbelte. Es fühlte sich surreal an. Genau dann, wenn ich jemanden brauchte, war da plötzlich dieser Junge, der mein Herz höher schlagen ließ. War das Zufall oder Schicksal?

„ Ja klar, nichts Besonderes. Wenn es nichts Besonderes ist, wieso wirst du denn dann so rot?"fragte sie lachend.
Herr Fautsch kam in unseren Klassenraum gestürmt.
„Ähh.. das ist jetzt egal. Herr Fautsch ist da!", sagte ich erleichtert.

Illusion- Was ist echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt