5 Kapitel Rot wie eine Tomate

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Zum ersten Mal seit Langem fand ich gefallen daran, zur Schule zu gehen. Ich hatte eine neue Freundin gefunden und einen geheimnisvollen Jungen namens Jaro, der dunkelblonde, verwuschelte Haare besaß, kennengelernt. Vertieft in meinen Gedanken versunken merkte ich gar nicht wie Amaya mit mir redetete.

„.....,oder? Also ich weiß ja ....", Amaya räusperte sich, ,, Skylar, alles gut? War Lilith wieder gemein zu dir?"
„ Nein alles gut, es ist nur.. also.. ich habe nur an jemanden gedacht."
Amayas Augen wurden groß: Komm schon, sag mir an wen du denkst! Ich verrate es keinem! Versprochen!"
Ich schaute Amaya an und musste fast anfangen zu lachen, da Amaya so versessen darauf war.

„ Na gut, ich habe da so einen Jungen gestern getroffen und jetzt denke ich halt an ihn. Und mit an ihn denken meine ich die ganze Zeit nur Gedanken über ihn in meinem Kopf. Es ist hoffnungslos nicht an ihn zu denken. Es ist wie mit am Handy sein, ich will nicht die ganze Zeit am Handy sein, dann mache ich es doch und kann nicht mehr aufhören."

„ Da hat er es jemandem aber echt angetan dieser geheimnisvolle Casanova! Muss ich mir Sorgen machen, dass du vergisst zu atmen?", sagte Amaya.
Wir fingen beide an zu lachen und ich wurde etwas rot. Auf unser Lachen wurde auch Lilith aufmerksam.
„Leute, schaut mal das Emo lacht! Hätte damit jemand gerechnet?", rief Lilith in einem hochnäsigen Ton.

Nicht viele aus unserer Klasse lachten über den Spruch außer Lilith und ihr Freund, der es nicht für nötig hielt seine aufgesetzte Lache echter und glaubwürdiger zu gestalten. Wieso ist mir noch nie aufgefallen, dass Lilith so lachte wie ein Pferd das wiehert? Amaya und ich verdrehten unsere Augen und tat so, als hätte ich nichts gehört.

Die  ersten beiden Stunden mit Herr Fautsch konnten echt stressig sein, schließlich liegt es nicht an uns das wir in Deutsch mit dem Stoff so weit hinten liegen, sondern an ihm. Jedes Mal bevor wir eine Aufgabe bearbeiten sollen gibt es wieder neue Kriterien die wir erfüllen müssen. Leider musste unsere alte Deutschlehrerin in Elternzeit gehen und hat uns deswegen dieses Schuljahr verlassen. Hoffentlich ist ihr Sohn bald groß genug, sodass sie uns wieder unterrichten kann und wir endlich etwas lernen.

Nach meinem Schultag war ich echt fertig, stundenlanges Rumsitzen, Rucksach durch die Gegend schleppen und dann noch ruhig und aufmerksam zuhören. Nachdem ich mich bei Amaya und ihren Freunden verabschiedet habe nahm ich alleine den Weg zum Skatepark und setzte mich dort auf eine freie Bank. Ich holte die übrig geblieben Äpfel aus meinem Rucksack und beobachtete die Skater.

Plötzlich zuckte ich zusammen, denn jemand packte mich an meinen Schultern und zog mich leicht nach hinten.
Na, hast du mich schon vermisst, Sky?", lachte Jaro.
„Du schon wieder? Verschwindest du heute auch wieder so schnell wie gestern?", erwiderte ich.
Er schaute mich schräg an und sagte: „ Ich wollte doch nicht, dass deine Freundin denkt du würdest mich lieber beobachten als ihre Tricks."
„Blödsinn, wer würde dich denn schon freiwillig beobachten wollen?", versuchte ich trocken.

Ich hoffte er hatte nicht bemerkt, wie rot sich mein Gesicht verfärbte.
„Ganz ruhig,",er begann zu lächeln, „ du musst ja nicht gleich eine Tomate werden."
Mist! Wie kam ich jetzt aus dieser Sache raus?

Illusion- Was ist echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt