Das Schulprojekt

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Am nächsten Tag in der Schule habe ich kaum Kurse mit Lena. Gottseidank. Aber ich habe fast alle Kurse mit Marie, was mich ein wenig aufmuntert. Außer meinen letzten Kurs. Meinen Politik Kurs. Nach der Pause, in der Cafeteria, mit Marie und ihren anderen Freundinnen gehe ich in meinen Politik Kurs und setze mich auf den einzigen freien Platz im Raum. Direkt neben Lena. Ich hatte gehofft sie heute nicht sehen zu müssen, nach meinem Traum letzte Nacht. Ich traue mich kaum, in ihre Augen zu sehen. Wir bearbeiten unsere Aufgaben in mir peinlicher Stille, bis mir jemand auf die Schulter klopft.
Lena fragt, ob ich ihr bei einer Aufgabe kurz helfen kann, also versuche ich ihr so schnell wie möglich zu helfen. Ich verspreche mich die ganze Zeit über und bin mittlerweile rot wie eine Tomate. Als ich ihr die Aufgabe endlich zu Ende erklärt habe, drehe ich mich schnell weg von ihr, um sie nicht weiter ansehen zu müssen, so rot wie ich geworden bin. Trotzdem merke ich zwei Minuten später wieder ein Tippen auf meiner Schulter. Es ist wieder Lena. Sie fragt, ob ich direkt nach der Schule mit zu ihr komme, für das Chemie Projekt. Das hatte ich ja schon ganz vergessen. Genau wie in meinem Traum letzte Nacht. Ich werde noch roter und antworte ihr mit zittriger Stimme, dass ich nach der Schule mitkomme. Danach herrscht die ganze Stunde über Stille.
Die letzten zehn Minuten in der Stunde werde ich total nervös. Ich weiß nicht wie ich Gespräche oder sowas mit ihr anfangen soll. Ich weiß nichtmal wie ich mit ihr reden soll, ohne total rot oder schüchtern zu werden.

Nach der Stunde verlassen wir gemeinsam den Raum und laufen zusammen zu unserem Bus. Vor dem Bus verabschiedet sie sich noch von ihren Freunden, die heute alle Nachsitzen müssen, weil sie im UnterrichtMist gebaut haben. Im Bus sitzen wir nebeneinander, aber wechseln kein Wort miteinander. An ihrer Haltestelle angekommen, sagt sie mir, dass wir aussteigen müssen und wir verlassen hastig den Bus. Den ganzen Weg vom Bus bis in ihr Haus hat sie diesen eiskalten Blick drauf. Ich frage mich ob es an mir liegt. Ob ich sie nerve. Ob sie mich nicht leiden kann. Oder ob sie einfach so ist.
Sie geht mit mir in die Küche und macht uns beiden einen Teller Mittagessen warm. Es scheint niemand anderes da zu sein. Ich werde schon wieder total nervös, als ich bemerke, dass sie mich von oben bis unten mustert. Nach dem Essen, bei dem wir beide geschwiegen haben, gehen wir in ihr großes Zimmer und fangen an für das Chemie Projekt zu recherchieren. Aufeinmal fängt sie aus dem Nichts ein Gespräch an. Sie erklärt mir indirekt, dass sie mich eigentlich nicht leiden kann, aber mich das Projekt nicht allein machen lassen will. Ein Gespräch mit ihr habe ich mir anders vorgestellt. Auch wenn das Gespräch nicht das schönste war, ist ihre Stimme mega beruhigend. Auch wenn ihre Stimme echt tief ist. Ihre Stimme ist wirklich extrem beruhigend. Ihr könnte ich Stundenlang zuhören.

Nach 2 Stunden Arbeit, an dem langweiligen Projekt, geht sie ohne was zu sagen auf ihren Balkon und fängt an zu rauchen. Ich arbeite an dem Projekt weiter und ignoriere sie einfach. Da sie mit offener Balkontür raucht kann ich sie leider nicht lange ignorieren, weil der ganze Rauch in ihr Zimmer zieht. Daraufhin beschließe ich, ihr zu sagen ich müsste nach Hause und wir könnten das Projekt wann anders weitermachen.
Sie verabschiedet sich kalt und stumpf von mir und ich gehe aus ihrem Haus. Auf dem Weg nach Hause wird mir immer kälter und ich merke, dass ich meine Jacke bei Lena vergessen habe. Zu ihr zurück laufen lohnt sich nicht mehr und wäre auch mega peinlich, also gehe ich einfach nach Hause. Zuhause angekommen gehe ich noch heiß duschen um mich aufzuwärmen und gehe dann direkt schlafen.

Die nächsten Schultage laufen genauso ab. Ich gehe zur Schule. Werde nervös wenn ich in Lenas Nähe bin, oder mit ihr reden muss. Treffe mich später mit Marie und ihren Freundinnen und unternehme viel mit ihnen oder meinen Eltern.

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