• tres •

127 3 0
                                    


𝗮𝗹𝗹 𝘁𝗵𝗲 𝘁𝗵𝗶𝗻𝗴𝘀 𝗶 𝗰𝗼𝘂𝗹𝗱 𝗱𝗼
𝗶𝗳 𝗶 𝗵𝗮𝗱 𝗮 𝗹𝗶𝘁𝘁𝗹𝗲 𝗺𝗼𝗻𝗲𝘆

~ 𝗮𝗯𝗯𝗮

☆☆☆

Am Abend bekam ich Leon nicht mehr zu Gesicht, weshalb ich mit Marlon im Garten noch etwas kickte. Das einzige was ich noch mitbekam war, dass er bei verschiedenen Wertstoffhöfen in Grünwald und München anrief.

Nach dem Abendessen machte ich mich relativ schnell bettfertig, da ich wusste, dass ich am nächsten Morgen sonst nicht aus dem Bett kommen würde. Doch als ich kurz davor war einzuschlafen, hörte ich in der Ferne plötzlich Donnergrollen. Ihr müsst wissen, ich habe schreckliche Angst vor Gewitter. Also sprang ich schnell aus meinem Bett und tapste zu meinen Brüdern.

"Leon... Marlon...", flüsterte ich, als ich in ihrem Zimmer stand. "Malia?", hörte ich Leons verschlafene Stimme. "Was ist denn los?" In diesem Moment erhellte ein Blitz das Zimmer, was mich zusammenzucken ließ. "Komm her", sagte Leon und hob seine Bettdecke an. Sofort ging ich zu ihm und legte mich neben ihn. "Du brauchst keine Angst zu haben", flüsterte er beruhigende Worte, als es immer lauter donnerte und die Blitze das Zimmer taghell erleuchteten. "Ich bin bei dir... dir kann nichts passieren." Er legte einen Arm um mich und ich kuschelte mich an ihn. Tatsächlich schaffte mein Zwilling es mich zu beruhigen und es dauerte nicht lange, bis ich in einen einigermaßen ruhigen Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen wachte ich durch etwas Nasses auf, was mir ins Gesicht geschüttet wurde. Als ich die Augen öffnete, sag ich Leon und Marlon neben mir stehen. Letzterer hatte einen Becher in der Hand und beide grinsten mich frech an. "Rache ist süß Schwesterchen", lachte Marlon, bevor er und Leon aus dem Raum flüchteten. Jedoch machte ich mir nicht die Mühe ihnen hinterherzulaufen, dafür war ich einfach noch zu müde.

Da Leons Wecker bereits 8:30 Uhr anzeigte und ich wusste, dass ich heute länger brauchen würde, um mich fertig zu machen, begab ich mich - immernoch müde - ins Bad. Dort duschte ich schnell und putzte mir meine Zähne. Danach zog ich mir mein Kommunionskleid an, welches ich am Abend zuvor schon herausgesucht hatte. Ehrlich gesagt war es ein Wunder, dass es mir noch passte, doch ich war seit meiner Kommunion vor zwei Jahren nicht besonders viel gewachsen.

Fertig angezogen kämmte ich noch meine Haare und band die beiden vorderen Strähnen nach hinten. Gerade als ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel berachtete, klopfte es an meiner Zimmertür und Leon und Marlon betraten den Raum. Beiden trugen einen schwarzen Anzug und eine Sonnenbrille. Ihre Haare hatten sie nach hinten gegeelt. 

"Wow, wer bist du und was hast du mit unserer Schwester gemacht?", fragte Leon als er mich sah. "Ich nehm das jetzt einfach mal als Kompliment", lachte ich. "Ihr seht aber auch nicht schlecht aus." Zusammen gingen wir nach unten in die Küche wo Marlon Leon und mir einen Apfel zuwarf. Dann verließen wir das Haus und schnappten uns unsere Räder, mit denen wir uns auf den Weg zur Bank machten.

Als wir dort ankamen sahen wir, dass die meisten anderen schon da waren. Nur Juli und Joschka fehlten noch. Ich ließ meinen Blick über die Jungs schweifen. Sie alle hatten, wie Leon und Marlon,  schwarze Anzüge an und hatten ihre Haare nach hinten gegeelt. Doch bei einer Person blieb mein Blick hängen.

Nachdem ich mein Fahrrad abgestellt hatte, ging ich zu Vanessa, um sie zu begrüßen. "Du siehst super aus", sagte ich, während ich sie umarmte. "Danke, du aber auch", gab sie das Kompliment zurück. "Und ich glaube ich bin nicht die einzige die das so sieht." "Wie meinst du das denn jetzt?", fragte ich sie verwirrt, doch bevor sie mir eine Antwort geben konnte, wurden wir von Leon unterbrochen.

Zusammen gingen wir in die Bank. Alle Mitarbeiter hatten ihre Blicke auf uns gerichtet aber ich konnte es ihnen nicht verübeln. So wie wir durch die Bank liefen konnte man wirklich denken, wir wären kleine Geschäftsleute. Vor dem Büro von Maxis Vater wurden wir jedoch von einem seiner angestellten gestoppt. 

"Was wird das?", fragte er, als er sich uns in den Weg stellte. "Wir wollen zu Ihrem Dirketor!", forderte mein Zwillingsbruder grimmig, was den Angestellte offensichtlich etwas einschüchterte. "Tut mir leid aber der Direktor ist ein sehr beschäftigter Mann", entgegnete er. "Und genau deshalb haben wir auch einen Termin. Sie persönlich haben mich verbunden", sagte Leon und der Mann vor ihm sah ihn sichtlich verwirrt an. "Daran könnte ich mich erinnern."

"Joschka", forderte Leon unserern Jüngsten auf, woraufhin dieser ihm eine Tasse aus Blech in die Hand drückte. "Guten Tag Herr Bübchen, DWK International hier. Es geht um eine Investition von nationaler Bedeutung", sprach mein Zwilling in die Tasse, wodurch seine Stimme deutlich erwachsener Klang. 

Herr Bübchen jedoch schaute uns nur entgeistert an. "Was ist, ich dachte ihr Direktor ist ein sehr beschäftigter Mann?", fragte ich, woraufhin sich der Bankangestellte beeilte in das Büro seines Chefs zu gelangen. Einen Moment warteten wir noch, doch dann betraten auch wir - ohne auf den fassungslosen Blick von Maxis Vater zu achten - das Büro. Herr Bübchen sah sehr eingeschüchtert aus und ich konnte mir gut vorstellen, dass unsere Aktion ein unschönes Nachspiel für ihn haben würde. Im Eilschritt verließ er das Büro und schloss die Tür hinter sich. 

Währenddessen hatte es sich Leon schon auf dem Stuhl vor dem rießigen Schreibtisch von Herr Maximilian bequem gemacht und wir anderen hatten uns hinter ihn gestellt. Ich stand zwischen meinem großen Bruder und Vanessa.

"Darüber reden wir heute Abend noch Freundchen", sagte Herr Maximilian mit einem wütenden Gesichtsausdruck zu seinem Sohn. Dieser nickte nur, sah aber deutlich eingeschüchtert aus. 

"Herr Maximilian", lenkte Leon die Aufmerksamkeit nun wieder auf sich. Der Angesprochene sah ihn bisbilligend an und schüttele kaum merklich den Kopf. "Na schön, ihr habt drei Minuten", gab er schließlich nach. "Die Zeit läuft ab jetzt."

"Und sie läuft für uns", legte mein Zwillingsbruder los. "In fünf Tagen schießen wir den SV 1906 auf den Mond. Und danach, wissen Sie wer dann in den Teufelstopf kommt?" Doch Leon wartete gar nicht erst eine Antwort ab, sondern fuhr direkt fort. "Genau, die Nationalmannschaft. Das heißt volles Haus. 1000 Gäste, je 5 Euro Eintritt, 2000 Würste, 3000 Apfelsaftschorlen..."

Herr Maximilan räusperte sich und unterbrach Leon somit. "Und wieso braucht ihr dann mein Geld?", fragte er. "Wir müssen das Stadion umbauen.", antwortete Leon wie aus der Pistole geschossen. "Aber das kostet nur 5000 Euro." 


Jubelnd rannten wir aus der Bank. Wir hatten es tatsächlich geschafft und Maxis Vater würde uns sein Geld geben. Um ehrlich zu sein hätte ich niemals gedacht, dass der Plan wirklich funktioniert, aber diesmal hat er es ja.

Mit unseren Fahrrädern machten wir uns - immer noch jubelnd - auf den Weg zur Eisdiele unseres Vaters. Dort stürmten wir alle gleichzeitig an unserem Vater vorbei und schnappten uns alles, was nützlich sein könnte. "Hallo Papa!", sagte ich so neutral wie möglich, während mein Vater total überrumpelt vor mir stand. "Malia, was um alles in der Welt-", antwortete mein Vater, unterbrach sich im nächsten Moment jedoch selbst, um meinen großen Bruder zurechtzuweisen, der gerade eines seiner Bildern nehmen wollte: "Untersteh dich Marlon!" "Und was ist mit dem?", fragte Marlon und hielt direkt das nächste Bild in die Höhe. "Das brauchst du doch nicht mehr." "Oder?" "Papa?", wechselten Marlon und ich uns ab. Damit hatten wir unseren Vater. Überfordert schaute er zwischen uns hin und her.

"So, alle raus jetzt!", rief unser Vater, als er sich wieder gefangen hatte und scheuchte uns aus der Eisdiele. Draußen setzten wir uns an einen großen Tisch und begannen ein Modell des Teufelstopfs zu bauen und den Umbau zu planen.

"Und morgen fangen wir an", sagte Leon, nachdem wir unser Modell fertig aufgebaut hatten. "Alle Schrotthändler in der Umgebung machen für und mobil!" "Ja!", freuten wir uns und schlugen miteinander ein.

"Alles ist gut."

"Solange du wild bist."

"Dafür leg ich meine Beine ins Feuer."

"Meine Beine", begann Deniz, während er mit Leon einschlug. "Meine Seele", machte dieser weiter. "Und mein ganzes Herz", beendete Vanessa und legte dabei ihre Hand auf die Hände der beiden Jungs. In diesem Moment traf mein Blick auf den von Deniz. Für einen Moment sahen wir uns an, doch dann wurde unser Blickkontakt von lauter Musik unterbrochen, die immer näher kam.

☆☆☆

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 25, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

DWK - Schicksal || DenizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt