Kapitel 5

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Mal wieder mit etwas Verspätung das neue Kapitel🫣 Dafür kommt gleich noch Kapitel 6 online... Ich bin gespannt auf euer Feedback 🤍

Ich krame in meiner Tasche nach meinem Handy und scrolle zuerst ein wenig durch die Bilder aus unserer WhatsApp-Gruppe, bis plötzliche eine Nachricht aufploppt. Die Nummer ist unbekannt, jedoch erkenne ich direkt den Absender am Profilbild und beginne direkt zu Lächeln. Immer und immer wieder lese ich die Nachricht und starre ungläubig auf das viel zu helle Display. ,,Halt an!" sauer und ein wenig zu laut kommen diese Worte über meine Lippen. ,,Wir sind mitten auf der Hauptstraße, ich halte jetzt nicht an!" ,,Du bist wirklich das größte Arschloch, was in Berlin rumläuft!" Lasse ich meine Wut weiter raus und bin froh, dass es nur noch wenige Minuten, bis zu mir sind.

,,Du hast Marco auf Toilette 'ne Ansage gemacht, dass er sich von mir fern halten soll und sich bei mir auch nicht melden braucht, weil ich eh nur auf das eine aus bin. Ist das dein scheiß Ernst? Du machst mir ständig irgendeine Szene, weil du eifersüchtig bist und es selbst nicht checkst, wie kindisch dein Verhalten ist. Du hast dir mit dieser Aktion gerade selbst alles kaputt gemacht. Du brauchst dich bei mir nicht mehr melden!" Ich habe bereits die Hand an der Tür, als Vincent das Auto verschließt und ich somit keine Chance habe es zu verlassen.

,,Der Typ wollte dich eh nur für eine Nacht!" seufzt er und weicht meinem Blick aus. ,,Ach? Und was ist da jetzt der Unterschied zwischen euch beiden? Du hast mich schon flachgelegt und deswegen darf er nicht, oder was? Musstest du dein Revier markieren? Hattest du diesmal keine Angst, dass es dein bester Kumpel erfährt? Ich hab echt keine Bock auf die ganze Scheiße mehr. Fürs Vögeln bin ich gut genug und für den Rest auch, aber sobald es bei dir um Gefühle geht, wirst du verletzend! Merkst du das nicht selber und jetzt lass mich aus diesem scheiß Auto raus!" wütend knalle ich ihm die Worte an den Kopf. Er öffnet wortlos das Auto und ich öffne direkt die Tür.

,,Ich wär gern dabei, wie du Dag erklärst, warum ich nicht zu eurem Konzert in Berlin komme!" Sofort reißt er die Augen auf. ,,Das kannst du ihm nicht antun. Du weißt, wie viel ihm das bedeutet, wenn du da bist!" Es sind die ersten Worte, die ich wieder von ihm höre. ,,Vincent, es ist mir scheiß egal!" Ich knalle die Autotür zu und lasse mich wenige Augenblicke später gegen meine Wohnungstür fallen, wo langsam die ersten Tränen fließen.

Es rauschen die Bilder an mir vorbei. Der erste Kuss, die erste gemeinsame Nacht mit ihm. Ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlassen würde und das dem ganzen keine Zukunft bevorstand und trotzdem tat es weh und verletzt mich. Vincent hatte es geschafft, dass ich mich begann zu öffnen. Durch unsere endlosen Gesprächen wusste er jedes Detail aus der Zeit mit Tom und wie sehr ich gelitten habe. Ich hatte mich bei ihm so oft fallen gelassen und das war nun der Dank dafür.

Die nächsten Tage verliefen eher schleppend, bis ich wieder in meinen Arbeitsrhythmus zurückfand. Die Gedanken rund um Vincent und das Geschehene hatten mich mehr beschäftigt, als ich angenommen hatte. Die beiden spielten heute Abend ihr ersten Konzert der Tour und ich hatte Dag nur eine kurze Nachricht hinterlassen, dass ich ihm viel Spaß wünsche. Dieser hatte natürlich auch gemerkt, dass es mir in den letzten Tagen nicht gut ging, hatte glücklicherweise schnell aufgegeben, nachzuhaken.

,,Emma!" überrascht sehe ich auf, als es zwei Wochen später an der Tür zu meinem Büro klopft und unsere Sekretärin den Kopf durch die Tür steckt. ,,Hast du einen Moment?" Ich nicke und schon hat sie Tür hinter sich geschlossen und lässt sich auf einen der Stühle mir gegenüber fallen. ,,Hast du ein heimlichen Verehrer von dem ich nichts weiß?" Ich sehe sie stirnrunzelnd an. ,,Das kam für dich gerade mit der Post und ohne Absender." Sie überreicht mir das kleine Paket und ich schlucke, als ich die Schrift erkenne.

,,Soll ich dich lieber allein lassen und du öffnest es in Ruhe?" Schnell schüttele ich den Kopf. ,,Kannst du bleiben, dass ich nicht direkt in Tränen ausbreche, wenn ich es aufmache." Sofort nickt sie und sieht mich aufmunternd an. ,,Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn dich etwas bedrückt!" Emma war erst seit einem knappen Jahr in der Firma und jeder wusste, dass sie die gute Seele des Hauses war. Sie hatte immer ein offenes Ohr und einen Ratschlag parat, wenn es jemanden nicht gut ging oder etwas bedrückte. Jeder wusste, dass alles, was man ihr anvertraute, auch ein gut behütetes Geheimnis war, wenn man sie darum bat.

Ich greife nach einer Schere und öffne das kleine Päckchen. Der erste Inhalt fällt mir direkt in die Hände und ich seufze laut. ,,Hast du heute Abend schon was vor?" fragend sehe ich Emma an und halte ihr die zwei Backstage-Pässe entgegen. ,,SDP? Sind das nicht die, wo du die Sänger der Band kennst?" Ich nicke nur langsam und werfe einen weiteren Blick in den Karton. Eine Tafel meiner Lieblingsschokolade, was jedoch darunter noch liegt, lässt mich schlucken. Ich ziehe auch das letzte Teil aus dem Paket und falte es auseinander. Es ist ein T-Shirt meiner Lieblingsmarke, welches ich mir in den letzten Wochen immer wieder angeschaut hatte, jedoch landete es nie in meinem Warenkorb.

,,Wow!" staunt Emma, als sie das Logo der Marke erkennt. ,,Da hat scheinbar jemand ganz schön was gut zu machen." Ich nicke nur langsam, schüttele dann aber den Kopf. ,,Willst du nicht lieber mit dem Absender zum Konzert gehen. Er würde sich sicherlich freuen, wenn du mitkommst." Schnell schüttele ich den Kopf und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

Ich will mein Problem zurück- Vincent SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt