Kapitel 19

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Emma hat mal wieder Recht. ,,Wärst du denn bereit dazu?" Verlegen blicke ich in seine Augen. ,,Mehr als das!" grinst er und zieht mich in seine Arme. ,,Für beides!" nuschelt er, als er mir einen sanften Kuss aufs Haar drückt. Sofort schellt mein Kopf nach oben, während er mich jetzt überrascht ansieht. ,,Ist mir so rausgerutscht!" entschuldigt er sich schnell, jedoch schüttele ich nur den Kopf und sehe ihn fragend an. ,,So ein Mini-Vincent oder eine Mini-Charlotte wären schon niedlich." flüstere ich, während er nur nickt.

Ich löse mich aus seinen Armen und sehe ihm fest in die Augen. ,,Vincent, du weißt aber, was das bedeuten würde?" ,,Natürlich weiß ich das, aber du bist die erste Frau, mit der ich es mir wirklich vorstellen kann." gibt er leise zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen überbrücke ich den geringen Abstand zwischen uns und küsse ihn vorsichtig. ,,Ich liebe dich!" murmle ich in den Kuss hinein und gebe mich meinen Gefühlen hin. 

,,Hast du eigentlich schon was von Emma gehört?" Fragend sieht er mich an, während er genüsslich in sein Brötchen beißt. Ich werfe einen Blick auf mein Handy und schüttele den Kopf. ,,Die wird noch ihren Rausch ausschlafen." zucke ich mit den Schultern. ,,Warum fragst du?" Ich lege die Stirn in Falten und sehe ihn abwartend an. ,,Ich hab noch nichts von Dag gehört. Er wollte sich eigentlich melden, wenn er zu Hause angekommen ist." zuckt er mit den Schultern und ich erkenne die Sorge in seiner Stimme. ,,Hast du ihn schon angerufen?" Schnell schüttelt er den Kopf. ,,Er meldet sich sonst immer, wenn er es mir versprochen hat." seufzt er. ,,Ruf ihn einfach an und es wird sicherlich eine gute Erklärung geben." Er zieht sein Telefon aus der Hosentasche und kurz darauf ertönt das Freizeichen. Es klingelt einige Male, bis die Mailbox anspringt. ,,Mach dir keinen Kopf! Er wird sich melden, wenn er seinen Rausch ausgeschlafen hat und Emma genauso."

———

,,Pass auf dich auf!" flüstert Vincent leise und küsst mich ein letztes Mal zum Abschied, bevor wir durch die Drehtür das Innere des Flughafens erreichen. Schnellen Schrittes folge ich Emma, welche mir wenige Schritte vorau ist. ,,Seit wann hast du es denn so eilig?" Lachend hole ich sie ein, während sie nur breit grinst. ,,Ich freu mich einfach auf unseren Mädels-Urlaub. Eine Woche in der Sonne liegen, 'nen Aperol trinken und entspannen. Das haben wir viel zu lange nicht mehr gemacht." Seufzend nicke ich, während ich mich auf einen der Stühle in dem Wartebereich fallen lasse. ,,Es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen und Monaten so wenig Zeit hatte, aber ich wollte einfach die Zeit mit Vincent genießen." murmle ich und blicke auf, als Emma nach meiner Hand greift. ,,Hey, mach dir keinen Kopf. Ich freu mich aus tiefsten Herzen für euch und natürlich hab ich Verständnis dafür. Aber da denken wir jetzt einfach nicht mehr drüber nach, sondern genießen unseren Urlaub."

Am späten Nachmittag schließe ich die Tür des Hotelzimmers auf und werfe sofort einen Blick auf die große Fensterfront, mit Sicht direkt auf das Meer. ,,Wow!" höre ich meine beste Freundin nur ehrfürchtig neben mir flüstern. ,,Wollen wir direkt ans Meer?" Sofort nickt sie und läuft zurück zu ihrem Koffer und kramt ein wenig darin, bis sie mit einem Lächeln auf den Lippen einen Bikini in die Höhe hält. Nur wenige Minuten später spüre ich den Sand unter meinen Füßen und atme tief durch. Der Geruch des Meeres steigt mir direkt in die Nase und lässt mich lächeln. Emma deutet auf einen freien Platz und schon liegen wir in der Sonne Spaniens.

Ich schließe genießerisch die Augen und sofort schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. ,,Hör auf an deinen Mann zu denken!" höre ich Emma lachen und sehe sie ertappt an, was sie laut auflachen lässt. ,,Kann ich dir etwas erzählen?" Ungläubig sieht sie mich an. ,,Du kannst mit mir über alles quatschen und das weißt du!" ,,Nach unserem Abend in der Bar, war ich ja ziemlich angetrunken." schmunzle ich und seufze kurz. ,,Ich hab in meinem Rausch Vincent gesagt, dass ich gerne mit ihm zusammenziehen würde. Du hattest Recht, er wollte mir einfach nur die Zeit geben, die ich brauche." Ihr Grinsen wird immer breiter, bis ich seufze. ,,Das klingt doch nach einer gemeinsamen Zukunft, obwohl was anderes habe ich auch nicht erwartet." zwinkert sie und sieht mich abwartend an. ,,Das war noch nicht alles, oder?" Schnell schüttele ich den Kopf. ,,Ich hab letzte Woche die Pille abgesetzt!" ,,Was?" platzt es aus ihr, während ich nur unsicher ihrem Blick ausweiche. ,,Oh mein Gott! Das ist das schönste, was du mir hättest erzählen können!" Erleichtert atme ich aus. ,,Wir haben da nie so wirklich drüber gesprochen, aber waren uns sofort einig, dass wir gemeinsam eine Familie gründen möchten."  Ich habe meine letzten Worte noch gar nicht ausgesprochen, da fällt sie mir bereits in die Arme.

Ich will mein Problem zurück- Vincent SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt