Kapitel 16

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,,Wann musst du Montag im Büro sein?" Kurz überlege ich und seufze dann. ,,Gegen Acht. Ich hab noch ein bisschen was nachzuholen." ,,Soll ich dich fahren?" Überrascht sehe ich ihn an. ,,Naja, ich muss eh ins Studio und-" Verlegen fährt er sich durch die Haare. ,,Und?" Abwartend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, sehe ich ihn an. ,,Ich würde mich freuen, wenn du bleibst und wir noch gemeinsam frühstücken können." Unsicher sieht er mich an. ,,Klang das jetzt sehr kitschig?" schiebt er lachend hinterher. Ich kuschle mich noch ein wenig enger in seine Arme und blicke Vincent direkt in die Augen. ,,Überhaupt nicht." Sanft lege ich meine Lippen auf seine, löse mich dann aber vorsichtig aus dem Kuss. ,,Mein kleiner Langschläfer!" zwinkere ich.

Ich drücke die Klingel des Mehrfamilienhauses und lehne mich gegen die große Eingangstür, als das mir bekannte Summen ertönt. Mit einem breiten Grinsen steht Vincent in der Tür und schließt mich sofort in seine Arme. Sanft legt er seine Lippen auf meine, bevor er mir meine Jacke abnimmt und an der Garderobe aufhängt. Schnell schlüpfe ich aus meinen Sneakern, als sich jemand in mein Blickfeld schiebt. Überrascht sehe ich den Brünetten an. ,,Was machst du denn hier? Waren wir nicht erst Donnerstag verabredet?" überlege ich, doch er winkt nur ab. ,,Wir waren im Studio und Vincent hat gefragt, ob ich noch mit essen möchte. Ich hoffe, ich störe euch beiden Turteltauben nicht." Grinsend sieht Dag zwischen uns her, während ich nur den Kopf schüttele. ,,Du störst doch nicht. Ich freu mich, dass du da bist!"

Jeder mit einem Karton Pizza vor sich, sitzen wir auf der Couch, während ein Action-Film über den Bildschirm flimmert. ,,Ich finde das einfach immer noch so surreal, dass ihr beide jetzt einfach ein Paar seid." Kopfschüttelnd stellt Dag seinen Karton auf dem Wohnzimmertisch ab und lässt seinen Blick zwischen uns beiden hin und her schweifen. Ich schaue auf und sehe direkt in den Augen von Vincent, der mich mit einem sanften Lächeln ansieht. ,,Ihr seid so ekelhaft verliebt!" Vincent schüttelt kurz den Kopf und greift dann nach einem Kissen, welches er in Richtung Dag wirft. Dieser fängt es nur lachend und es artet zwischen den beiden in einer Kissenschlacht aus.

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,,Was machst du da?" Fragend sehe ich zu Vincent, welcher gerade dabei ist ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank in eine Reisetasche zu packen. ,,Ich packe deine Tasche!" murmelt er und ich sehe ihn überrascht an. ,,Warum?" stammle ich verwundert und greife nach seiner Hand. Erleichtert atme ich durch, als ich das Lächeln auf seinen Lippen erkenne. ,,Wir zwei fahren ein paar Tage weg. Nur wir zwei!" Überrascht sehe ich ihn an, aber verstehe noch immer nicht ganz. ,,Herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen!" Ich lasse einen kurzen Blick auf meine Uhr gleiten, welche mir das heutige Datum verrät.

,,Sag nicht, dass du unseren ersten Jahrestag vergessen hast?" Fragend sieht er mich an, während ich nur mit den Schultern zucke. Langsam überbrücke ich die wenigen Schritte zwischen uns und kreuze meine Arme in seinem Nacken. ,,Natürlich hab ich den nicht vergessen." schmunzle ich. ,,Allerdings war ich nur etwas überfordert, dass du gerade meine Tasche gepackt hast." seufze ich leise. ,,Ich hatte heute Abend etwas für uns geplant, aber du scheinst gerade meine Pläne durchkreuzt zu haben." Unsicher sieht er mich an. ,,Ist das sehr schlimm?" Unsicher sieht er mich an und ich schüttle schnell den Kopf. ,,Ich hatte nur einen Tisch reserviert und vielleicht habe ich ein neues Kleid, was ich letztens gekauft habe, als ich mit deiner Mutter unterwegs war. Laut ihr, gefällt es dir!" zwinkere ich. ,,Meine Mutter hat gesagt, dass es mir gefallen wird?" hebt er eine Augenbraue, während ich nur nicke. ,,Willst du wirklich wissen, was sie gesagt hat, als ich aus der Umkleide kam?" Kurz wiegt er den Kopf hin und her, nickt aber letztendlich. ,,Sie hat die schönste Schwiegertochter. Ich wusste zwar nicht, dass wir schon so weit sind, aber wenn es nach ihr geht, ist das schon beschlossene Sache!"

,,Wo geht's denn überhaupt hin?" Ungeduldig rutsche ich auf dem Beifahrersitz hin und her. ,,Das wirst du noch früh genug erfahren." Kurz schenkt er mir einen liebevollen Blick, bis er sich wieder auf die Straße konzentriert. Laut dem Navigationsgerät würde es noch eine knappe Stunde dauern, bis wir das Ziel erreicht haben. Kurz darauf halten wir an einem Fährenanleger, während ich meinen Blick langsam über die Anzeigetafel gleiten lasse. ,,Ist das dein Ernst?" Überrascht sehe ich zu Vincent, der mich nur mit einem breiten Grinsen ansieht. ,,Du hast erzählt, dass du früher mit deinen Eltern oft dort Urlaub gemacht hast und-" Ich unterbreche ihn und lege sanft meine Lippen auf seine. ,,Danke!" murmle ich und schlucke, während ich versuche die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. ,,Gefällt es dir, auch wenn wir jetzt ohne deine Eltern hier sind?" Kurz schüttle ich ungläubig den Kopf. ,,Es ist fast noch besser, als mit meinen Eltern, aber verrat es ihnen nicht!" kichere ich.

Ich will mein Problem zurück- Vincent SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt