IV. Kapitel (!!TW!!)

469 17 11
                                    

POV Ju:

Ich war verwirrt. Meine besten Freunde waren bei mir zu Hause und verhielten sich ganz komisch. Ich wusste das sie Geheimnisse hatten. Irgendetwas musste sein. Und ich wünschte mir so sehr, dass sie mir einfach die Wahrheit ins Gesicht sagen würden. Beim Abendessen zusammen da wurde ich nicht schlauer aus der Situation. Versuchte die Situation aufzulockern mit Gesprächsthemen und Witzen. Es schien zu klappen. Aber es war die Luft im Raum die mich fast zum ersticken brachte. Irgendetwas zwischen Anspannung und Nervösität war in der Luft. Beide konnten dies einfach nicht verstecken.

Rezo schien auch auf irgendein Spiel zu sein. Ich konnte seinen Blick genau deuten. Und nun schauten wir gemeinsam einen Film. Er saß in der Mitte des Sofas. Eine komische Konstellation. Das war und ist Mexis Platz. Nicht seiner. Und nun musste ich realisieren, dass dies wirklich passierte und sich nicht in meinen Kopf abspielte.

Er wollte sich dann auch ernsthaft an mich ran kuscheln und bat mich um meinem Einverständnis. Was hätte ich machen sollen? Nein sagen? Ich mein ich wollte das ja auch. Aber wenn er meinte Mexi eifersüchtig zu machen, was ich aus der Situation klar deuten konnte, dann war ich damit nicht einverstanden. Aber ich wurde schwach. Ließ ihn an meine Schulter ruhen und kuschelte mich an ihm. Ich wünschte wir könnten das immer so machen. Aber in meiner Vorstellung würden wir alle gemeinsam auf dem Sofa kuscheln und niemanden ausschließen.

Ich meine was tue ich hier? Wieso erlaube ich Rezo das gerade zu tun? Ich konnte mich nicht mal auf dem Film konzentrieren. Bekam schon gar nichts mehr mit.
Rezo löste sich dann plötzlich von mir. Fragte ihn dann was denn los sei weil ich viel zu spät verstand, dass Mexi gar nicht mehr neben uns saß. In der Hoffnung das er nur auf der Toilette war, kuschelten wir dann schlussendlich weiter. So falsch aber so schön. Aber Mexi kam einfach nicht zurück. Und so langsam wurde ich nervös. 'Bitte Mexi tu dir nichts an' dachte ich mir nur. Und verlor so langsam den Verstand. Die Minuten vergingen wie im Flug. Wir mussten nach ihm nachsehen.

POV Mexi
Das Abendessen mit Rezo und Ju fiel mir besonders schwer. So gerne würde ich einfach beiden erzählen was mir auf der Seele liegt. Erzählen was ich für sie beide empfinde. Beiden sagen wie viel sie mir bedeuten. Ich würde auch gerne mit Rezo reden und mich bei ihm endschuldigen. Ihm sagen das ich es kein bisschen bereute, was an diesem Tag geschah. Das ich ihn und Ju brauche. Aber nein, so weit war ich nicht. Die Angst ist einfach größer als mein Mut.

Und wir saßen da, lachten und taten einfach so als wäre alles in Ordnung bei uns. Wir redeten über kommende Videos und hörten Jus dummen Witzen zu. Als wäre alles wie immer. Am liebsten würde ich jetzt los schreien weil mich alles zu sehr bedrückte. Wir entschieden uns dann einen Film zu schauen und räumten gemeinsam nach dem Essen ab.

Es war Rezo wo mich dann auf dem Sofa überraschte. Ich war immer der wo in der Mitte saß, während sie mich beide von der Seite aus kuschelten. Wie sehr ich das auch vermisste. Aber dieses Mal war es anders. Ich saß in der Ecke und fühlte mich ausgeschlossen. Als der Film anfing, merkte ich das Rezo mit mir spielen wollte. Es war er wo die Situation provozierte in dem er sich an Ju kuschelte. Aber es war ich, wo innerlich zerbrach. Er genießte es und ich hasste es. Ich konnte es an seinem Blick sehen. Alles was ich wusste, war das ich das so sehr verdient hatte.

Ich konnte schon gar nicht klar denken. Den Film bekam ich nicht mit. Alles was ich sah war blau und schwarz, glücklich ohne mich. Innerlich war ich am zerbrechen. Spürte den Schmerz genau an meinem Herzen. Ein stechen und ein ziehen bannte sich in meinem Körper. Ich wusste das es Zeit war zu fliehen. Also stand ich auf. Nahm Schuldgefühle und Wut mit mir mit. Knallte auf den kalten Badezimmer Boden und weinte bitterlich.

Es war mir klar das sie es nicht merkten. Es war mir klar das sie gar nicht erst auf mich achteten. Alles was ich wusste, war das ich Schmerz spüren und Blut sehen musste. Ich suchte im Badezimmer irgendwas. Fand dann eine Nagelschere und ein paar Klingen. Ich setzte mich wieder auf dem Boden hin. Das waren jetzt dann meine Optionen. Ich fing an zu dissoziieren. Merkte wie mir schlecht wurde.

Auch fing ich an es zu bereuen bei Ju zu übernachten. Und überlegte ob es nicht sinnvoll wäre jetzt meine Sachen zu packen und zu gehen. Ich will mich meinen Problemen nicht stellen. Mir ist es lieber von meinen Problemen zu fliehen. Auch wenn ich wusste das sie mich irgendwann wieder einholten. Ich schluchzte bitterlich und konnte einfach nicht klar denken. Die Minuten vergingen und keiner sah nach mir. Wie immer war ich ein niemand. Und wie immer war ich niemanden wichtig.
Sollte ich mich selbstverletzen? Soll ich die Klinge ansetzen?

POV Rezo:

Ju und Ich entschlossen uns nach Mexi zu gucken. Es konnte einfach nicht sein das er so lange weg war. In mir wusste ich was ich getan hatte. Ich war einfach ein Arschloch. Anstatt mit ihm zu reden, dachte ich es wäre eine so tolle Idee so etwas abzuziehen. Und jetzt musste ich schauen, dass ich alles wieder gut mache und Mexi sich nichts an tut.

Vor dem Badezimmer angekommen, klopfte ich an und rufte nach ihm. Er antwortete nicht. Also nahm ich meinen Mut und drückte die Türklinke nach unten. Zu meiner Überraschung ging die Tür auf. Er hatte nicht abgeschlossen. Und alles was sich vor mir abspielte, war einfach grausam.

"Mexi!!" schrie Ju und rannte zu ihm. Ich tat das gleiche. Nahm ihm Nagelschere und Klinge aus seinen Händen und nahm ihm in den Arm. "Es tut mir so leid Mexi" sagte ich dann in voller Angst und Panik und drückte ihn fest. Ich wusste wie verwirrend das für Ju in dem Moment sein musste. Aber ich wusste das die Zeit gekommen war um miteinander zu reden. Ju schloss sich der Umarmung an. Jetzt oder nie.

-----------------
1036 Wörter

Hello ihr Lieben. Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen. Ich hoffe nur das es nicht schlimm ist das ich keine geregelten Zeiten habe, wann ich ein Kapitel veröffentliche. Freue mich auf euren Feedback.
Fühlt euch gedrückt. - A

p.s: Wenn ihr irgendetwas im Leben durch macht, ihr seid nicht allein. Bitte achtet auf euch.
Nach dem Regen kommen die Sonnenstrahlen.
Vergisst es nicht.

Rescue My Heart - #Juzofy FF 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt