★ Angst ★

84 0 0
                                    


Erstaunt beobachtete ich einige der besten Wasserbändiger unseres Stammes, wie sie ihr Können vorführten. Da spürte ich eine flüchtige Berührung an meinem Kinn. " Mach den Mund zu, sonst schluckst du noch Eiswasser " witzelte Kai, er war mein bester Freund und schaffte es immer wieder, mich dumm aussehen zu lassen. Ich warf ihm einen düsteren Blick zu und widmete mich wieder der Vorstellung.

 Es waren zwei junge Männer, die etwas ähnliches wie einen Zweikampf ausführten. Einen von Ihnen kannte ich sogar, er war Atlas, ein Freund meines Vaters. Als der entscheidende Moment kam und Atlas seinen Herausforderer mit einer gewaltigen Wasserpeitsche auf dem Boden landen ließ, fing das Publikum an laut zu jubeln und ich schloss mich Ihnen an.

 " Würdest du mich auch so anfeuern, wenn ich wasserbändigen könnte?" fragte Kai mich sarkastisch. " Schon möglich, aber wir werden es wohl nie rausfinden ", lächelte ich ihn provozierend an. " Na, warte " rief er und riss uns beide auf den Boden, in den tiefen Schnee. Lauthals fingen wir an zu lachen und setzten uns wieder auf.

 " Mari, schau dir das mal an."  Neugierig blickte ich in die Richtung, in die er zeigte. " Schwarzer Schnee.", stellte ich ernst fest. " Was denkst du hat die Feuernation hier draußen zu suchen? ", dachte ich. " Ich weiß es nicht aber mach dir keine Sorgen. Uns werden sie sowieso nicht finden, wir leben hier mitten in einer Eis- Wüste." versuchte Kai mich lächelnd zu beruhigen. " Ich mache mir keine Sorgen um uns." flüsterte ich besorgt.

 " Kai?" setzte ich an. " Hm, was ist?"

 "Ich möchte zum Südlichen Wasserstamm, gehst du mit mir? "platze es dann aus mir raus.  " Auf keinen Fall" rief er aufgebracht. " Aber- ", wollte ich anfangen. " Nichts aber, bist du verrückt? Der Südliche Wasserstamm liegt am anderen Ende der Welt und der Krieg ist - nach wie vor- im vollen Gange. "  " Fein, dann bleib du eben hier, aber ich werde gehen. Unzwar alleine, denn ich habe nicht vor abzuwarten bis das nächste Schiff der Feuernation uns angreift. Ich werde da raus gehen und nach Hoffnung suchen. Ich werde nach dem Avatar suchen."  

 " In Ordnung.", sagte Kai als ich ihm den Rücken zudrehte und bereit war abzumarschieren. " Ich komme mit."  Überglücklich kreischte ich und zog ich Kai in eine feste Umarmung. " Aber was ist mit deinen Eltern? Bei mir ist das kein Problem aber wenn deine Mutter davon hört, wird sie dich in eurem Haus anketten bis zum Kriegsende." meinte er. Kai verlor seine Eltern als er sehr klein war, bei einem Bootsunfall. Seitdem lebt er in einem Heim. " Ich werde ihnen einen Brief schreiben, sie werden es sicher verstehen." Ungläubig schaute mein bester Freund mich an, doch wer konnte es ihm verübeln? Ich folgte bei der Sache auch nur meinem Bauchgefühl.

Es war mitten in der Nacht doch ich konnte nicht einschlafen. Ein seltsames Gefühl hatte sich in meinem ganzen Körper verbreitet; es war Angst. Wie sollte ich es schaffen, den Avatar zu finden? Er könnte überall sein, sogar in der Feuernation! Mir wurde übel, wenn ich daran dachte; irgendwann müsste ich mich, wohl oder übel, einem Feuerbendiger stellen. Dabei beherrsche ich nicht einmal die einfachsten Übungen. Da kam mir etwas anderes in den Sinn; solange der Avatar keinen Lehrer hat, der ihm das wasserbendigen beibringt würde ich das übernehmen müssen, also war ich gezwungen das Element selbst zu meistern.

" Himari?" flüsterte Kai mir zu. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie er ins Haus kam. " Schläfst du?" fragte er nach. " Was denkst du? Wie bist du überhaupt reingekommen?"  " Ich bin hochgeklettert."  erklärte er grinsend und hob seine Hände in die Höhe, in welche er Eispickel hielt. Angestrengt unterdrückte ich ein Lachen, um meine Eltern nicht aufzuwecken. " Woher hast du die denn?" fragte ich, immer noch lächelnd. " Ist nicht wichtig, wir müssen jetzt los. Hast du deine Sachen gepackt? "  Mit einer schlampigen Handbewegung zeigte ich auf meine gepackten Taschen. " Na los, dann lass uns verschwinden. " sagte Kai und zog mich an meinem Arm aus dem Bett. " Auaaa" quengelte ich und stieß ihm beleidigt in die Seite worauf Kai mich nur anlachte.  " Woah, du bist ja schon angezogen." bemerkte mein Freund überrascht. " Natürlich, wir dürfen keine Zeit verlieren." Schnell schulterte ich meine Taschen und nahm Kai an der Hand. Mit einem Finger auf  meinen Lippen deutete ich an, dass er still sein soll. Leise schlichen wir uns zur Haustüre und begaben uns dann in die Dunkelheit, welche nur vom Mondlicht erhellt wurde.

 Wir beide atmeten schwer aus. " Erinnere mich daran, nie deinen Plänen zu vertrauen " meinte Kai schweratmend. Wir beide hatten vor Nervosität die Luft angehalten^^. " Nehmen wir das Boot deines Vaters? " fragte ich.  " Ja, komm! Steig ein." forderte Kai mich auf, als er selbst im Boot war.  " Uhh.. und wie fährt man so ein Ding?" fragte ich. " Du kannst ja wasserbendigen, oder nicht?"   " Ja aber nicht gut genug um ein Boot zu steuern." murmelte ich unsicher. Alles was ich konnte, hatte ich mir selbst beigebracht, da es Frauen nur erlaubt war das heilen zu erlernen. " Ich weiß du kannst es. Wenn du dir selbst nicht vertraust, dann mir. Versuch es." munterte Kai mich auf. " In Ordnung." Ich atmete hörbar ein und aus und schloss die Augen, wobei ich meine Energie auf das Wasser konzentrierte. " Mari, du hast es geschafft! " rief Kai stolz. " Ja" flüsterte ich. " Ich hab's geschafft."

Es vergingen einige Stunden, in denen wir einfach immer weiter Richtung Norden segelten und die Sonne ging auch langsam auf, da sah ich ein Schiff auf offenem Meer. Ein Schiff welches mit roten Fahnen ausgerüstet war. Sofort erstarrte ich und blieb wie angewurzelt stehen. " Kai.. das Schiff. " " Was ist damit? Himari? Geht's dir gut?" fragte Kai besorgt nach.

 " Das Schiff gehört der Feuernation und es kommt immer näher. Näher zu uns, Kai." And der Spitze des Schiffes stand ein Junge, welcher in der typischen Kleidung der Feuernation gekleidet war und einen hohen Zopf trug. Er schaute desinteressiert in die Ferne als sein dunkler Blick meinen traf lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. 


Trust me, das nächste Kapitel wird spicy

Guilty PleasureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt