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Geheimnisse. Ich hatte viele davon. Zu viele. Ich musste so vieles für mich behalten, damit ich andere beschützen musste. Und mich selbst beschützen musste. Jeder Mensch macht Fehler. Und es ist in Ordnung. Das wichtigste ist, daraus zu lernen und es nicht zu wiederholen. Ich habe alle meine Fehler wiederholt. Doch ich weiß, tief in meinem Herzen, dass ich ein Herz habe was noch schlägt und rein ist. Ich habe dafür gesorgt. Ich habe dafür gesorgt, dass keiner mein Herz berühren durfte. Ich habe eine Wand aufgestellt und habe Menschen die versucht haben in mein Herz zu gelangen gestoppt und sie verletzt. Zum Schutz. Ich habe mich damit geschützt. Ich bin zu kaputt um nochmal verletzt zu werden.

So vieles in mich hinein gefressen, dass ich nichts mehr tun kann, außer damit zu leben. Existieren. Ich existiere nur. Gelebt habe ich seit einem Jahr nicht mehr. Ich stehe jeden Tag auf aber wünschte ich würde für immer schlafen. Leider ist es die Realität. Ich muss leben. Leben. Die Seele in mir ist tot, aber mein Körper lebt. Ich wache jeden Tag auf aber meine Seele schläft. In der Stille lebe ich und tu so als ob alles in Ordnung wäre. Setze eine Maske auf die jeder von mir kennt und spiele jeden etwas vor. Das traurige ist, dass es keiner merkt. Keiner merkt, dass ich eigentlich eine Maske seit einem Jahr trage und so tu als wäre ich glücklich und lebendig. Nichts von all dem ist wahr.

So langsam, erkenne ich mich selbst nicht wieder. Als wäre ich verschwunden. Als wäre ich in Luft aufgelöst worden. Ich erkenne mich nicht wieder und es macht mir Angst. Ich habe vergessen wer ich war, vergessen wer ich sein wollte. Ich habe mich verloren, in dem ich für andere da war und nicht für mich selbst. Eine Seele, die zu müde ist um weiter zu machen. Eine Seele, die sich nach Liebe sehnt aber keine empfängt. Eine Seele, die nicht lieben kann. Was wollte ich eigentlich? Was war mein Ziel?

Ich zittere im ganzen Körper. Ich bin schockiert was ich da gesehen habe. Die Lichter der Schule waren alle ausgeschaltet. Der Mond und die Laternen, die auf die Schule strahlen, waren das einzige was die Schule beleuchtete. Ich bin nass. Oben bis unten bin ich nass. Ich berühre schmerzvoll mein Hals und versuche meine Haut zu kratzen um diese Berührungen zu entfernen. Panik herrschte in mir und wollte einfach nicht mehr leben. Mein Herz pochte und meine Beine zitterten wie wild. Ich hatte niemanden an meiner Seite um mich festzuhalten.

Ich war allein.

Mein Kopf tat weh, nachdem man meine Haare gezogen und mein Kopf an die Wand geschlagen hat. Ich kratze meinen Hals, in der Hoffnung die brutalen Berührungen zu vergessen. Aber sie verschwanden nicht. Ich wäre im Pool fast ertränkt worden.

Ich sehe nach vorn. Ich bin neben dem Pool und sehe sie da liegen.

Sie ist tot.

Sie wurde getötet.

Ich kann nicht klar denken und will einfach verschwinden. Aber meine Beine machen nicht mit. Mein Herz macht da nicht mit.

Meine Tränen wärmen mein Gesicht. Meine Wangen fingen an zu pochen. Mein Hals ist trocken.

Ich sehe sie an. Ich sehe Blut rinnen. Ich erinnere mich an die Momente die ich vor langer Zeit vergessen wollte.

Ich sehe über sie hin und sehe jemanden mit einer Kapuze. Er sieht mich an. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, aber ich weiß, dass er mich ansieht. Es ist still. In seiner Hand ein Messer. Er näherte sein Finger zu seinem Gesicht und presste sein Zeigefinger auf seine Lippen.

Mein Körper zittert. Meine Muskeln schmerzen weil ich all meine Kraft daran gegeben habe, aus dem Pool rauszugehen. Ich habe Probleme Luft einzuatmen und bekomme Panik.

Ich sah ihn davon gehen. Ich blieb sprachlos da und konnte mich nicht bewegen.

Aber bis ich euch erstmal alles von Anfang an erkläre, wie ich überhaupt in dieser Situation gelangt bin, muss ich alles von Anfang erzählen. Deswegen, gehen wir ein Stück vor. Das passierte 6 Monate nach dem ersten Schultag.

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