Es ist spät. Ich sollte zuhause sein oder zumindest mit Abby etwas unternehmen. Auf einer Party sein. Früher war ich ständig mit Freunden unterwegs. Ich denke ich bin selber noch nicht daran gewohnt, dass ich alleine sein besser finde als mit Freunden zu sein. Es ist erschreckend wie ich mich weiterentwickelt habe. Aber irgendwie gefällt es mir.
Nun sehen mich braune Augen an. Sie funkeln. Sie glänzen. Wie kann jemand so verführerisch aber dennoch kalt sein? Ich spüre etwas im Herzen und es gefällt mir gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass mein Bruder Geheimnisse vor mir hatte. Er hat mir vieles nicht erzählt. Aber warum? Worum geht es hier? Wusste er etwas? Wurde er deswegen getötet? Aber was wusste er? Und wieso denke ich, dass River dieses Geheimnis auch kennt? Wie kann ich ihn dazu überzeugen, mir zu erzählen was zwischen ihm und meinem Bruder vor sich lief? Was hatten sie gemeinsam? Mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken darüber?Mein Handy vibriert neben mir. Ein Anruf.
„Ace", steht auf dem Display.
„Ich würde rangehen.", sagt River immer noch im Pool und vor mir.
Ich ignoriere ihn und hebe ab.
„Ja Ace?", sage ich und beobachte wie River davon schwimmt und seine Rückenmuskulatur sich mit jeder Bewegung seine Form verändert.
„Spontane Party in Club Travis. Abby ist die Gastgeberin. Sie hat mich gebeten dich anzurufen.", er hört sich monoton und gelangweilt an. Er ist wieder ohne Grund sauer auf mich.
„Okay. Bin auf dem Weg.", sage ich. Ich lege auf und gehe auf Abby's Instagram. Ich weiß sie postet tausend Sachen wenn sie eine Party veranstaltet. Und Ace hat recht. Im Club Travis wird gefeiert und ich sehe viele unserer Schüler und sie hat mir kein Wort gesagt. Vielen Dank auch Abby. Ausgerechnet Ace muss mich zur Party einladen.
„Ich warte auf dich. Komm endlich.", schreibt mir Josh. „Mach mir schon ein Cocktail, bin auf dem Weg.", schreibe ich zurück und bin am Handy vertieft.
„Eine Party.", sage ich zu River, mein Kopf wieder nach vorn. Er ist schon längst aus dem Pool raus und trocknet sich ab. „Dann nichts wie hin oder?", er sieht mich an. Ich war schon mal auf einer Party wo River auch mal war. Wo mein Bruder noch lebte, waren sie damals unzertrennlich die beiden. Je mehr ich darüber nachdenke, desto komischer wird das ganze hier.
Es geht hier um etwas bile größeres, und River kennt das dunkle Geheimnis.
Ich weiß nicht wieso aber ich warte auf dem Parkplatz auf River. Ich hätte schon losfahren können aber aus irgendeinem Grund warte ich hier auf ihn. Ich sitze auf meiner Motorhaube meines Autos mit verschränkten Armen. Die Sonne ist schon längst verschwunden und die Schule sieht am Abend immer so gruselig aus. Das Security Team ist jeden Tag hier nachdem sie die Schule abschließen und halten die ganze Nacht Wache. Da sie wissen wer wir sind und unsere Eltern sie in null Komma nichts kündigen können, sagen sie kein Wort wenn wir hier mal länger bleiben wollen. Ich ging hier immer schwimmen nachdem alle schon aus hatten. Mir gefiel die Stimmung wenn hier keiner war. Es war so still und leer. Ich konnte immer besser schwimmen wenn mir keiner dabei zusah. Seit dem Tod von Aaron und von Dad ging ich nicht mehr schwimmen. Nicht hier in der Schule und auch nicht zuhause. Ich habe mir das schwimmen verboten. Ich setze kein Fuß in einem Pool. Nie wieder. Der Traum die beste Schwimmerin zu sein zerbrach als ich Aaron tot im Pool fand.
„Wie nett von dir. Welche Ehre mit dir gemeinsam zur einer Party zu fahren.", kam River. Seine Haare noch ein wenig nass, nachdem er eine schnelle Dusche genommen hat. Er hatte einen dunkelgrauen Hoodie an.
„Lass es mich nicht bereuen.", ich stand aufrecht und öffnete mein Auto.
„Du kennst Club Travis nicht. Wurde erst vor einpaar Monaten eröffnet. Ich zeige dir den Weg.", sage ich als Begründung. Er nickt. „Guter Punkt Nervensäge.", er nimmt seine Autoschlüssel und drückt drauf. Mehrere Meter von uns blinkt ein Auto.
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darkest secrets
Dla nastolatkówMan hat immer Geheimnisse die man niemanden erzählt. Wir alle tragen etwas in uns, was wir den anderen nicht sagen können oder wollen. Aus eigenem Schutz, oder Schutz für die anderen. Wir fressen alles in uns hinein und versuchen der Mensch zu sein...