darkest secrets

7.

Mein Wecker weckt mich in der Früh auf. Ich konnte die ganze Nacht nicht einschlafen, die letzten zwei Stunden allerdings konnte ich ein wenig schlafen. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass ich aussehe als hätte ich eine Woche lang kein Schlaf gekriegt. Meine Augenringe hängen mir bis zu meinen Wangen hinunter. Ich schließe schmerzvoll meine getrockneten Augen zu und versuche aufzustehen. Lily ist gerade ins Zimmer eingetreten und beginnt zu säubern.

„Guten Morgen Miss Beaufort, was wünschen Sie sich zum Frühstück?", fragte sie mich fröhlich. Ihre positive Art sollte mir eigentlich gute Laune bringen so wie auch immer, aber heute war ich wütend auf alles und jeden. Ich habe das Gefühl jeder spielt mir etwas vor und tun so als wäre ich die Dumme und naive. Niemand kann mich hier klein machen.

Ich massiere schweigend meine Augenlider. „Ich habe keine extra Wünsche heute, danke Lily.", ich stehe auf und schlüpfe in meine Hausschuhe hinein. Ich blicke auf Aaron's Handy, und sehe wie es voll geladen auf mein Nachttisch liegt. Ich lächele breit und sehe das Hintergrundbild von seinem Handy. Ein Kindheitsfoto von uns beiden, als wir unser 10. Geburtstag gefeiert haben. Ich dachte er hätte es damals gewechselt...

Ich starrte sein Handy an und sofort kamen Benachrichtigungen vor einem Jahr zum Vorschein. Mein Herz begann schnell zu rasen als ich sämtliche Namen lese die mir teilweise bekannt vorkamen, manche allerdings lese ich zum ersten Mal. Ich kannte alle Freunde, die mit meinem Bruder befreundet waren. Alle von ihnen. Ich sollte alle Namen auf diesen Bildschirm kennen...sollte.

Viele Anrufe und Nachrichten waren von Josh. Viele von Ace...und ganz...ganz...ganz viele...von...River.

„Ihre Mutter wartet auf Sie. Sie meinte, sie müsste noch mit ihnen sprechen bevor sie zur Arbeit fährt.", unterbrach mich Lily.

„Okay. Ich bin gleich unten.", ich packte sein Handy in meine Tasche rein und zog mich um. Ich hoffe ich kenne sein Code seines Handys. Falls ich den nicht kenne...wird es schwer die Nachrichten zu lesen, weil sie verschlüsselt sind. Ich kann die Nachrichten nicht lesen, erst nachdem ich den Code eingegeben habe. Ich kenne sein Code nicht...verdammt. Es wird ein Ratespiel.

„Mrs Kingston ist gestern Nacht in die Stadt eingetroffen.", meine Mom sieht mich mit ernster Miene an. Diesmal sind wir nicht im Garten wie gestern. Stattdessen sind wir wieder an unserem xxl Tisch für 50 Personen und verstecken uns vor der strahlenden Sonne als wären wir Vampire.

„Wieso ist sie wieder gekommen? Ich habe gehört sie würde nie wieder hierher kommen wollen.", ich begann Marmelade auf mein Brot zu schmieren.

„Ich habe auch nie erfahren dürfen, warum sie wegging. Ich weiß nur, dass sie wieder hier ist und eine Weile auch bleiben wird. Sie will die Direktorin werden. Direktorin eurer Schule.", sagte sie ohne eine Miene zu verändern.

„Was will sie mit einer Schule? Hatte sie kein Aktienunternehmen? War sie keine CEO?", fragte ich neugierig.

„Das frage ich mich auch Amara. Deswegen möchte ich dich auch warnen. Ich habe dabei kein gutes Gefühl. Ich kenne sie schon seit meiner Jugend. Ich kenne Menschen wie sie...und sie ist kein guter Mensch.", sie sieht mich an und erhofft, dass ich ihre Worte auch ernst nehme. Und das tue ich. Ich hatte auch kein gutes Gefühl bei dieser Frau. Sie war eine Teufelin. Ich hatte schon immer ein gutes Menschengespür, und bei dieser Frau...war alles andere als gut. Sehe ich da etwa Besorgnis in Moms Augen?

„Ich verstehe nicht, wie Mr Kingston so eine Frau heiraten konnte. Er ist so ein lieber Mensch und dann so eine...Hexe neben ihm...ich weiß ja nicht.", ich esse genüsslich mein Brot. Mom's Mundwinkel zucken in die Höhe. Sie schmunzelt vor sich hin.

Ich lächle. Ich habe Mom zum Lächeln gebracht.

„Pass auf Amara. Diese Frau bedeutet nichts gutes. Ich denke, dass sie neue Regeln setzen wird wenn sie mal Direktorin eurer Schule wird. Sie führt irgendwas im Schilde." „Und du willst, dass ich dir berichte was sie alles tut falls sie natürlich wirklich unsere Direktorin sein sollte.", beendete ich ihren Satz.