Prolog

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Er schmiss sich vor Hermine, Harry und Ron. Ohne Zauberstab in der Hand breitete er die Arme vor den Jugendlichen aus um Lupins Angriff abzuwehren. Ein schwarzer großer Hund beobachtete die Szene, bis er sich besann und los lief. Er versuchte so viel Raum zwischen sich und die zu eskalieren drohende Situation zu bringen und stieß ein lautes Heulen aus.

Severus konnte sein Herz bis in die Ohren pochen hören. Das Blut rauschte in wahnsinniger Geschwindigkeit durch seine Adern. Dass Hermine sich in seinen Umhang krallte, Ron vor Schmerzen ächzte und Harry am ganzen Leib zitterte, nahm er kaum wahr. Nur die gefährlich blitzenden Augen des Werwolfs bohrten sich in seinen Blick. Würde er an eine höhere Macht glauben, hätte er wahrscheinlich Stoßgebete gen Himmel geschickt. So blieb ihm jedoch nur ein Gedanke. Das darf nicht passieren.
Der Werwolf holte aus, in letzter Sekunde machte sich Severus noch einmal so groß wie er konnte um seine Schüler zu beschützen. Gerade als die riesige Pranke auf ihn nieder sauste, durchbrach das schrille Heulen des Hundes die Stille der Nacht und er ging zu Boden. Lupin warf noch einmal einen Blick in ihre Richtung und knurrte, als würde er seine Rückkehr versprechen dann hetzte er davon. "Professor!", Hermine war die Erste, die sich aus der Schockstarre lösen konnte und kniete sich neben ihn. "Ihr müsst hier weg, er kommt wieder," stöhnte Severus während er die Hand fest auf seine Wunde drückte. "Nein, wir können Sirius nicht mit ihm alleine lassen!", rief Potter nun aus. Dieser unverbesserliche Knirps, man könnte meinen er hätte einen Gottkomplex. Dabei war es bisher immer mehr Glück als Verstand. "Potter!", donnerte der Professor ihm entgegen, "Sie werden sich nun unverzüglich ins Schloss begeben!" Während er sprach nestelte Hermine an dem zerrissenen Stoff herum und schob seine blutige Hand von der Wunde. "Was bei Merlins Bart gedenken Sie da zu tun Miss Granger?", zischte er durch die Zähne. Erst jetzt setzte der Schmerz ein, nun wo das Adrenalin sich zurückzog und er musste sich zusammenreißen nicht zu ächzen. "Wonach sieht es denn aus, Professor?", konterte Hermine trocken und sah ihn direkt an, während sie ihren Zauberstab auf die Wunde richtete. Für einen kurzen Moment war er tatsächlich sprachlos, musste er sich doch darauf konzentrieren den Schmerz auszusperren. Also brachte er nur ein verärgertes Knurren zustande. Abgelenkt durch die absurde Situation, nutzte Harry die Chamce und schlich sich davon, um seinen Patenonkel zu unterstützen. Ron hingegen glaubte jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Waren der Schock und der Schmerz nicht schon genug, so brachte ihn Hermines Reaktion auf die Fledermaus nun völlig aus dem Konzept. "Ich glaube ich halluziniere...", stammelte er mit brüchiger und sich überschlagender Stimme. Hermine hatte mittlerweile die Wunde komplett freigelegt und sah ihren Professor erwartungsvoll an. Dieser starrte nur ausdruckslos zurück. Sie seufzte. "Verraten Sie mir nun einen Heilzauber oder soll ich mir einen ausdenken?", sie klang genervt, strapaziert durch die anhaltende Nervosität und die unkooperative Art des Lehrers brachte sie fast an den Rand ihrer Geduld. "Vulnera Sanentur", presste Severus hervor. Hermine machte sich ans Werk und verfiel in einen leichten Singsang. Langsam begannen die tiefen Kratzer sich zu schließen, sie verheilten jedoch nicht ganz, lediglich die Ränder der Kratzer verschlossen sich und ein dünner Hautfilm schloss sich darüber, sodass die Blutung stoppte. "Mehr können Sie jetzt nicht tun. Stabilisieren Sie Weasleys Bein und bringen Sie ihn zu Madame Pomfrey", erläuterte er während er sich aufrappelte. Hermine wollte widersprechen, schwieg jedoch als sie seinem Blick begegnete.

Derweil hatte Lupin seinen Freund eingeholt und sie kämpften erneut miteinander. Nachdem Severus mehr schlechte als recht wieder auf den Beinen war, und seine Schüler sich Richtung schloss bewegten, begab er sich so schnell er konnte wieder in den Gang zur Hütte. Noch über die Wurzeln kletternd rief er seinen Zauberstab mit einem Accio zu sich. Merlin sei Dank..., zu seiner Verwunderung kam ihm der Stab mit einem Affenzahn entgegen geflogen. So schnell wie er konnte drehte er um und eilte zu den Kämpfenden. Vorsichtig trat er näher an die Szene und zielte auf Lupin. Es war schwer genau ihn zu treffen, aber er hatte nur eine Chance. Auch wenn sich in ihm alles wehrte Sirius auch nur in der geringsten Art und Weise zu helfen, fühlte er sich doch in die Zeit zurück versetzt, als ebendieser ihn in die heulende Hütte zu dem jungen Werwolf lockte. Er konnte nicht verleugnen wie viel Angst er hatte und wie erleichtert er war als ihm Hilfe zu Teil wurde. Also biss er die Zähne aufeinander und schickte einen Petrificus Totalus auf den Werwolf. Ihm war klar, dass der Zauber nicht lange halten würde. Aber es war besser als nichts und alle Mal besser als ihn umzubringen. Der größere fiel wie ein Stein auf den kleineren. "BLACK! LAUF!", rief er ihm zu und wandte sich selbst zum Gehen. Er hoffte ihm genug Zeit verschafft zu haben. Durch die abrupten Bewegungen und die Anstrengung riss seine Wunde wieder auf. Widerwillig begab er sich zu Poppy in den Krankenflügel.

Nach der ersten Erleichterung kämpfte sich Sirius bis zu einem kleinen See im verbotenen Wald. Das Schniefelus mir mal so unter die Arme greift... heute hat er mich schon zweimal überrascht, wenn ich das überstehe, ist wohl ein dickes Dankeschön fällig...

Damals anders als Heute Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt