Kapitel { 7 }

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Estelle p.o.v.

Der Mond schien strahlend weiß durch das schmutzige Fensterglas. Ich stand auf, öffnete das Fenster und setzte mich auf mein Fensterbrett. Die Aussicht war atemberaubend. Der Mond stand hoch am Himmel. Strahlend stark und groß, wodurch die ohnehin schon weißen Wände der Häuser hell erleuchtet wurden. Ich konnte direkt gerade aus zum Mond hinauf sehen, unter mir der kleine Hof, links und rechts die Häuser die ihn umgaben und direkt darüber stand er. Prunkvoll und gerade zu mächtig. Er war wunderschön. Durch ihn erschien der Himmel wie eine große Bühne, der Mond im Mittelpunkt und ihn umgebend glitzernde kleine, ebenfalls strahlend helle weiße Punkte. Es sah atemberaubend aus.
In Augenblicken wie diesen wünschte ich mir oft jemanden zu haben mit dem ich das teilen konnte... doch verwarf ich diesen Gedanken sofort wieder und genoss die traumhafte Aussicht. Überall sah ich kleine Blüten aus dem Boden hervor ragen, sah wie sie wuchsen, in allen Farben, überall. Unten im dunklen Hof, auf den kahlen Dächern, an den schmutzigen kleinen Fenstern der Häuser. Sie schlingen sich überall herum. Durch den Schein des Mondes wirkte alles wie verzaubert..
Etwas kitzelte meinen Fuß und ich sah das auch an meinem Fenster kleine Blüten wuchsen, doch schienen sie nicht damit aufzuhören. Ich schaute hoch und mir stockte der Atem. Der dunkle Hof war ertrunken und Blüten, um die kahlen Dächer rangen sich endlos viele Blüten und die Fenster waren vollkommen verdeckt. Eine Blüte schlang sich meinen Fuß hoch zu meinem Bein. Ich schrie auf, sprang vom Fensterbrett und fiel auf den Boden. Ich krabbelte so schnell ich konnte in eine Ecke meines Zimmers doch die Blüten kamen durch mein Fenster, wie riesig lange Arme die nach etwas griffen und nahmen allen Platz ein wie sie nur konnten. Ich spürte mein Herz in meiner Brust schlagen, sah meinen schnellen, Flachen Atem. Wieso sah ich meinen Atem?
Überall lag Schnee. Mein ganzes Zimmer war bedeckt von weißen, kalten Schneeflocken. Die Blüten schlangen sich ihren Weg bedrohlich langsam durch mein Zimmer in meine Richtung. Ich konnte mich nicht bewegen, mir war eiskalt und ich war starr vor Schreck. Was passierte hier? Bevor ich irgendetwas tun konnte umfassten die Blüten meine Knöchel und Schlingen sich eng und quälend langsam mein Bein hoch, um meine Hüfte, meine Arme und schließlich und meinen Kopf bis ich nichts mehr sah. Ich spürte nur noch diesen stechenden, brennenden Schmerz an meinem ganzen Körper, bis ich nichts mehr spürte...

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