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JISUNG

Minho war sauer auf meine Mutter und ich war es auch. Dennoch brach es mir das Herz, sie weinen zu sehen. Es muss hart für sie gewesen sein damals. Ich warf ihr einen Blick zu, sah, wie sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte obwohl immer wieder neue dazu kamen und ihre Haare hinters Ohr strich.

Daraufhin sah ich zu meinem Freund, er lehnte mit dem Rücken an der Fensterbank und sah meine Mutter ebenfalls an. Beobachtete sie. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, während er sie musterte. Schließlich seufzte er und setzte sich wieder. Ich tat es ihm gleich. Abwartend sah er meine Mutter an. „Wie bereits gesagt, es tut mir leid, was damals passiert ist. Möchten sie darüber reden? Vielleicht fühlen sie sich danach besser" und erneut war ich von seinem guten Herz erstaunt.

Meine Mutter schien ebenfalls erstaunt zu sein, dennoch nickte sie. Minho lehnte sich zurück und nickte ihr zu, als Zeichen, dass sie reden sollte. Sie begann zu erzählen.

„Er war so glücklich als er mir davon erzählt hat, hat sich bei mir bedankt, dafür, dass ich ihn auf den richtigen Pfand geführt habe. Ich habe mich so Minderwertig gefühlt, so zweitrangig, versteht ihr? Es hat mir das Herz gebrochen. Ich habe mich für ihn gefreut, dass er jetzt glücklich sein konnte, dennoch habe ich mir gewünscht, er könne das mit mir und nicht mit irgendeinem daher gelaufenen Typen. Und das er es ausgerechnet durch mich heraus finden musste! War ich wirklich so schlecht? War ich eine so furchtbare Freundin, dass er schwul geworden ist?"

Während sie redete brach sie erneut in Tränen aus, weshalb Lino aufstand und sie in den Arm nahm. Ganz plötzlich. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, strich er ihr über den Rücken und brachte sie dazu, sich zu beruhigen. Und ich konnte meine Mutter verstehen. In Minho's Armen fühlte man sich einfach wohl, konnte garnicht anders.

Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte richtete sie sich auf und lächelte meinen Freund dankbar an. „Gehts wieder?"
fragte er sanft und meine Mutter nickte.

„Es tut mir leid Sungie, ich wollte dich nicht beleidigen. Die Vergangenheit hat mich überrannt. Es wird nie wieder vorkommen, verzeihst du mir?" entschuldigte sie sich bei mir . Anhand ihres Blickes erkannte ich, dass sie es ernst meinte. Ich nickte und lief in ihre offenen Arme, lies mich von ihr in eine Umarmung ziehen. „Ich lieb dich mein Engel" murmelte sie. „Ich dich auch Mama" raunte ich zurück.

Plötzlich streckte meine Mutter einen Arm nach Lino aus, forderte ihn auf, ebenfalls an der Umarmung teilzunehmen. Was dieser sich nicht zweimal sagen lies. Er gesellte sich zu uns, ich legte ebenfalls einen Arm um ihn.

Nachdem wir unsere Gruppenumarmung lösten setzten wir uns an den Küchentisch, meine Mutter kochte Kaffee und forderte uns auf, unsere Geschichte zu erzählen.

Nachdem Minho's und mein Vortrag geendet hatte sah meine Mutter uns mit warmen Blick an. „Ich freue mich für euch. Tut mir ehrlich leid, dass ich so war. Es wird nie wieder vor kommen. Ich kann dich gut leiden Minho, du scheinst ein anständiger Kerl zu sein. Kümmer' dich gut um meinen Sungie" sagte sie und lächelte meinen Freund herzlich an.

„Wie könnte ich auch nicht" entgegnet dieser und sah zu mir. In seinem Blick lag so viel Liebe und Zuneigung, dass ich Angst hatte, mein viel zu schnell schlagendes Herz könnte mir aus der Brust springen.

„Meinst du, ich könnte deine Mutter kennen lernen? Einfach, damit ich euch etwas besser kennen lernen kann. Ich möchte mich nicht zu sehr einmischen, es ist eure Sache. Aber schließlich hat mein Sohn einen Monat lang bei euch gewohnt und außerdem möchte ich mich bei ihr für ihre Gastfreundschaft bedanken und mich entschuldigen" fragte sie und Lino nickte. „Klar, ich warne nur vor. Sie ist Bisexuell und hat eine Freundin" erwiderte er und lächelte.

„Überhaupt kein Problem"

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Good God, let me give you my life ~

Bye :p

𝐜𝐢𝐠𝐚𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐬 ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt