Fast verloren

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Ludger erzählte schon auf dem Weg ins Haus ein bisschen: "Herr Bierlein hat angerufen und sagte irgendwas von einer Dame und Bahnhof... Hier." Er drückte seiner Tochter den Hörer in die Hand. "Hallo? Hier ist Kati."
Herr Bieleins vertrauenswürdige Stimme drang durch den Hörer. "Hallo Kati, Bierlein hier. Ich hab Info von einer alten Dame bekommen, dass ein Fuchs, der haargenau so aussieht wie dein Azuro gerade an dem alten Bahnhof im Wald ist. Wir werden sofort ein paar Kräfte dahinschicken."
Katis Augen leuchteten. "Okay danke, wir werden auch da sein."
Schnell erzählte sie es Cleo und sie stiegen in Ludger's Auto, mit dem sie dann auch schon in den nahegelegenen Wald fuhren und schnell am Banhof waren.
Kati schlug gerade die Tür des Wagens zu, da hörte sie schon das Schlagen der Hufe auf den steinernen Bahnsteig, begleitet von einem wiehern.
"Kati, ich weiß du willst Azuro schnell retten und ihm helfen, aber tu ja nichts unüberlegtes!" Kati nickte stumm und schlich sich mit Cleo näher an das Geschehen. Ludger blieb beim Wagen, um falls es von der Polizei irgendwelche Hinweise gibt, zu reagieren.
Der Bahnhof war wirklich sehr alt. In der Mitte eine Kasse, eine Art übergroßes Gartenhäuschen. Daneben einige Pfähle mit einer Platte drauf, zum unterstellen. Kati und Cleo versteckten sich hinter dem Kassenhäuschen und Sagten kein Wort. Was sie sahen schockierte die Mädchen zu sehr.
Zwei Männer versuchten Azuro in ein Zugabteil zu verladen. Der Hengst wehrt sich. Doch dann knallt die Peitsche an seinen Körper. Azuro wiehert auf, will sich losreißen aber es wird nichts. Kati's Atem wird schwerer. Sie klammert sich an die Wand der Häuschens. Was war das für eine Peitsche? Sein Körper war mit Striemen von Blut übersäht, seine Augen weit aufgerissen. Kati könnte sich das nicht länger mit ansehen. Sie trat aus ihrem Versteck und schrie. "Lassen Sie sofort das Tier los!"
Cleo wollte sie noch am Handgelenk halten, doch sie schaffte es nicht. Kati stand nun gut sichtbar nur wenige Meter von den Zugabteil entfernt. Die Männer sahen sich kurz an. Der eine nickte und schwang sich auf Azuros Rücken. Er zog den anderen drauf. Kati sprintete los.
Der vordere Mann krallte sich in Azuros Mähne und gab ihm die Sporen. Azuro wieherte und preschte los, er wollte die Männer um jeden Preis loswerden.
"Kati bleib stehen!" Schrie Cleo die Mittlerweile auch aus dem Versteck getreten war. Doch Kati ließ nicht locker. Sie rannte hinter Azuro her. Sie sah nun seine Reaktion: Er stieg. Seine Reiter könnten sich nicht mehr halten und fielen von seinem Rücken.
In dem Moment hörten sie die Polizeisirene, was Azuro nicht beruhigte. Er stieg erneut. Kati lief zu ihm und beruhigte ihn. Sie nahm seine Zügel und ging viele Kreise bis er wieder Ruhig war. Die Polizisten hatten mittlerweile die Diebe in ihr Auto gezogen, wo sie jetzt auf der Rücksitzbank saßen und vor sich hin schmollten.

Kati& Azuro- Azuro in NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt