14. Kapitel

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,,Das war ganz hervorragend, du bist ja ein richtiger Geschäftsmann!", gratulierte mir Seok. Er hatte vor dem Gebäude auf mich gewartet und wollte mich direkt mit zu sich nach Hause nehmen. Abgesehen das es mir viel zu spontan war, war es vielleicht gar nicht schlecht die Sache schnell hinter mich zu bringen. ,,Danke!", schenkte ich ihm ein Lächeln, ehe wir gemeinsam in den Wagen stiegen. Lediglich das mir nicht die Gelegenheit blieb ein Gastgeschenk zu besorgen, bedauerte ich. Blumen schienen hier ja ziemlich gern gesehen zu sein. Ob ich es allerdings geschafft hätte, einen Strauß Blumen zu übergeben, erschein mir dann doch recht unrealistisch. Einer vor uns wäre dabei sicherlich auf der Strecke geblieben, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass es nicht der Strauß gewesen wäre...

Bereits während ich zuvor mit meinem Vorgesetzen telefoniert hatte, hatte ich die Benachrichtigung von Felix gesehen, welche ich allerdings erst nun öffnete.

- Felix -

Hey, wie wars? 🤗

Hat alles gut geklappt? 👨🏽‍💼

Können wir uns später noch
sehen? 🤍

Es war wirklich gut, ich
glaube das wird was! 😌

Mein Dolmetscher hat mich
noch zu sich und seiner Familie
zum Essen eingeladen, aber
gegen späten Nachmittag bin
ich bestimmt zurück.
Ich melde mich dann nochmal
bei dir, aber es wäre schön,
wenn es noch klappt.

Er ist übrigens ein großer
Stray Kids Fan! 🤫

_

Ich hatte mein Handy schnell wieder weggepackt, nachdem ich die Nachrichten beantwortet hatte, schließlich wollte ich nicht unhöflich sein. Seok hatte mich aber auch unabhängig davon, ob ich beschäftigt war oder nicht weiter unterhalten und es war sicherlich genauso viel hängen geblieben, als hätte ich tatsächlich versucht ihm zu folgen.

Der Fahrer hielt den Wagen in einer der Straßen, die ich bisher noch nicht besucht hatte. Die Gegend wirkte weniger glamourös und die Bauten waren deutlich älter als jene im Viertel meines Hotels. Viele graue Fassaden, die gen Himmel ragten, vermittelten mir gleich ein ganz anders Bild der Stadt. Seok zückte seinen Schlüssel und ich folgte ihm in eines der Gebäude, bis hin in den zweiten Stock.
,,Ich hoffe die Schuhe passen dir, sonnst kannst du deine auch gern anlassen!", reichte mir Seok ein paar Slipper. Ich sah auf meine Schuhe herab und bezweifelten sehr, dass mir die Slipper passten, aber ich zog dennoch höflicherweise meine Schuhe aus. Sie passten mehr schlecht als recht und waren wirklich nicht besonders bequem, aber das ließ ich Seok nicht wissen. So gleich erreichte uns eine Frau, mittleren Alters, die sich vor mir verbeugte. Ich tat es ihr ein wenig unbeholfen gleich und überhörte bei meiner Verwunderung gleich ihren Namen.
Ich folgte Seok in die Wohnung und sah mich möglichst unauffällig ein wenig um. Die Wohnung war nicht besonders groß und die Räume, vermutlich auch aus Platzmangel ziemlich gut gefüllt. Sowohl Seok als auch seien Frau, waren nicht besonders groß. Der Dolmetscher war keinesfalls 1,7 m und seine Frau sogar noch ein ganzes Stück kleiner als er, entsprechend war natürlich auch die Wohnung nicht ganz auf mich ausgelegt.

Wir begaben uns hinüber ins Esszimmer und versammelten uns um den Tisch, den Seoks Frau auch so gleich bestückte

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Wir begaben uns hinüber ins Esszimmer und versammelten uns um den Tisch, den Seoks Frau auch so gleich bestückte. Sie trug eine Schüssel nach der anderen heran, ehe wir schließlich zusammen aßen.
Ich konnte mich kaum retten vor lauter Gastfreundschaft gar nicht retten und war froh, dass mir das Essen einen Moment zum Verschnaufen gab.
Das Essen, das Seoks Frau gezaubert hatte, roch wirklich sehr gut. Als Schnöggel wirkte es auf mich im ersten Moment dennoch nicht besonders einladend. Aus Höflichkeit rang ich mich dazu durch alles wenigstens einmal zu probieren und war am Ende dann doch sehr positiv überrascht. Vielleicht war es manchmal gar nicht mal so schlecht über meinen Schatten zu springen, dachte ich mir zumindest im Nachhinein.
Nur Fisch würde wohl auch weiterhin nicht besonders weit oben auf der Liste meiner Lieblingsgerichte stehen.

Seoks Tochter Hannah, war ähnlich aufgeweckt wie ihr Vater, einzig ihre Mutter war wohl der Ruhepol der Familie

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Seoks Tochter Hannah, war ähnlich aufgeweckt wie ihr Vater, einzig ihre Mutter war wohl der Ruhepol der Familie.
Hannah war fünfzehn und ein sehr interessiertes und wissbegieriges Mädchen. Sie trug ihre Haar Schulter lang und ihre Kleidung verriet mir direkt, dass sie wohl geradewegs aus der Schule kam. Gleich nachdem das Essen vom Tisch war, wurden unzählige Alben und Bilder herangeschleppt, die mir Hannah stolz und mit ziemlicher Begeisterung unterbreitete. Zu jedem der kleinen Bildchen konnte sie mir eine Geschichte erzählen, die mich leider nur herzlich wenig interessierte. Sie hatte alles in zigfacher Ausführung und ich konnte ihre Begeisterung für ein paar Bilder und Alben beim besten Willen nicht nachvollziehen, war jedoch geschickt darin es zu überspielen und zumindest interessiert zu wirken.
Als ich hoffte sie wäre bereits fertig, schleppte sie lediglich weitere Sachen heran und so begeistert wie Seok daneben hockte, unterstützte er seine Tochter wohl auch großzügig bei ihrer Leidenschaft, wenn er nicht vielleicht auch noch selbst Sammler war.
,,Hier, die hab ich Doppelt. Die darfst du haben, dann kannst du auch anfangen zu sammeln!", schob sie mir gnädiger Weise auch gleich eine Fotokarte zu. Egal wie häufig ich auch beteuerte, dass das wirklich nicht nötig war, die Karte wurde ich nicht mehr los. Das gleiche galt für einige Snacks und Leckereien, die mir Seoks Frau stolz überreichte.
Sie waren wirklich sehr herzlich und ich wusste es auch wertzuschätzen, aber nicht damit umzugehen. Ich hatte keine Gelegenheit dazu gehabt ihnen etwas mitzubringen oder zu organisieren und fühlte mich fast ein wenig schlecht, nun förmlich mit Aufmerksamkeiten überhäuft zu werden. Ich nahm mir also fest vor ihnen vielleicht im Nachhinein nochmal irgendeine Kleinigkeit vorbeizubringen oder ihnen spätestens aus Deutschland ein kleines Paket zuzusenden.
Mit Seok würde ich, zumindest wenn alles glatt lief, ja noch eine Weile zusammenarbeiten.

Als ich mich schlussendlich von den drein verabschiedete, war ich zwei weitere Fotokarten, eine ganze Tüte Snacks, einen neuen WhatsApp-Kontakt und Insta Follower, sowie einen brummenden Schädel reicher. Ich war unendlich froh, als ich endlich wieder in der Lobby des Hotels aufschlug. Ich hatte die ganze Zeit nicht am Handy verbracht und so war ich ziemlich überrascht, wie viel Zeit ich bei meinen Gastgebern verbracht hatte. So gleich öffnete ich meinen Chat mit Felix:

- Felix -

Ich brauche mal einen Moment,
um wieder ein bisschen
klarzukommen, aber wenn du
möchtest, dann kannst du
gern vorbeikommen. 😌

Ich bin sofort da! 🤍

Stay [BL]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt