Break Up

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„Kollegen!" Bob öffnete die Tür zur Zentrale und fand einen niedergeschlagenen Peter vor, der auf dem alten Sofa lag. Sein Blick wanderte einen halben Meter weiter zu Justus, dieser streichelte unbeholfen über Peters Schulter.

Bob verstummte. Er wollte grade erzählen, dass er den Urlaub gebucht hat und sie bereits schon übermorgen fliegen würden. Die kurzfristige Aktion hatte ihnen einen Rabatt bei den Flügen verschafft.

Justus sah flehend zu Bob. Er stand auf, ging auf Bob zu und raunte ihm zu:
„Peter geht es nicht so gut. Bitte kümmere du dich darum. Ich kann sowas echt nicht so gut.".
Justus verließ die Zentrale fluchtartig und Bob war mit dem traurigen Peter alleine.

Vorsichtig setzte Bob sich auf die Couch neben Peter.
„Was ist denn los?"

„Kelly und ich haben Schluss gemacht.", schniefte Peter.

Trotz des Mitleids das Bob selbstverständlich empfand konnte er seine Freude nicht unterdrücken. Der blonde wusste wie falsch das war und so verwarf er diese Gefühle und sah zu Peter.

„Hat sie mit dir Schluss gemacht?", fragte Bob vorsichtig nach.
„Nein. Ich mit ihr. Es hat sich einfach für mich schon lange nicht mehr richtig angefühlt. Jetzt habe ich aber Angst das es falsch war."
Peter vergrub seinen Kopf in einem Kissen.

„Wenn es sich nicht richtig angefühlt hat war es unter keinen Umständen falsch. Ich verstehe deine Sorgen. Ich meine ihr wart ja  fast drei Jahre zusammen."
Bob Strich sanft über Peters rücken.

„Du hast ja recht. Aber trotzdem habe ich irgendwie Angst."
Peter sah zu Bob auf.

„Das kann ich mir vorstellen. Kann ich irgendwas für dich tun? Alleine lassen? Ablenken?"
Peter setzte sich auf und blickte zu Bob. Er war so dankbar für seinen besten Freund.

„Kann ich? Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen."
Peter deutete auf Bobs Schoß.

Dieser nickte nur und Peter legte seinen Kopf auf Bobs Schoß.
Zum Glück konnte Peter nicht Bobs Gesichtsausdruck sehen. Dieser war nämlich knallrot.
Reiß dich zusammen, Bob!
Nach ein paar Minuten des nahezu hyperventilierens fing Bob sich wieder.

Der Blonde wusste wie sehr Peter es mochte wenn man ihn am Kopf kraulte und durch die Haare strich.

Bob wusste genau wie man ihn schnell zum entspannen und einschlafen brachte. Es half ihm wirklich. Er war sogar felsenfest davon überzeugt, dass nichts anderes ihm jetzt geholfen hätte als bei Bob zu sein...

Nach ein paar Minuten war der rothaarige bereits eingeschlafen. Bob begutachtete Peters Gesicht. Er lag mit geschlossenen Augen auf seinem Schoß. So friedlich.
Mit dem Zeigefinger fuhr er Peters Gesichtskonturen nach.
Zu seinem Glück war er allein. Nur er und Peter, der absolut fertig war.

•~*~•

Justus öffnete leise die Tür und spähte in dem Raum. Das Bild was sich ihm bot wer durchaus interessant, dennoch war es nichts Neues. Dem ersten Detektiv war es sehr wohl bewusst das Peter und Bob eine ganz besondere Freundschaft hatten.
Obwohl die drei die allerbesten Freunde waren, waren Bob und Peter schon immer etwas näher.
Manchmal störte ihn das, meistens aber nicht. Er war nicht der Typ für so etwas. Trotzdem konnte er sich glücklich schätzen die beiden als Freunde zu haben. Trotz ihrer engeren Freundschaft ließen sie ihn nie fühlen als ob sie Justus weniger schätzen würden.

„Wie geht es ihm?", flüsterte er zu Bob.
Dieser schreckte hoch. Scheinbar war er selbst etwas weggedöst. Wenn Justus das gewusst hätte, hätte er nichts gesagt. Er hat angenommen das Bob wach war, immerhin streichelte er Peter konstant durch die Haare.

„Er schläft seid ich hier bin. Wahr wohl eine lange Nacht...", erwiderte Bob gähnend.
Justus nickte knapp.

„Ich wollte heute morgen eigentlich sagen, dass unsere Reise gebucht ist. Wir fliegen schon übermorgen, war billiger."

„Oh super! Wäre super wenn du das auch noch Peter mitteilen könntest, also wenn er wieder wach ist. Ich muss noch Onkel Titus mit einer Ladung Altwaren helfen."
Justus zuckte mit den Schultern.

„Mache ich! Ich würde dir ja helfen, nur bin ich leider gerade besetzt."
Man konnte an Bobs Stimme erkennen das er bei der Aussage schmunzelte.

„Kein Stress. Ist nicht viel aber da es ja schon spät ist komme ich heute wahrscheinlich nicht mehr rein."
Justus wünschte Bob noch einen schönen Abend und verschwand dann aus der Zentrale.

Als die Tür sich schloss wurde Peter wach.
Jedoch öffnete er nicht die Augen und tat so als ob er noch schlafen würde. Er genoss es  sehr so nah an Bob zu sein. Bob war besonders heute so vorsichtig, sanft und lieb zu ihm.

„ Peter?", fragte Bob sanft, „Bist du wach?".

Peter, der nun so tat als ob er aufwachen würde, gähnte und rieb sich einmal durch die Augen.

„Mhm.", murmelte er.

„Ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid."
Bob sah besorgt zu ihm runter.

Wow sah das hübsch aus wenn Bob sich so über ihn beugte.
Hübsch?
Eigentlich wollte er: 'Alle Mädchen mit denen Bob was anfängt haben totals Glück', denken.
Auch irgendwie ein merkwürdiger Gedanke. Aber es war ja nicht gelogen. Peter konnte selbstverständlich sagen ob jemand hübsch war, oder nicht. Bob war es eben. Das sagen beste Freunde doch oft.

„Alles gut. Wie lange habe ich geschlafen?", fragte Peter nun.

Bob sah auf seine Armbanduhr.
„04 Stunden und 23 Minuten.", es war ihm viel kürzer vorgekommen.

„Danke das du so lange gewartet hast. Ich habe das echt gebraucht."
Peter lächelte zu Bob hoch.

Oh fuck.

Peter war so hübsch. Dieser Bild musste er sich einprägen. Später würde er das dann zeichnen. Bob war zwar kein begnadeter Künstler, dennoch war er nicht schlecht.

Bob lächelte zurück und nickte nur.
„Selbstverständlich."

Er hätte die Zeit gerne angehalten aber das ging bekanntlich nicht.

•~*~•

Wenig später hatte er Peter erklärt, dass sie übermorgen schon fliegen würden und brachte ihn nach Hause. Peter war an diesem Tag nämlich zu Fuß gekommen.

Bei den Shaws zuhause stellte Bob nun sicher das es dem größeren den Abend soweit gut gehen würde.

„Danke, Bob. Ich schätze das wirklich sehr."
Peter stand vor ihm und sah zu ihm runter.

Bob hielt den Atem an, er wiederholte zwar immer wieder, dass es selbstverständlich sei aber wirklich bei der Sache war er nicht.
Peter stand so dicht an ihm das er sogar seinen Atmen spüren konnte.

„Für dich ist es das, genau dafür möchte ich dir ja danken."
Peter sah seinen besten Freund an. Sein Blick war todernst.

Unvermittelt umarmte der rothaarige ihn. Überrascht aber unglaublich glücklich schloss nun auch Bob die Arme um Peter.
So verweilten die beide für ein paar Sekunden (viel zu kurz wenn man Bob fragen würde).

Als Peter sich wieder von Bob löste lächelte er ihn an. Aus irgendeinem Grund strich Peter Bob eine blonde Haarsträhne aus seinem Gesicht.

Verwundert sah Bob Peter an. Den ganzen Tag schon war ihr Begegnung seltsam intim. Die Blicke waren anders und das jetzt. Peter hatte schon oft an Bob gelehnt geschlafen. Andersherum genau so. Aber heute war es anders, oder nicht?
Wahrscheinlich war das aber nur Wunschdenken von Bob.

Die beiden redeten noch kurz über die Sachen die sie einpacken würden.
Sowohl kurze als auch warme Sachen. Peter warf ein, dass sie ja auch vielleicht ein paar Sportsachen bräuchten.
Anschließend brachte Peter Bob noch zur Tür und winkte ihm bis er verschwunden war.

Sooooo, ich hoffe euch hat das zweite Kapitel gefallen! Vielleicht war es ein wenig zu random aber naja. Mal sehen.
Ich hoffe ihr habt noch einen wunderschönen Tag/Abend usw. 🫶🏼
~ Teddy

??? | Heat in Snow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt