Erkenntnis

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Peter drückte Bob aufs Bett und küsste ihn gierig.
Bob drückte sich Peters Berührungen entgegen und stöhnte leise. Mit seiner Hand fuhr er über Peters Oberkörper und biss sich auf die Lippe.

Peter wachte auf.
Er stöhnte genervt. Seid wann träumte er denn sowas?
Dann musste er auch noch aufwachen als es gerade gut wurde.
Frustriert drehte er sich auf die Seite.
Wieso dachte er so. Hatte er sowas erst seit seiner Trennung zu tun oder kamen diese Gefühle nun an die Oberfläche?

Peter konnte nicht mehr schlafen, dafür war er viel zu aufgewühlt.
Er konnte seine Gefühle nicht ignorieren. Andererseits, was wenn er sich das nur einbildete?

•~*~•

In den nächsten Tagen verlief soweit alles gut. Die drei gingen es ruhig an und verbrachten viel Zeit am Strand.

Bob lag auf seinem Handtuch und genoss die angenehme Sonne. Er hatte die Augen geschlossen, dennoch fühlte er sich merkwürdig. Irgendwie beschäftigte ihn Peters verhalten, in letzter Zeit kam es ihm so vor als ob sich ihr Verhältnis geändert hätte.
Wie Peter ihm immer ansah.
Vielleicht war es aber alles nur eine Illusion da er sich dies schon so lange wünschte.
Er öffnete die Augen und sah zu Peter.

Dieser hatte sich ein Surfbrett ausgeliehen, ohne Jeffrey machte es zwar etwas weniger Spaß aber dennoch genoss er es.
Ursprünglich hatte er nicht geplant Surfen zu gehen aber er brauchte etwas Abstand.
Zu Justus aber vor allem zu Bob. Ihr Kontakt war in letzter Zeit so unglaublich intensiv. Jedenfalls von seiner Seite aus, Bob war wie immer freundlich und hilfsbereit. Einfach Bob.

Nun stand er da auf diesem Surfbrett und war nicht bei der Sache da er an Bob denken musste. Der Abstand ging nach hinten los, er vermisste es in Bobs Nähe zu sein.
Aber auch in Bobs Nähe war es ihm nicht nah genug.
Der rothaarige wollte es nicht wahrhaben aber er konnte es kaum leugnen, er hatte Gefühle für Bob.

Justus schlenderte an der Promenade entlang. Er wollte sich etwas mit der Kultur auseinander setzten. Wirklich konzentriert war er jedoch nicht. Der Abend bei den Deutschen Touristen hatte in ihm das Gefühl, dass er bereits verdrängt hatte, wieder hoch geholt.
Er hat beobachtet wie die anderen auf Lillis und Peters Show, aber genauso auf Bobs und Luke's show reagiert haben. Offensichtlich fanden sie es alle ‚heiß'.
Wieso er nicht?
Er war lediglich erleichtert nicht and ihrer Stelle sein zu müssen.
Warum verhielt er sich so anders?
Gewiss war er mal mit Lys zusammen, im Nachhinein waren sie aber mehr wie gute Freunde. Zurückblickend hatte er noch nie ein sonderliches Interesse an Mädchen gehabt. Eigentlich an gar nichts außer dem lösen von Rätseln. Langsam konnte er es nicht mehr mit ‚das kommt noch' abtun.
Justus fühlte sich nicht wohl bei der Sache, aber er musste wohl googlen um seiner Frage auf die Spur zu kommen. Eigentlich weigerte er sich Fragen zu googlen, jedoch überschritt diese Frage sein Wissen.

•~*~•

Am Abend machten sich Peter und Bob fertig. Sie haben sich dazu entschlossen feiern zu gehen, Justus war laut seiner Aussage jedoch nur dabei „damit ihr auch noch lebendig zurück kommt.".
Bob sah zu dem rothaarigen rüber der krampfhaft versucht eine Haarsträhne außerhalb seines Gesichtes zu befestigen, kurzerhand entschloss er sich dazu ihm zu helfen und trat einen Schritt auf ihn zu, schob die Haarsträhne hinter Peters Ohr und befestigte sie mit Haarspray.
Etwas verdutzt sah Peter ihn an und lächelte dankbar.
„Danke. Das hätte noch Ewigkeiten gedauert." Peter grinste schräg und sah Bob direkt in die Augen.
Die Augen des rothaarigen waren schon immer auf eine magische Weise anziehend gewesen, auch an diesem Tag konnte Bob sich nicht von Ihnen losreißen.

Peter sah Bob an, wie konnte es ihm erst jetzt klar werden, dass dieser Junge schon immer das war, dass er begehrte?
Die Erkenntnis die er diesen Nachmittag hatte, brachte so viele Gefühle mit sich. Gewissheit über dich selbst, Angst vor Reaktionen anderer und Trauer über den Fakt, dass Bob niemals das selbe für ihn fühlen würde.
Dennoch blieb das wohl wichtigste Gefühl, die Purzelbäume die sein Herz jedes Mal schlug wenn Bob ihn berührte, ihn ansah oder mit ihm sprach. Dieses Gefühl verdrängte die negativen Emotionen die damit einher kamen.
Bobs lächeln als Antwort auf seine Aussage war alles was er je brauchen wird. Wie gern er Bob all das gesagt hätte, was er gerade fühlte, aber das ging nicht. Normalerweise könnte er seinem besten Freund alles sagen, sie redeten schon immer offen miteinander, allerdings konnte er ihm schlecht sagen was er für ihn fühlte ohne ihre Freundschaft zu ruinieren.

„Peter? Bob? Ich will euch ja nicht stören, aber meint ihr nicht wir sollten los?"
Bob zuckte zusammen, Justus hatte er komplett vergessen.
„Ja Just. Ich bin mir sicher du verstehst nicht was für einen unterschied eine Strähne machen kann. Die war wichtig!" Bob grinste kurz.
Peter nickte zustimmend.
„Jaah,", sagte er gedehnt, „die Strähne hätte das Outfit zerstört".
Justus verdrehte die Augen und öffnete die Tür.
„Ich sage nur nichts dagegen weil wir morgen nach Italien fliegen und ich euch die Club-Nacht nicht mies machen möchte."
Peter zuckte mit den Schultern und verließ nach Bob das Zimmer.

Am Club angekommen sah Justus derartig demotiviert aus, dass Peter fast schon Mitleid gehabt hätte.
Aber nur fast.

Die drei holten sich Getränke und beobachteten erstmal die Lage, Bob nippte an seinem Getränk und sah zu Peter rüber.
Dieser schien fast zu fokussiert auf die Tanzfläche, fast schon auffällig, als ob er nicht auf etwas anderes sehen wollte.
Wahrscheinlich die Gruppe Mädchen da hinten.
Er würde es niemals zugeben, aber das Peter so ein Mädchen Schwarm war, störte ihn unglaublich. Ein Kichern hier, ein Kichern da und eines der Mädchen kam auf ihn zu.
Bob ballte sein Hand zu Fäusten, wie schon so oft fragte sie ihn nach seiner Nummer. Justus sah ihn fragend an.
„Wenn du ihre Nummer haben willst frag sie doch einfach."
Natürlich dachte Justus er wäre neidisch auf Peter.
„Nein, ich will nicht so sein wie Peter."
Ich will Peter.', fügte er in Gedanken hinzu.
„Viel zu stressig." erklärte er Justus. Dieser nickte langsam und wandte sich wieder dem Geschehen auf der Tanzfläche zu.
Bob atmete scharf aus. In Zukunft würde er sich mehr unter Kontrolle haben müssen.

„Sorry Leute. Ella dahinten wollte meine Nummer."
„War nicht zu übersehen.", erwiderte Bob eine Spur zu bissig.
Peter sah ihn entschuldigend an.
„Tut mir leid." Peter legte seine Hand auf Bobs Schulter.
„Sorry, war ein langer Tag.", lenkte nun auch Bob ein.

Nach einer unangenehmen Pause griff Peter plötzlich nach Bobs Hand und zog ihn auf die Tanzfläche.
Dort angekommen lies er seine Hand nicht direkt los sondern wartete gut eine Minute.
Bobs Herz sprang ihm fast aus der Brust.
Als Peter, leider viel zu früh, seine Hand wieder von ihm löste machte sich eine unangenehme Leere in ihm breit.
Die gute Stimmung sorgte aber trotzdem dafür, dass sie den Abend genossen. Irgendwann hatte sogar Justus gute Laune und ließ sich aufs tanzen ein.

Gegen 02:00 Uhr verließen die drei den Club wieder.
Leicht betrunken ließen sie sich total fertig in ihre Betten fallen und schliefen fast umgehend ein.

??? | Heat in Snow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt