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Langsam kämpfen sich Tränen meinen Augen hoch und am liebsten würde ich ihr in die Arme fallen. Stattdessen aber, schlucke ich sie tapfer runter, blinzle ein paar mal und sehe sie lächelnd an.

»komm rein, Kind« bittet mich Chiara kalt.

Oh wow. Also die Kälte ihrer Kinder kommt nicht nur vom Vater.

Ich weiß, sie meint es nicht schlecht mit mir, sondern hat einfach nur eine Maske aufgesetzt, wegen dem was gleich geschehen wird und was geschehen war. Irgendwo kann ich sie auch verstehen, weil sie im schlechten mit Cassandra ausgegangen ist, vor Jahren.
Stumm nehme ich neben den drei Mädels Platz.

»setz dich« Cassandra setzt sich schweigend auf den Stuhl vor uns.

»wir beide gehen hoch, ihr bleibt hier.« ein stummes Nicken kommt von den Mädels und mir. Ohne Reaktion steht Cassandra auf und folgt Chiara hoch.

Einige Minuten vergehen schweigend, bevor Diana spricht.

»in allen Jahren die ich hier verbracht hab, noch nie habe ich sie so gesehen« man hört den Schock aus ihrer Stimme.

»das ist halt Mamá, sie hat immer irgendwas von dem keiner weiß.«

»ich glaub Papá weiß wie seine Frau tickt« widerspricht Eliana, Sarah und ich nicke leicht.

»die Männer sind so lange weg.« seufzend legt Diana ihren Kopf auf Sarah's Schulter.

»Ja, Zayn meinte vorhin zu mir, dass sie erst gegen Abend kommen werden« Berichte ich ebenfalls mit betrübter stimme. Ich vermisse ihn.

»nur noch einige Stunden, ihr schafft das, wir vermissen unsere Brüder ja auch« fügt Sarah hinzu.

Die Stille kehrte wieder ein. Wird es lange brauchen bis Cassandra und Chiara wieder runter kommen? Wird Cassandra danach wieder rausgeworfen? Ich hoffe ihr Streit endet, nach all den Jahren, endlich.

Nachdenklich schaue ich auf ein Punkt, bis mir eine Idee in den Kopf springt. Meine Hochzeit! Freudig springe ich rauf und renne, ohne weiteres Wort, aus dem großen Wohnzimmer raus. Mit schnellen Schritten steige ich die Treppen hoch nur, um dann rennend mein Weg fortzusetzen, aber nicht ins Schlafzimmer. Ich geh in Zayn's Büro.

Mit schnellem Atem, bleibe ich davor stehen und drücke -hoffnungsvoll- an der Türklinke runter. Geschlossen. Mierda. Erneut nehme ich Tempo an und gehe ins Schlafzimmer. Ich beuge mich zum Nachtschränkchen von Zayn und ziehe die erste Schublade raus, ich sehe suchend nach einem Schlüssel und versuche mein Blick nicht zu sehr auf die schwarze, glänzende Waffe darin zu konzentrieren.

»hah! Hab ich dich.« freue ich mich triumphierend und nehme den Gegenstand in die Hand. Erneut laufe ich los, lasse die Tür unseres Schlafzimmers hinter meinem Rücken zufallen, und schreite wieder in das Büro meines Geliebten zukünftigen.

Ich stecke den Schlüssel in sein Loch und drehe zweimal. Nachdem das zweite knacken ertönt ist, schiebt sich die Tür auf und ich trete ein. Seit unserem letzten Gespräch über die Hochzeit, habe ich die Planungen bei ihm gelassen.
Weit sind wir wirklich nicht gekommen, irgendwie konnte ich mich gut ablenken lassen. Nun wird es Zeit an die Sache zu gehen. Meine Pläne sind groß und ich will Zayn bis ins letzte Detail mit einbeziehen. Er lehnt sich zurück und lässt mir alles von Idee bis Traum hin planen, aber er heiratet ja auch. Wie bekomme ich diesen Mann mit einbezogen? Dass er seine eigene Idee abgibt, mit mir darüber kommuniziert, statt meine Wünsche aufzusaugen ohne seine eigenen zu beachten. Vielleicht hat er auch gar nicht viel zu wünschen bei der Hochzeit, dennoch will ich das er seine wenigen Wünsche äußert.

𝐌𝐈 𝐀𝐌𝐎𝐑 | 𝐙𝐀𝐘𝐍 & 𝐀𝐌𝐀𝐘𝐀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt