Am Markt befindet sich einer kleiner Schlüsseldienst, den Simon so noch nie wahr genommen hat. "Bei einem Schlüsseldienst nachzufragen, ob diese den Schlüssel nachmachen können, wäre zu einfach gewesen.", denkt Simon sich auf dem restlichen Heimweg. Jetzt muss er nur noch die passende Gelegenheit finden.
"Wie lange dauert das nur, einen Schlüssel nach zu machen?" Im Kopf rechnet sich Simon durch, wie viel Zeit er unbemerkt Sophie's Schlüsselbund benötigt. "Ne Stunde sollte doch locker reichen." Im Internet recherchiert er nach den Öffnungszeiten.Öffnungszeiten:
Montag: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr, 14.00 - 18.00 Uhr
Dienstag: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr, 14.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr
Donnerstag: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr, 14.00 - 18.00 Uhr
Freitag: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr
Samstags: 09.00 Uhr - 13.00 UhrAls Simon am nächsten Donnerstag nach der Schule zu Hause in seinem Zimmer ist, sieht er eine Chance. "Musst du heute nochmal weg?", fragt er Sophie, die an ihrem Schreibtisch sitzt. "Nein. Ich muss noch lernen. Wieso fragst du?", erwidert sie. "Schade. Dann hättest du mir etwas mitbringen können. Aber dann fahre ich eben selber los. Bis später." Simon schließt die Tür, geht nach unten und verlässt das Haus.
Mit dem Schlüssel in der Hand macht Simon sich auf den Weg zum Schlüsseldienst. "Guten Tag.", wird er begrüßt, als er den Laden betritt." Wie kann ich Ihnen helfen?" - "Guten Tag", erwidert Simon. "Ich würde gerne diesen Schlüssel nachmachen lassen. Was kostet das?"
Der Schlüsselmacher schaut Simon mit finsterer Mine an. "Der Schlüssel? Wofür ist der denn mein Junge?", fragt er Simon und nimmt den Schlüssel an sich.Simon fängt kurz an zu stottern. "Ähh, das... Ähm der ist für ein Geschenk für meine kleine Schwester. Ich habe ihr in der Schule eine kleine Holz Box gebaut, aber wir habe nur den einen Schlüssel bekommen." lacht er verkrampft.
Wieder schaut der Schlüsselmacher Simon an und fängt an zu lachen. "Na, das ist aber ein schönes Geschenk für deine Schwester. Sie hat ja einen richtig tollen Bruder. So was selbstgebautes ist doch was schönes. Ich hoffe ihr gefällt dein Geschenk. Für dich kostet das 5€."Während der Schlüsselmacher anfängt, an seinen Werkzeugen zu arbeiten schaut er immer wieder zu Simon rüber, der etwas nervös wirkt. "Erzähl mal Junge, wieso schenkst du deiner Schwester eine selbstgebaute Holz Box?" - "Sie hat bald Geburtstag.", sagt er schnell. "Ach, wie alt wird sie denn?", informiert sich der Schlüsselmacher. "Ähm", überlegt Simon kurz "Sie wird 9."
Nach einem kurzen Moment dreht sich der Schlüsselmacher zu Simon. "Hier mein Junge, dein Schlüssel. Das macht dann 5€." Simon zückt sein Portmonee, nimmt 5€ raus und gibt sie dem Schlüsselmacher. "Dankeschön."
"Jetzt nur noch schnell nach Hause und den Schlüssel wieder zurück legen, dann habe ich es geschafft", denkt er sich, während er den nachgemachten Schlüssel an seinem Schlüsselbund befestigt und nach Hause geht.
Zu Hause angekommen, legt er den Schlüssel von Sophie zurück in die Schlüsselschale und zieht sich gerade die Jacke aus, als Sophie von oben herunter kommt. "Du bist ja wieder da. Mama hat gerade angerufen, dass wir essen bestellen wollen. Was willst du essen?"
Simon überlegt einen Moment. "Ich glaube Pizza. Das hatten wir schon lange nicht mehr." - "Das habe ich Mama auch gesagt. Was möchtest du für eine?"
Simon überlegt wieder kurz bevor er Hawaii sagt. "Das wusste ich. Darum habe ich das Mama auch gesagt. Ich kenne dich einfach so gut." lacht Sophie und geht wieder hoch. "Mama ist in 20 Minuten da. Dann essen wir." ruft sie noch beim hochgehen runter.Als Jennifer 20 Minuten später zu Hause ist und alle zusammen beim Essen sitzen ergreift sie das Wort. "Simon, wir sind übernächstes Wochenende bei deiner Tante Bärbel zum Geburtstag eingeladen. Ihr müsst nicht mit kommen, seid aber gerne dabei gesehen. Wir fahren Freitag Abend los und kommen dann Sonntag nach dem Frühstück wieder."
Simon lehnt das Angebot sofort dankend ab. "Nee. Hab ich gar keine Lust zu. Ich bin raus." Sophie überlegt jedoch einen Moment. "Ich kenne da doch gar keinen." - "Dann wäre das doch die perfekte Gelegenheit, die alle mal kennen zu lernen", sagt Simon, während er weiter seine Pizza verschlingt. "Du könntest sie mir ja alle vorstellen, aber du willst ja nicht. Wenn Simon mit kommt, komme ich auch mit."Während der nächste zwei Wochen überlegt Simon noch einen Plan, wie Sophie doch mit fahren könnte, damit er alleine zu Hause ist, jedoch kann er sie nicht davon überzeugen. "Willst du mich etwa los werden oder was?", fragt sie ihn neckisch als er sie wiederholt darauf anspricht. "Nein, nein. Ich hab nur gedacht, dass es dir dort vielleicht gefallen könnte." - "Du willst eine Party schmeißen, oder?", fragt sie neugierig, doch Simon streitet es wiederholt ab. "Na gut.", sagt Sophie und wendet sich von Simon ab.
Als Jennifer und Ralf am Freitag Abend ihre Taschen ins Auto laden verabschieden sie sich von Sophie und Simon. "Vertragt euch. Wir haben euch ein wenig Geld für Essen hingelegt, der Kühlschrank ist aber auch voll. Wenn was ist, ruft an. Wir sind Sonntag Nachmittag wieder da." - "Und Simon, keine Party. Ich merke das. Verstanden?", sagt Ralf zu seinem Sohn und steigt ins Auto.
Während das Auto das Grundstück verlässt, schaut Simon zu Sophie und geht anschließend ins Haus rein. Den restlichen Abend über lässt Simon sich nicht mehr blicken. Erst am nächsten Morgen beim Frühstück sieht Sophie ihn wieder. "Na, gut geschlafen? Ich hab schonmal Frühstück vorbereitet." - "Ja, sehr gut und du?" Kurz unterhalten sich die beiden, ehe jeder wieder in sein Zimmer verschwindet.
Am Nachmittag klopft Simon bei Sophie an die Tür. "Ja?", fragt sie. "Ich gehe zum Kumpel und kein Plan wann ich wieder da bin. Du brauchst nicht auf mich warten." Nickend nimmt Sophie Simon zur Kenntnis. "Okay. Wenn wir uns heute nicht mehr sehen, ich bin morgen früh in der Kirche und danach bei einer Freundin. Bis morgen Nachmittag dann."
Spät in der Nacht kommt Simon nach Hause. "Schon alles dunkel. Sophie schläft wohl schon.", denkt er sich und geht in sein Zimmer. Gerade als er halb am einschlafen ist, schießt ihm nochmal ein Gedanke durch den Kopf. "Wenn sie morgen Vormittag nicht da ist, dann hab ich meine Ruhe." Mit dem Gedanken schläft Simon schnell ein.
Halb am schlafen macht Sophie sich am Sonntag morgen fertig für die Kirche und verlässt das Haus. Während Sophie in der Kirche ist, wacht Simon auf und schaut sich im Haus nach Sophie um. "Niemand zu sehen.", denkt er sich, nimmt seinen nachgemachten Schlüssel und geht bei Sophie ins Zimmer. Er öffnet ihren Kleiderschrank, kniet sich vor der unterste Schublade und öffnet sie. Mit leicht zittriger und nervöser Hand steckt er den Schlüssel in das Schloss, dreht ihn um, und öffnet den Deckel.
"Was zum...?", denkt Simon sich als er den Deckel der Kiste geöffnet hat. "Wieso hat sie sowas?"
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Forbidden Love
Novela JuvenilSimon ist gerade 17 Jahre alt geworden und wohnt alleine mit seinem Vater zusammen. Er genießt seine Freiheiten und die Aufmerksamkeit die er von ihm bekommt, doch seit einiger Zeit drängt sich die neue Freundin seines Vaters mit ihrer Tochter Sophi...