Unzählige Monde lange hatte er nichts anderes als das hier gesehen. Es waren immer nur viele gewesen... ein paar... wenige... oder eben unzählige, denn Nundu hatte nie wirklich begonnen, die Monde zu zählen, die er jetzt schon hier ausharrte. Es hatte ihm nie etwas ausgemacht, der Kater hatte angenommen, dass es seine tiefste Bestimmung war, seitdem er hier war. Seitdem er frei war. Auch die Brise, welche ihm nun seinen Pelz auf das Unmöglichste zerzauste, bereitete ihm keine Sorgen, weil er sie schon immer gespürt hatte. Es war, als würde ihm seine Mutter über den Rücken lecken, wie damals. Doch die letzte Katze, die das bei ihm gemacht hatte, war nun tot. Nie wieder würde er seinen Duft riechen, mit ihm zusammen jagen, dann wiederum spielerische Grenzstreitigkeiten in Wetten ausspielen... Sturm war dagewesen, seit er denken konnte. Nicht sein Bruder, nein, sein Freund. Seine einzige Bezugsperson und er hatte nicht daran gezweifelt, dass es richtig war, mit ihm hier zu leben.
Wenn er jetzt zurückdachte an die Geschehnisse der letzten Zeit, fühlte er sich, als wäre mit dem Tod des Katers, welcher nicht viel älter gewesen war, als er, ein neues Zeitalter für ihn angebrochen, als wäre es jetzt an der Zeit, seine wirkliche Bestimmung zu finden. Denn im Moment zweifelte er daran, dass seine Bestimmung darin lag, alleine zu leben. Abgeschottet von allen anderen, nie in der Möglichkeit lebend, eines Tages ein Held für jemanden sein zu können, wie er es sich damals schon als Junges gewünscht hatte.
Warum fühlte sich dieser Weg nicht wie ein Spaziergang an? Er wusste, dass er jederzeit umdrehen konnte, und dennoch würde er sich dann feige fühlen. War dieser Alltag das Richtige, um seinen Sinn des Lebens zu erfüllen? Nein... vielleicht würde er zurückkehren, vielleicht würde er sein Abenteuer leben und dann wieder... er wusste es nicht, denn die Zukunft lag noch viel zu weit weg für ihn.
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"Winter ist echt die Jahreszeit, in der nochmal deutlich wird, was für Leichtgewichte wir Katzen eigentlich sind...", huschten Nundu die Gedanken durch den Kopf, während er etwas orientierungslos durch den Wald marschierte. Irgendwie roch er an der Luft, dass er nicht mehr in den Bergen war... aber ohne es zu merken kreisten seine Gedanken im Moment auch schon längst um ganz andere Dinge. Beispielsweise entwickelte er ein großes Interesse daran, mit seinen Pfoten kleine Muster in den Schnee zu bringen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Sein Ziel für heute war nach dieser langen Reise eigentlich, einen Schlafplatz zu finden, aber zuerst hatte er noch mächtig Hunger. Keine Spur von irgendetwas Essbarem in Sicht... aber erstaunlich viele Gerüche in der Luft, welche zweifellos nur von Nundus Artgenossen stammen konnten.
"Die hocken wohl auch alle aufeinander bei so wenig Platz...", miaute er sich selbst vor, während er eine Schneespur vor sich her schleifte und beobachtete, wie sich kleine Hauben auf seinen Pfoten bildeten. Wie unproduktiv er war, merkte er kaum, eher wollte er seine Unsicherheit hinter diesen Tätigkeiten verstecken. Es erschien ihm merkwürdig, so viele Katzen an einem Ort zu riechen und dann auch noch ohne große Zeitabstände. Ihm war bewusst, dass dort drüben am Baum neben ihm ein etwas älterer Kater hingepinkelt hatte... und ein paar Mäuselängen weiter eine Kätzin, die sehr gesund roch,... In seinen Augen ergab das wenig Sinn, erst recht, weil es für ihn bei so vielen Katzen auf so wenig Platz eher nach Kampf riechen sollte.
Die Gerüche verwirrten ihn und so merkte er erst später als sonst, dass ein paar von ihnen frischer waren als sonst. Denn die Katzen befanden sich in seiner Nähe. Augenblicklich richteten sich Nundus Ohren auf und er machte sich groß. Dass ihn im nächsten Moment jemand anspringen würde, hatte er deutlich im Gespür, nur aus welcher Richtung, konnte er kaum deuten. Es war dieses Gefühl, welches man hatte, wenn man sich beobachtet fühlte - in Gefahr. "Ich rieche dich, also mach schnell, dann kannst du es eher über dich ergehen lassen.", fauchte er und verdrehte die Augen, während er sich in eine für den Beginn eines Kampfes angemessene Stellung brachte.
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Warrior Cats || Klang der Freiheit (laufend)
Fanfic»𝘋𝘦𝘳 𝘋𝘶𝘧𝘵 𝘥𝘦𝘳 𝘉𝘦𝘳𝘨𝘭𝘶𝘧𝘵 𝘩𝘢𝘧𝘵𝘦𝘵 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘪𝘯 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘕𝘢𝘴𝘦... 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘯 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘔𝘰𝘮𝘦𝘯𝘵𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘶𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘴, 𝘩𝘪𝘦𝘳𝘩𝘦𝘳 𝘨𝘦𝘬𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯 𝘻𝘶 𝘴𝘦𝘪𝘯...« Nundu, ein Kater, dessen We...