An diesem Abend konnte ich lange keinen Schlaf finden, meine Gedanken kreisten nur um ihn. Nachdem wir aufgehört haben uns zu küssen, sind wir nur so dagesessen, ich habe ihm in die Augen geschaut und er hat sanft mit meinen Haaren gespielt. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber irgendwann hat sein Handy geläutet und seine Mutter bat ihn Nachhause zu kommen um auf seine Geschwister aufzupassen. Seufzend hat er sich aufgerichtet mich noch einmal angesehen und leicht geküsst, dann war er weg.
Ich hatte mich danach noch einmal geduscht und mich dann in mein Bett gelegt, ich war so aufgewühlt. Einerseits war ich überglücklich, dass Valentin mir seine Liebe gestanden hat, um ehrlich zu sein zitterte vor Glück sogar, andererseits gab es eine Sache die mich ein bisschen geärgert hat. Ich weiß nicht ob es ihm aufgefallen ist, oder ob es ihm doch nicht so ernst ist oder ob es für ihn sowieso schon eine klare Sache ist aber er hat mich nicht direkt gefragt, ob ich nun mit ihm zusammen sein möchte. Mag sein, dass man sowas nicht laut aussprechen muss aber es war immerhin meine erste Beziehung und mir war das schon wichtig, denn ich wollte Sicherheit, und die gab er mir indem er mich fragte ob ich seine Freundin sein möchte oder nicht.
Ich wollte Mia anrufen, doch es war schon bald ein Uhr Früh und so ließ ich es lieber. Noch einmal schaute ich auf mein Handy in der Hoffnung eine Nachricht von Valentin erhalten zu haben, doch es kam nichts und so löschte ich das Licht endgültig und schlief tatsächlich irgendwann mal ein.
Am nächsten Morgen wurde ich schon wieder von einem Handy läuten geweckt. Ich tippte auf Mia. „Mia, ich hoffe du machst es nicht zu deiner Angewohnheit, mich jeden Morgen Wecken.", stöhnte ich in den Hörer.
„Oh, ähm, das tut mir leid. Ich bin gar nicht Mia. Ich bins Valentin. Tut mir Leid, das ich dich aufgeweckt habe, ich wollte dich eigentlich nur was fragen."
Uj, ich lief ganz rot an. Ich hätte davor doch nochmal schauen sollen, wer mich genau anruft und es nicht nur vermuten sollen. „Hallo Valentin, tut mir leid, dass ich dich angemotzt habe und ist nicht schlimm, dass du mich aufgeweckt hast. Was wolltest du mich denn fragen?", ich war auf einen Schlag hellwach, und die Schmetterlinge in meinem Bauch rebellierten.
„Also, heute ist ja so schönes Wetter, und ich wollte dich fragen, ob du Lust hast mit mir zu picknicken." Er klang irgendwie aufgeregt. Süß.
Schnell sagte ich zu, und machte mich fertig, er wollte mich in einer halben Stunde abholen.
Als er an der Türe klingelte, begutachtete ich mich nochmal im Spiegel, schnappte die Kühltasche mit den Brötchen und den Erdbeeren, die ich vorbereitet hatte, und stürmte aus der Wohnung. Ich staunte nicht schlecht, als ich Valentin auf einem Moped sitzen sah, es war ein kleines, dunkelrotes Moped. Als er mein überraschtes Gesicht sah, begann er zu lachen und kam auf mich zu, neben seinem eigenen Helm hielt er noch einen zweiten für mich in der Hand. Er sah mich an und meinte: „Taxi ist da." Dann setzte er mir meinen Helm auf und setzte mich ohne zu zögern auf sein Moped, ich hielt mich bei ihm an und dann sausten wir los.
Wir fuhren ungefähr eine Stunde. Ich genoss es einfach, aus der Stadt hinaus zu fahren und die Landschaften an mir vorbei ziehen zu sehen. Als wir anhielten standen wir vor einem großen Wald, er schien endlos lang zu sein und außer uns war keine Menschenseele zu erkennen.
„Das letzte Stück müssen wir laufen, aber es wird sich auszahlen, ich verspreche es dir.", erklärte Valentin. Er versteckte sein Moped hinter einem Baum, dann nahm er mich einfach an der Hand und ging los. Nach einer Viertelstunde hörte ich ein leises plätschern, und plötzlich tauchte eine kleine Lichtung vor uns auf, in der Mitte der Lichtung stand eine kleine Wassermühle und neben ihr plätscherte ein kleiner Bach.
„Und wie gefällt es dir?", Valentin sah mich gespannt an.
„Es ist wunderschön, so etwas Friedliches habe ich noch nie gesehen.", gab ich zu und begann nach dem perfekten Plätzchen für unsere Picknick decke zu suchen.
Letztendlich fand ich einen schattigen Platz unter einem Baum, ich glaube es war eine Buche. Wir räumten das ganze Essen aus und saßen schweigend und essend da. Als wir satt waren, platzierte ich meinen Kopf vorsichtig auf seinem Schoss, und er spielte wieder mit meinen Locken.
„Rose?", fragte Valentin nach einiger Zeit.
„Hm?"
„Ich wollte nur fragen, ob, naja wie soll man das sagen. Nun ich wollte nur wissen ob wir jetzt... Gott das klingt so komisch, egal. Ich wollte fragen ob du mit mir zusammen sein möchtest. Oder ob du dir noch Zeit lassen möchtest, ich meine es wäre verständlich, ich meine wir haben uns doch erst vorgestern wieder gesehen. I....."
Ich schnitt ihm das Wort ab, indem ich meine Lippen auf seine legte flüsterte: „ Ja, ich denke, wir sind jetzt ein Paar, weißt du, ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du mich gar nicht mehr fragst."
Seufzend küsste er mich. Es war nicht wie unser erster Kuss, nicht so unsicher, nicht so vorsichtig. Dieser Kuss, war ein Kuss mit Gewissheit, er war leidenschaftlicher und länger. Mein Herz schlug schneller und mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Alles war ziemlich schnell passiert. Vorgestern habe ich ihn seit drei Jahren zum ersten Mal wieder gesehen, gestern gesteht er mir seine Liebe und heute sind wir zusammen. Wow, Rose. Ich hätte nicht gedacht das, das jemals passieren würde, aber es ist passiert und ich war Gott oder dem Universum oder sonst wem einfach nur dankbar, dass es passiert ist.
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Meine Erste und Letzte Liebe
RomanceRosalie, oder auch Rose genannt, ist ein ausgefallenes, lustiges und verrücktes Mädchen. Nur verlieben geht nicht mehr richtig, seit sie ihn getroffen hat. Sie hat ihn aber schon seit über drei Jahren nicht mehr gesehen, als sie sich plötzlich bei e...