Es dauert eine Weile, bis sich die beiden werdenden Eltern ein wenig beruhigt haben. Steff nimmt Louis zur Seite, der sich verzweifelt an ihre Schulter lehnt und seine Mutter mit Tränen in den Augen hilflos anschaut. „Mama, ich habe solche Angst um Ella! Und um den kleinen Wurm! Was ist, wenn da irgendwas nicht stimmt! Ich kann Ella nicht so leiden sehen- ich möchte ihr so gerne helfen, ihr die Schmerzen abnehmen, aber das geht nicht! Mama, sag mir bitte, was ich machen kann!". Liebevoll drückt Steff ihrem Sohn einen Kuss auf den Scheitel und schließt ihn fest in ihre Arme. „Schatz, schau mich mal bitte an! Das ist ein völlig normaler Ablauf einer Geburt. Ella macht das super! Leider könnt ihr Männer uns Frauen da nicht wirklich helfen- zumindest nicht, was die Schmerzen angeht. Aber du kannst für Ella da sein. An ihrer Seite stehen und sie stützen. Das hilft unglaublich viel, auch wenn dir das vielleicht nicht so vorkommen mag. Versuche dich ein wenig zu beruhigen und ihr zu vermitteln, dass alles gut ist. Zusammen schaffen wir das! Ich bleibe an eurer Seite, versprochen. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus los und dann seid ihr in professionellen Händen. Es wird alles gut, Schatz! Hörst du?". Dankbar, seine Mutter als so große Stütze bei sich und seiner kleinen Familie zu haben, verharrt Luis noch einen Moment in Steffs Armen, bevor er sich löst und sich auf den Weg zur Garage macht, um das Auto vorzufahren.
Steff gibt noch schnell Thomas Bescheid, dass er sich bitte um Tildi kümmern soll und sie nicht genau wissen ob das Baby noch heute Nacht oder erst morgen früh zur Welt kommt. Sie werde sich bei ihm melden, sobald der Wurm da ist. Innerlich betet sie, dass Mattilda es schafft, zumindest ein paar Stunden zu schlafen und Thomas nicht die ganze Nacht vor Aufregung wach hält. Sie drückt ihm die Daumen.
Ein panischer Ruf von oben aus dem Schlafzimmer, lässt Steff alarmiert die Treppen zu Ella hochsprinten.
„Steff, meine Fruchtblase ist geplatzt! Was machen wir denn jetzt!? Kommt das Kleine jetzt sofort? Wir schaffen das doch gar nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus! Steff, ich kann das alles nicht! Ich schaffe das nicht! Ich- Ich...". „Ella, Süße! Beruhige dich bitte! Alles wird gut! Ich bin doch da!". Vorsichtig zieht Steff die stark zitternde Frau in ihre Arme. „Schhht.... Ganz ruhig atmen! Ella, es ist alles in Ordnung. Die geplatzte Fruchtblase bedeutet nur, dass die Geburt jetzt losgehen kann, aber bis ihr euer Baby in den Armen haltet, dauert es noch – keine Sorge! Louis hat das Auto schon vorgefahren. Sobald du dich bereit fühlst, gehen wir gemeinsam runter und fahren dann ins Krankenhaus. Du schaffst das Ella! Bisher hast du das super gemeistert! Ich bin stolz auf dich! Louis und ich sind für dich da und weichen nicht von deiner Seite. Und die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus unterstützen dich ebenfalls so gut sie können! Nicht mehr lange und ihr dürft euer kleines Wunder endlich in den Armen halten."
Zwei weitere Wehen später, haben es die beiden Frauen schließlich zu Louis ins Auto geschafft, der so einige Verkehrsschilder missachtet, um in Rekordgeschwindigkeit im Krankenhaus anzukommen. Dort findet erst einmal ein Ultraschall statt und die Wehen werden aufgezeichnet. Alles sieht sehr gut aus und der Geburt steht nichts mehr im Wege. Die Drei machen sich auf den Weg in den Kreissaal. Kurz vorher müssen sich Louis und Ella aber noch vorrübergehend von Steff verabschieden, die leider aufgrund er Krankenhausbestimmungen draußen warten muss.
Drinnen weicht Louis nicht von Ellas Seite. Ihre Schmerzen werden von Stunde zu Stunde unerträglicher und sie ist jetzt nach über 5 Stunden in den Wehen vollkommen erschöpft und kann sich kaum mehr auf den Beinen halten. Dass der kleine Zwerg noch so lange auf sich warten lässt, hätten alle am frühen Abend nicht gedacht. Mittlerweile ist es schon mitten in der Nacht und die Nerven liegen blank. Schweren Herzens hat sich Ella doch noch für eine PDA entschieden und bekommt immer wieder einen Hub Lachgas, damit sie die Geburt zumindest etwas schmerzfreier über sich ergehen lassen kann. Der Nachteil daran ist aber der, dass sie deshalb alles nur wie betäubt und in einem Tunnel wahrnehmen kann. So bekommt sie auch vor lauter Medikamenten, Anstrengung und Schmerzen kaum mit, was um sie herum geschieht. Bis plötzlich ein kräftiger Schrei ihres Kindes den Raum erfüllt. „Herzlichen Glückwunsch, zu Ihrem gesunden Mädchen!".
Sie konnte einmal kurz den dunklen Haarschopf ihres Mädchens betrachten, bevor sie ein paar Mal tief durchatmen muss und für einen kurzen Moment die Augen schließt. Louis der bis dato die Augen fest zugekniffen hatte, da er den Anblick von Ella nicht ertragen konnte und ihm schon das Zerquetschen seiner Hand und ihre schmerzerfüllten Schreie mehr als ausgereicht haben, öffnet diese voller Vorfreude und Erwartung, sein kleines Mädchen das erste Mal betrachten zu können.
Das abrupte Loslassen seiner Hand irritiert Ella jedoch so stark, dass sie direkt wieder ihre Augen aufschlägt und nur noch sieht, wie Louis ihr kleines Baby geschockt anstarrt und dann fluchtartig den Raum mit einem flüchtigen „Ich brauche dringend frische Luft!" verlässt.
„Was ist mit meinem Baby? Geht es ihr nicht gut? Was ist los? Kann mir endlich jemand sagen, was hier vor sich geht!? Ich.....". „Beruhigen Sie sich Frau Wnuk! Ihrem Baby geht es Bestens! Es ist top fit und schaut sich neugierig hier um! Dass Männer kurz nach der Geburt frische Luft benötigen, ist keine Seltenheit- die sind da etwas empfindlicher. Ich gebe ihnen etwas zur Beruhigung und sie könne jetzt erst einmal ausgiebig mit ihrer kleinen, wunderhübschen Prinzessin kuscheln! Herzlichen Glückwunsch noch einmal!". Mit diesen Worten legt der behandelnde Arzt Ella ihr Baby zum ersten Mal auf die Brust- eingepackt in Mützchen, Body und dicken Söckchen. Als die kleine Maus ihr Gesicht in Richtung ihrer Mama dreht, fällt Ella jedoch alles aus dem Gesicht und sie kann sich innerhalb Sekunden ausmalen, was gerade in Louis vorgegangen sein muss. Ihre kleine Prinzessin ist wunderhübsch und sieht ihrem Vater als Baby zum verwechseln ähnlich. Aber ein Detail ist für sie einfach unbegreiflich: Ihr Baby hat dunklere Haut....
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NEXT x GENERATION 2.0
FanfictionNext Generation geht weiter :D Folgt unseren sympathischen Chaoten Louis, Ella, Steff und Yve wenn Stürme sie erneut auf die Probe stellen.