Kapitel 11

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Crucia
Ich sah nach oben. Die Mistelzwiege sind verzaubert also mussten wir uns küssen. Severus stellte mich auf den Boden und wir sahen uns wieder in die Augen. Draco vergaß ich vollkommen. Er beugte sich etwas herunter. Unsere Lippen trennten nur ein paar Millimeter. Ich überwand den letzten Abstand und wir küssten uns. Er war ein kurzer, schüchterner Kuss. Als wir wieder Herr unseres Verstandes waren, ließen wir den Anderen los, als hätten wir uns verbrannt. Draco sagte grinsend: "Ihr seht süß zusammen aus."
Severus sagte nur noch: "Klappe!", und stürmte aus der Halle. Ich sah ihm hinterher. War es ein Fehler? Vielleicht mochte er mich gar nicht so wie ich. Ich verschwand ohne ein Wort zu Draco in meinem Wohnzimmer. Wie soll ich ihm denn jetzt unter die Augen treten? Ich muss das bis zum Ball klären! Es war ein Fehler. Ob er es überhaupt wollte? Immerhin sind diese verdammten Mistelzweige verzaubert! Er wollte es bestimmt nicht! Wir sind nur Freunde! Meine innere Stimme kam dazu: *Nur Freunde? Sicher?*
Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken wegzubekommen, doch diese Stimme verließ mich nicht: *Wenn ihr nur Freunde seid, warum fühlte es sich so richtig an? Warum hat er sich nicht abgewendet?*
Ich musste mit ihm sprechen. Ich sah auf die Uhr. Es war Abendessenszeit. Ich ging in die große Halle. Ich setzte mich neben Severus, welcher mir kein Blick würdigte. Minerva fragte nach einer gewissen Zeit, in welcher abselute Stille bei uns herschte: "Seit wann redet ihr denn nicht mehr miteinander?"
Severus antwortete kalt: "Es gab einen speziellen Zwischenfall. Kannst du nach dem Essen bitte kurz in mein Büro kommen, Crucia?"
Ich nickte und er verschwand. Ich aß mein Essen schnell auf. Danach verschwand ich aus der großen Halle und ging fluchtartig zum Büro von Severus. Ich klopfte zaghaft. Ich hörte nichts. Ich klopfte wieder aber diesmal lauter. Plötzlich hörte ich ein Schreien von Sev: "50 PUNKTE ABZUG FÜR GRIFFINDOR FÜR UNERLAUBTES BETRETEN MEINER RÄUME!"
Oh je. Das Gespräch kann ja was werden. Der Griffindor rannte direkt in meine Arme. Er rempelte mich an und Severus sagte gleich darauf wütend: "Passen sie doch auf wo sie hin laufen! Nochmals 5 Punkte abzug für ihr Haus!"
Der Schüler verschwand schnell und ich trat auf eine Geste von Sev in das Zimmer. Er stand wütend vor mir. Ich lächelte und sagte ruhig und vorsichtig: "Beruhige dich erstmal."
Er sagte nur wütend: "Muss ich nicht."
Ich seufzte und er setzte sich auf seinen Stuhl. Ich setzte mich gegenüber von ihm. Er sah mich an. Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit und... Verlangen? Er sah mich bestimmt 10 Minuten einfach nur an. Plötzlich vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. Ich merkte Mitleid. Ich wollte ihm so gerne helfen, doch ich wusste nicht wie. Meine Hand legte sich vorsichtig auf seine Schulter. er zuckte zusammen und sah mich wieder an. Ich versuchte zulächeln. Er sagte leise: "Dein Lächeln ist wunderschön."
Ich sah ihn liebevoll an und fragte: "Also? Warum wolltest du mich sprechen? Ging es um den Kuss?"
Er nickte. Ich sah ihn abwartend an. Er stand auf und drehte mir den Rücken zu. Dann sprach er kalt und emotionslos: "Ich denke, dass es besser wäre wir würden uns nicht mehr treffen."
Ich sah ihn fassunglos an. Er drehte sich nicht um. Ich stand wütend und verletzt auf. "Wenn das so ist, dann brauche ich wohl einen anderen Partner für den Ball!", in meiner Stimme schwang eine gewisse Bitterkeit mit. Ich unterdrückte die Tränen als er sich umdrehte und mich emotionslos ansah. Ich stürmte auf dem Raum. Mein Weg führte mich in den verbotenen Wald. Ich schrie in die Nacht. Meine Magie kam heraus. Irgendwann verließ mich die Kraft und ich brach stumm weinend zusammen. Um Mitternacht ging ich in mein Zimmer. Irgendwann schlief ich vor Erschöpfung ein. Am nächsten Tag stand ich auf. Ich ging ins Bad. Meine Gesichtszüge kalt, emotionslos und unergründlich. Das Monster in mir trat wieder zum Vorschein. Ich hatte den Kampf verloren. Diesmal bin ich mir sicher dieser Kampf ist für immer verloren. Ich zog mir meinen schwarzen Umhang um. Auf dem Weg in die große Halle sahen mich die Schüler, welchen ich begegnete, ängstlich an. Die Tür der großen Halle schwang auf. Ich ging schnellen Schrittes zum Lehrertisch. Lucius sah mich verzweifelt an. Er wusste was passiert ist. Das ich verloren hatte. Narcissa flüsterte ihm etwas zu und kam dann zu mir. Ich ignorierte sie. Mein Blick glit zu Lockhart. Er hatte ein gewinnendes Lächeln aufgesetzt. Ich setzte mich. Alle schwiegen. Die ganze Halle. Plötzlich tauchte hinter mir ein alter bekannter auf. es war mein entfernter Bruder und Zwilling Cage. Er sah genau so aus wie ich nur männlich. Seine schwarzen Haare gingen ihn bis zu den Ohren und seine dunklen meerblauen Augen ließen einen erzittern. Er hatte ein kantiches Kinn und strenge Gesichtszüge. Cage ist damals abgehauen, doch hält immer zu mir. Sein Ausdruck kalt, abweisend und mörderisch emotionslos. Er kam zu mir und gab mir ein Handkuss. Ich nickte und sagte: "Es freut mich dich zusehen, werter Cage. Wie kann ich dir behilflich sein?"
Wir redeten immer so gehoben. Es wurde uns so beigebracht. Sirius hatte es damals nie benötigt. Er hatte nie einen Zwilling. Unsere Mutter meinte immer: "Nie dürft ihr respektlos mit eurem Zwilling umgehen. Ihr müsst immer gehoben reden."
Cage sagte: "Deine Gefühle erkenne ich trotz der Entfernung, werte Crucia. Du denkst du hättest den Kampf verloren."
Ich erhob mich.
"Ich habe ihn verloren, geehrter Cage."
Er sah mich zweifelnd an. Dies merkte aber nur ich, da ich seine Gefühle spüre, wenn ich will. Cage sah auf den Mann hinter mir. Severus sah ihn geschockt und teilweise ängstlich an, wie die anderen Anwesenden in dieser Halle auch. Mein Bruder ging auf ihn zu. Seine linke Hand ruhte auf meiner Schulter. Minerva erhob als erstes ihre Stimme: "Ich muss doch sehr bitten! Es ihnen nicht befugt hier zu sein! Wer sind sie eigentlich?"
Er sah langsam zu ihr. Seine Hand auf meiner Schulter. Er hasste es, wenn man ihn nicht erkannte. Er war zwar nur drei Jahre auf Hogwarts, aber er hasste es trotzdem. Sein Blick durch die Halle. Er blieb bei Lucius stehen. Der Malfoy hatte ein ängstlichen Ausdruck. Wenigstens er erkannte ihn. Sonst wäre Cage nicht ruhig geblieben. Er verkündete kalt: "Cage Regulus Black. Zwilling von Crucia Andromeda Black!"
Ich sah in die Runde. Plötzlich wurde die Tür aufgeschmissen. Sirius trat ein. Potter sah ihn fassunglos an. Er lebte?! Er kam zu uns hoch. Alle sahen ihn geschockt an. Außer Cage und ich Wir waren alles andere als begeistert. Sirius sagte mit dem Zauberstab auf Cage und mich gerichtet: "Ihr werdet nicht zusammen bleiben."
Cage schnippste mit dem Finger und Sirius wurde durch die Halle geschleudert. Minerva die Lehrer und das goldene Trio hielte uns ihre Stäbe an den Hals. Die meisten wurden auf Cage gerichtet, doch Weasly und Granger richteten ihren Zauberstab auf mich. Cage sah dies und stellte sich vor mich. Sirius erhob sich und sagte etwas heiser: "Warum bist du hier Cage?"
Cage sagte: "Sie hat verloren.", er zeigte auf mich.
Sirius sah mich verwirrt an, doch langsam kam ihm die erleuchtung. Er fragte mich: "Warum? Wie konnte es passieren?"
Cage sah mich auffordernd an. Ich sagte: "Ich werde dies sicher nicht hier vor diesen ganzen Versagern besprechen."
Ich wollte nicht Versager sagen! Ich hasse es. Entweder ich ergebe mich diesem Monster in mir oder ich muss immer im Kampf leben. Cage sagte: "Professor McGonnagal könnten sie die Schüler und Lehrer, bis auf Snape und sich selber, entfernen?"
Sie nickte und befahl den Lehrern sie sollen die Schüler in ihre Häuser bringen und selber in die Wohnungen verschwinden. Nun saßen wir hier. Sirius und Minerva uns Geschwistern gegenüber. Severus stand hinter den Beiden. Ich sah kalt auf den Tisch und wartete. Sirius fing an: "Wieso hast du verloren?"
Minerva fragte: "Was hat sie denn verloren?"
Cage sagte: "Den Kampf gegen ihr Monster. Nicht komplet aber soweit das sie Dinge sagt, welche sie nicht sagen will, deshalb schweigt sie jetzt."
Minerva fragt: "Kann man ihr helfen?"
Wieder antwortete Cage: "Ich habe diese Zeiten hinter mir und weiß aus eigener Erfahrung, dass ich dies mit Unterstützung durchgestanden habe, weshalb ich auch hier bin."
Sirius nickte. Ich sah auf und fragte: "Wieso lebst du eigentlich noch?"
Er lachte. "Ich kann euch, doch nicht als letzte in der Black Familie lassen."
Ich nickte nur. Cage sagte ernst: "Sie braucht jemanden der ihr vertraut und den sie vertrauen kann."
Sirius sagte mit einem Lächeln: "Dann bist du genau der Richtige, Cage!"
Cage schüttelte den Kopf. "Natürlich würde es mit mir gehen aber ich bin kalt erzogen wurden und sie braucht jemanden, der wenigstens Emotionen wie Wut oder so zeigen."
Sirius Blick glit zu Minerva. Sie schüttelte den Kopf: "Ich habe erstens zu viel zutun und zweitens vertraut sie mir nicht komplet. Aber Severus-"
Ich sprang auf. Sicher nicht, nur wegen ihm habe ich verloren! Cage sah zu mir auf. Severus starrte in meine Augen. Ich verlor mich etwas in ihnen, dies merkte auch Cage. Er sagte: "Sehr gute Idee. Wenn es ihnen nichts Ausmacht würde ich sie in ihre Obhut geben, Snape."
Mein Blick verdunkelte sich. Snape erwiederte: "Ich denke dies ist keine gute Idee."
Cage lächelte nur und Sirius meinte nur: "Ihr krieg das schon hin."
Mit diesen Worten verschwanden meine Brüder. Minerva verabschiedete sich mit einem: "Tschüss."
Sev und ich starrten uns an. Nach einer Weile fragte Snape: "Was machen wir jetzt?"
"Wir?! Eher ich!"
"Du hast deinen Bruder doch gehört! Das schaffst du nicht allein!"
"Wie will eine Kerkerfledermaus mir helfen!"
Er sah mich verletzt an und ich merkte was ich gesagt habe. Ich entschuldigte mich schnell: "Tut mir leid! Ich... fuck sorry!"
Ich setzte mich auf die Bank und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Severus setzte sich neben mich und legte mir eine Hand auf meine Schulter. Ich sah hoch und lächelte. Er fragte: "Was hat das nun mit diesem inneren Monster auf sich?" 
"Ich wurde ja von Aterus und meiner Mutter gebogen wie sie mich brauchten. Dadurch war ich eine sehr lange Zeit skrupellos und kalt. Irgendwann nach dem Krieg half mir Cage aus dieser Zeit und ich wurde wieder mehr ich. Das 'innerer Monster' war aber noch immer da und so kämpfte ich immer gegen es. Mit jeder kleinen als auch großen Ereigniss wurde es immer reicher an Macht."
"Also bedeutet das ich daran schuld bin, dass es sehr viel Macht besitzt?"
Ich merkte wie dieses Monster antworten wollte, doch ich versuchte zu schweigen. Nach einer Weile sagte ich: "Nein."
Die Antwort war kurz aber er nickte. So saßen wir eine Weile da. Irgendwann fragte ich: "Gehen wir zusammen auf den Ball oder muss ich mir jemand anderen suchen?"
Er sah auf und schüttelte den Kopf.
"Wir gehen zusammen!"
Ich nickte stumm. Er lächelte und fragte: "Willst du noch zu mir?"
"Bist du jetzt nur so nett, weil du musst?"
"Ich weiß es nicht! Eine mächtige Seite kann nicht fies zu dir sein und die andere schwächere Seite versucht es."
"Und welche wählst du?"
"Die nette!"
Ich lächelte und folgte ihm zu sich. Wir setzten uns auf die Couch und sahen in die Flammen des Feuers, welches er entfachte. Nach einer Weile stand er auf stellte sich vor mich und reichte mir die Hand. Ich sah verwirrt in seine entschlossenen schwarzen Augen. Er fragte: "Gewähren sie mir ein Tanz, Ms. Black?"
Ich grinste und sagte: "Aber natürlich, Mr. Snape!"
Ich nahm seine Hand und er zog mich zu sich. Mit einem Schwung seines Zauberstabes ging klassiche Musik an und wir tanzen. Seine Hände lagen auf meiner Hüfte, während meine auf seinen Schultern verweilten. Er hatte ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, welches mein Herz erwärmte. Ich lächelte automatisch auch. Irgendwann stellte er fest: "Du tanzt ziemlich gut."
Ich lachte und sagte: "Ich komme aus einer reinblütigen Familie, da ist es Pflicht gut tanzen zu können!"
Er lächelte. Das Lied verstummte und wir blieben in der gleichen Position stehen, wie wir getantzt hatten. Wir sahen uns tief in die Augen.

Bellatrix Lestrange's Cousine (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt