Magic Autumn || Sam Winchester Short Story

Autumn Nights

Hazel

6 days till' Halloween

Samstagabende sind mir die allerliebsten. Es verirrt sich kaum jemand in die Bibliothek, weil die Bewohner dieser Stadt an Abenden wie diesen ausgehen, feiern und Spaß haben.
Doch ihre Definition von Spaß ist nicht die meine.
Für mich bedeutet Spaß an einem Samstag Abend, die letzte Stunde bevor ich die Türen dieser mit Wissen gefüllten vier Wände von außen abschließe, mit einem Vanilla-Latte und einem guten Buch in andere Welten abzudriften.
Nicht, dass mir mein Job als Bibliothekarin in einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, nicht gefallen würde. Nein, ich liebe es sogar von ganzem Herzen! Doch genau so gerne ich die Leute berate, ihnen Bücher empfehle und ausleihe, genau so gerne lese ich selbst auch.

„Entschuldigung, haben Sie noch geöffnet?"
Ein junger Mann, ich schätze ihn Anfang zwanzig, taucht vor mir auf. Er ist groß, hat längeres braunes Haar und grün-goldene Augen, die mich in dem gedämmten Licht freundlich anfunkeln.

„Sorry, ich habe nicht mitbekommen dass du rein gekommen bist." ich klappe mein Buch zu und schaue rasch auf meine Armbanduhr. „Wir haben noch eine halbe Stunde geöffnet, suchst du etwas bestimmtes?"

Der große Fremde lächelt verlegen, so dass zwei tiefe Grübchen in seinem markanten Gesicht zum Vorschein kommen. „Gibt es hier Bücher über Hexen?"

Schmunzelnd sehe ich in sein Gesicht, aber er scheint mich nicht zu veralbern.

„Eher etwas in Richtung Kinderbücher? Fantasy? Oder Mythen und Historie?"

„Das letzte klingt gut."

„Okay komm mit, ich zeige dir was ich da habe."

„Ich bin übrigens Sam."

„Hazel."

...

„Oh verdammt." Sam sieht auf seine Uhr und dann mich an. „Du wolltest schon vor einer Stunde schließen. Tut mir wirklich sehr leid, ich werde einfach morgen wieder kommen."

„Morgen ist geschlossen. Aber du darfst gerne noch weiter schauen, ich muss nur kurz die Tür schließen damit keine Besucher mehr rein können."

„Du musst dir keine Umstände machen."

„Mache ich nicht, versprochen. Ich bleibe sowieso noch ein paar Stunden, das tue ich immer samstags."

„Nach deinem Feierabend?"
Sam sieht mich überrascht an.

Ich nicke. „Ich fühle mich hier wohl. Ich lese gerne umgeben von tausenden Büchern und einer Totenstille."

„Klingt schön aber auch ungewöhnlich für jemanden in deinem Alter." Sam steht mit einem dicken Buch über die Entstehung der Hexen auf und überragt mich nun um Längen an der Größe.

Kichernd lege ich meinen Kopf in den Nacken um ihn ansehen zu können. „Was denkst du denn bitte wie alt ich bin? 16?"

„15." Sams Grinsen bereitet mir ein angenehmes Kribbeln in der Bauchgegend und es breitet sich rasend schnell in jede Zelle meines Körpers aus.

Mit einer Augenbraue in die Höhe gezogen grinse ich ihn ebenfalls an. „Tatsächlich? Dann bist du aber hochstehst 17."

Er schüttelt seinen hübschen Kopf, dabei fliegen seine langen Haare durch die Luft. „Ich bin 23 und ich denke, dass du 19 bist, oder vielleicht 20."

„Wenigstens schätzt du mich nicht wirklich minderjährig ein. Im Kino muss ich jedes Mal meinen Ausweis zeigen, sogar bei den Filmen ab 16."

„Frechheit." Sam zwinkert mir zu, wodurch das Kribbeln erneut ausgelöst wird.

„Ich bin auch 23." mit einem Lächeln auf den Lippen wende ich mich von Sam ab, laufe die Treppen zur Eingangstür hinunter und schließe sie von innen ab.

...

„Vielen Dank, dass ich so lange hier bleiben durfte. Ich denke, ich habe jetzt gefunden wonach ich gesucht habe."

„Gern."

Die letzte Stunde habe ich Sam geholfen Bücher zu überfliegen, um zu schauen ob sie für ihn relevant sind oder nicht. Warum auch immer er sich für Magie interessiert, es hat Spaß gemacht.
Die kleine rote Couch auf der wir sitzen, sorgt dafür dass wir nah beieinander sitzen und ich in Sams wunderschönen Augen ertrinke, als er mich ansieht.

„Wir sehen uns, Hazel."