24.12.2023

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Jimins P.o.V.

Unbekümmert tanzte ich in der Menschenmenge des Nachtclubs und versuchte mir mein nächstes Opfer herauszupicken. Es war wieder so weit. Paarungszeit bei meiner Rasse. Ich gehörte zur Rasse der Wölfe. Den Begriff Werwolf hasste ich und verwendete ihn daher so gut wie nie. Generell war die Paarungszeit etwas tolles, nur für mich war es eine angespannte Zeit. Ich hatte nicht das große Glück am Anfang der Nahrungskette zu stehen. Meine Bestimmung war es, mich einem Alpha zu untergeben und ihm seinen Nachwuchs auszutragen. Ich war ein Omega, sehr zu meinem Missfallen. Auch wenn dieses Leben für mich vorbestimmt war, war ich nicht damit einverstanden. Ich wollte keine Kinder austragen müssen. Ich wollte frei sein. Die letzten vier Jahre und damit auch die letzten vier Paarungszeiten hatte ich mich erfolgreich von Alphas fernhalten können. Meinem Trieb konnte ich dennoch ausleben. Fast drei Monate dauerte die Paarungszeit und in der Zeit lief ich unter Dauerstrom auf ständiger suche nach Befriedigung. Zum Glück konnte mich nur ein Alpha schwängern, weshalb ich mich von allen anderen gefahrlos flachlegen lassen konnte. Die Lust würde jedoch erst mit erfolgreicher Paarung stoppen. Zumindest die des Omegas. Der Alpha konnte sich die ganze Paarungszeit austoben, um möglichst viel Nachwuchs ins Rudel zu bringen. Denn anders als bei richtigen Wölfen waren wir nur im Stande, einen Nachwuchs pro Paarungszeit auszutragen. Ich schlief mich also während der Paarungszeit durch sämtliche Betten und genoss mein Alphafreies Leben. Ich hatte auch ein paar Beziehungen gehabt, welche jedoch alle zum Scheitern verurteilt waren. Entweder kamen meine Partner nicht damit klar, dass ich so viel Sex wollte oder sie kamen nicht damit klar, dass ich nach drei Monaten Dauersex auf einmal fast keinen mehr wollte. Beides durfte ich schon erleben. Ich akzeptierte es so. Es waren schließlich Menschen und hatten andere Bedürfnisse als ich. Zurück zu meinen Bedürfnissen. Ich hatte mir gerade mein nächstes Opfer gesucht, als meine Hüften fest umfasst wurden. Erst jetzt stieg mir der Geruch in die Nase. Wieso hatte ich es davor nicht gerochen? Panik machte sich in mir breit. Vier Jahre lang war ich gekonnt jedem Alpha aus dem Weg gegangen, nur damit mich im fünften Jahr jemand einfing. Ich versuchte mich aus seinen Griffen zu lösen, schaffte es aber nicht.

"Na na, wo will mein kleiner Omega denn hin?"

Eine Gänsehaut breitete sich bei mir aus, als er es mir ins Ohr hauchte. Das war alles andere als gut. Ich hätte am liebsten angefangen zu heulen. Wie viel Pech konnte man haben? Er zog mich enger an sich, weshalb ich ihn über meine Schulter hinweg ansah. Hübsch war er, keine Frage, aber dennoch war ich nicht bereit.

"Lass mich los!"

Ungestraft würde mein freches Verhalten gegenüber einem Alpha nicht bleiben. Es war nun mal meine Pflicht, einem Alpha zu gehorchen. Meine Bedürfnisse spielten da eher weniger eine Rolle. Sein Griff verstärkte sich um mich und ich konnte seine Erregung bereits an meinem Hintern spüren. Es ließ mich schwach werden. Wieso musste ich auch ausgerechnet ein Omega sein? Als hätte ich es nicht auch schon so schwer genug. Durch die Lust in mir vergaß ich die unangenehme Situation kurzweilig und drückte mich ihm sogar noch entgegen.

"Na geht doch."

Belustigung schwang in seiner Stimme mit. Unfähig irgendwas zu tun, ließ ich ihn machen. Seine Lippen fanden ihren Platz auf meinem Hals und liebkosten ihn. Stöhnend lehnte ich meinen Kopf gegen seine starke Schulter. Die Menschen um uns herum ignorierte ich. Trotzdem musste ich aufpassen, dass er mich nicht als sein Eigentum markierte. Kaum hatte ich diesen Satz zu Ende gedacht, spürte ich ein noch nie empfundenes ziehen an meinem Hals. Verdammt, dieser Mistkerl hatte es gewagt mich zu markieren. Den Überraschungsmoment nutzend, stieß ich ihn von mir. Verwirrt sah er mich an.

"Spinnst du?!"

Die markierte Stelle war warm und etwas Blut trat heraus. Ich wurde tatsächlich von ihm markiert. Für außenstehende wirkte es vielleicht brutal, aber irgendwas stellte dieser Biss mit den Omegas an. Ich konnte mir nie erklären, was es genau war, aber nach einer Markierung schien der Omega auf andere Alphas uninteressant zu wirken. Das war auch der einzige Vorteil. Ich gehörte nun zu ihm. Dabei kannte ich noch nicht einmal seinen Namen. Ich war einfach nur noch wütend. Mein Verlangen stellte sich hinten an.

Yoonmin Adventskalender 2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt