Kapitel 11.1

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Atemlos und leicht verschwitzt kamen wir am Vereinsheim an. "Erste!!"jubelte ich triumphierend und warf meine Hände vor Freude in die Höhe. "Gar nicht wahr! Ich war mindestens eine Millisekunde vor dir im Ziel!", protestierte Raban und warf sein Fahrrad neben meins ins Gras. "Ah ja..und hast du dafür auch einen Beweis?"fragte ich skeptisch und hob eine Augenbraue in die Höhe.

Er wollte gerade etwas erwiedern, doch lautes Gelächter meinerseits unterbrach ihn abrupt. "Oh man, ich mach doch nur Spaß!",prustete ich, als ich sein verdattertes Gesicht sah. "Die Pizza geht dieses Mal auf mich, aber das nächste Mal bist du dran!"bestimmte ich mit meiner üblichen Vorlauten Art über seinen Kopf hinweg.

An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er damit zwar nicht gerechnet hatte, mit dem was ich gesagt hatte jedoch nicht unzufrieden war. "Komm! Die anderen warten bestimmt schon auf uns."sagte ich und wies ihn mit der Hand an mir zu folgen. Gesagt getan. "Hey Leute, na habt ihr uns schon vermisst..EW welches Tier ist denn hier drin gestorben?"fragte mein Freund entsetzt, als wir die Umkleidekabine betraten.

Es roch unaussprechlich widerlich und überall im Raum verteilt lag Schlamm herum. "Das ist doch nicht ernsthaft deren Ernst??!"protestierte ich und sah den Schiedsrichter vorwurftsvoll an, der uns 'netterweise' den Weg zu unseren umzieh Räumlichkeiten gezeigt hatte. Man konnte auf den ersten Blick erkennen das der Mann, welcher gleichzeitig den Trainer der Mannschaft und den Schiedsrichter des heutigen 'Freundschaftspiels' abgab.

"Wir sehen uns in genau zwei Minuten auf dem Spielfeld! Und das keine sekunde zu spät, kapiert?! Sonst wird angepfiffen, ob ihr da seid oder nicht!"teilte der der Schieri uns mit und tippte energisch auf seine Armbanduhr, welche um sein wohlgenährtes Handgelenk baumelte.

Mit großen Augen des Entsetzens blickten wir ihm hinterher. "Dreifach geölte Eulenkacke, die wollen uns doch veräppeln!"entfuhr es dem Rotschopf, der sich nach mir in die Umkleidekabine drängte.

"Los Raban hol die Trikots, ich verspüre gerade eine ungeheure Lust Fußball zu spielen!"befehligte unser Anführer und der Angesprochene gehorchte aufs Wort. Die Luft in dem Raum war energiegeladen, das konnte man schon, abgesehen von dem fauligen gestank,aus Meilenweite riechen. In der ganzen Aufregung vergaß ich das ich momentan das einzige Mädchen in der Gruppe war und war drauf und dran mir den Pulli über den Kopf zu ziehen und den anderen eine freie Sicht auf meinen Sport-BH zu gewähren.

"Halt halt halt!"holte mich eine mir wohlbekannte Stimme in die Realität zurück. "Was tust du denn da??"mein rothaariger Freund kam von der anderen Seite des Raunes auf mich zugestürzt und wäre dabei fast über seine eigenen Füße gestolpert. Ich wollte gerade etwas erwiedern, doch im selben Augenblicklich fiel mir auf das er nackt,bis auf die Unterhose bekleidet, vor mir stand.

Peinlich berührt standen wir also beide für einen Moment da und starrten uns einfach nur gegenseitig an. Einige Sekunden, vermutlich ein paar zuviel, bevor er als erster seine Stimme wieder fand. Er räusperte sich und streckte mir dann wortlos sein T-Shirt entgegen. "Hier, dann wird dir beim spielen zumindest nicht so warm wie mit deinem Pulli.."murmelte er und drehte seinen Kopf beschämt von mir weg.

Ich räusperte mich ebenfalls und antwortete dann kurz und knapp mit einem "Danke.." und nahm das Kleidumgsstück dankbar und mit purpurrot angelaufenem Kopf an. "Igitt kotz und bäh! Wollt ihr jetzt vielleicht auch noch rumknutschen oder was?!"kommentierte das jüngste Mitglied der Mannschaft das peinliche Szenario.

"Ach halt doch den Schnabel Joschka!"giftete ich gereizt zurück und schlüpfte in das Shirt, welches mir offengestanden ein kleinwenig zu groß war. Stören tat mich dieser Umstand allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. Aus irgendeinem Grund fand ich es sogar toll das verschwitzte Oberteil meines Freundes zu tragen.

DWK2 - Die mit dem Feuer im Herzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt