Kapitel 13

21 1 21
                                    

Abgesehen von Deniz und Leon waren wir die ersten die ihren Weg zurück zu der Eisdiele fanden. Die anderen waren wohl noch damit beschäftigt die nötigen Dinge für unseren gut ausgeklügelten Plan zusammen zu suchen und würden wahrscheinlich erst etwas später zu uns stoßen. "Und, seid ihr bereit?"fragte der Junge mit den hellblonden Strähnen im Haar, seine Hände in den Taschen seiner Lederjacke verstaut. "So bereit wie noch nie zuvor!"antwortete ich grinsend und ging mit selbstbewussten Schritten auf die beiden zu, um auf den durch die Sonne aufgewärmten Steinen neben ihnen Platz zu nehmen.

Keine Viertelstunde später war die Mannschaft dann auch wieder komplett und wir konnten uns endlich an die Umsetzung unseres Vorhabens machen. Gemeinsam radelten wir in Richtung Teufelstopf, wo Leon und Vanessa uns schließlich den Geheimen Eingang zeigten während der Rest damit beschäftigt war die Monsterriesen aufzubauen. Angewidert verzog ich das Gesicht als ich sah wie dunkel und verdreckt das Rohr war durch das wir kriechen sollten. Auch Joschka und Raban waren von der Idee plötzlich gar nicht mehr so angetan wie es noch vor etwa einer Stunde der Fall gewesen war.

"Du schuldest uns echt was.."meinte ich an Vanessa gerichtet und schaute meine beste Freundin entgeistert an. Im Gegensatz zu meinen beiden Freunden war ich immernoch bereit dazu in dieses pechschwarze Loch zu kriechen, in dem es wahrscheinlich nur so von kleinen Krabbeltieren wimmelte. Bei dem Helden und der siebten Kavelerie bedarf es da jedoch noch etwas mehr Überzeugungsarbeit bevor sie sich schlussendlich dazu bereit erklärten mir in das stählernde Rohr zu folgen.

Um etwas sehen zu können knipste ich meine Taschenlampe an und robbte immer tiefer in die Dunkelheit. Die beiden Jungs folgten mir fluchend. Es war wirklich alles andere als gemütlich hier unten, denn überall um uns herum hingen dicke Spinnenweben und ihre Bewohner kreuchten und fleuchten hier und dort umher wie es ihnen gefiel. "Igitt kotz und würg!!"kommentierte der kleinste von uns die Situation mit gedämpfter Stimme und auch wenn ich ihn im dunklen nicht sehen konnte wusste ich doch ganz genau das er gerade die Nase rümpfte.

"Das ist so widerlich! Schlimmer geht's nicht mehr."Rabans Stimme erklang neben mir und man konnte deutlich hören wie gerne er hier war und auf das Zeichen für unseren Einsatz wartete. Zugegebenermaßen machte mir seine Anwesenheit das ganze ein klitze kleines bisschen erträglicher und als sich dann auch noch zufällig unsere Hände berührten begann mein Herz an einen Ticken schneller zu schlagen und ich war doch sehr froh das er mein Gesicht nicht sehen konnte, denn ich lief gerade vermutlich ziemlich rot an.

"Ähm also wenn du Angst hast dann kann ich gerne deine Hand halten.."flüsterte er in meine Richtung, so das Joschka ihn hoffentlich nicht gehört hatte und ich konnte seinen Blick ganz deutlich auf mir spüren. Für einen Moment war ich viel zu perplex um zu antworten. Damit hatte ich jetzt beim besten Willen nicht gerechnet. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und ich vergaß für einen Augenblick das wir uns in einem ehemaligen Abwasserrohr befanden in dem es bestialisch stank und man die Hand vor Augen kaum sah, denn ich nickte heftig als Antwort auf sein nett gemeintes Angebot.

"Klar kannst du meine Hand halten, danke Raban!" das war Joschka, der sich soeben wieder eingeschaltet hatte. Offensichtlich hatte er bestens verstanden was der Brillenträger gesagt hatte und gedacht das die Worte an ihn gerichtet waren. Auch wenn ich ein wenig frustrier über den Umstand war das ich die Hand meines Freundes nun nicht mehr halten konnte, so musste ich es mir dennoch verkneifen lauthals loszulachen. Gonzo hatte uns vorhin schon um ein Haar entdeckt und mein Lachen hätte uns mit Sicherheit sofort verraten und alles zu nichte gemacht.

Erst als die Rauchbomben mit einem knallenden Geräusch hochgingen setzten wir uns wieder in Bewegung und kletterten geschwind aus unserem Versteck. Hinter Willis Wohnwagen suchten wir vorerst Schutz vor den Blicken der Flammenmützen zu schützen und uns auf unseren kommenden Auftritt vorzubereiten. Wir konnten zwar nicht sehen was die anderen trieben, doch dafür Gonzos Reaktion darauf umso deutlicher. Leider schien unsere Scharade nicht ihren gewünschten Zweck zu erfüllen, denn der Skateboard liebende ältere Junge zeigte keinerlei Anzeichen von Angst und kam mit selbstbewussten Schritten auf die Farbwasserbombenschleudern zu und eröffnete das Feuer.

DWK2 - Die mit dem Feuer im Herzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt