Oneshots/ Kurzgeschichten Erotik 'Time To Fly'

Geschenkter Tag

Nach einer viel zu kurzen Nacht, mit flauem Gefühl im Magen, schlurfe ich ins Bad um mich für den Tag 'herzurichten'.

Gott, ich seh so fertig aus!

Eigentlich habe ich heute noch ein Meeting und gerade dann ist es mir am Liebsten, wenn ich adrett aussehe.

Eigentlich passt das nicht zu mir, aber so will es nun einmal der Job- also spiele ich jedes Mal aufs neue Verkleidungsparty...

Heute fällt mir das jedoch nur ganz schön schwer...nachdem ich mich also geduscht und zurecht gemacht habe, folgt ein prüfender Blick in den Spiegel:

Rock und Blazer würde ich gleich am liebsten wieder ausziehen, meine Lippen jedoch, schminke ich knallrot, während der Rest meines Make ups zurückhaltend bleibt.

Ich checke die Uhrzeit- Mist, eigentlich bin ich schon ziemlich spät dran, aber ohne Frühstück überlebe ich den Tag heute nicht...

Dann der rettende Anruf: Meeting wird verschoben, weil nicht alle Unterlagen vorhanden sind! Juhu! Ein geschenkter Tag! Ich kann mein Glück kaum fassen!

Raus aus der Verkleidung, rein in meine enge Jeans, die meinen Hintern so schön zur Geltung bringt. Jetzt noch ein dezentes Oberteil mit tiefem Ausschnitt und fertig! Ins Büro muss ich leider trotzdem, wenn auch nicht den ganzen Tag. Das hebt meine Laune um ein Vielfaches!

Letzter Blick in den Spiegel: Äußerlich super, aber innerlich? Ich fühle mich rast- und ruhelos. Wie ein wildes Tier auf der Jagd nach Beute...

Diesen Gedanken kann ich jedoch nicht länger verfolgen, sonst komme ich wirklich noch zu spät!

Der Wecker klingelt. Verdammt, ich bin doch gerade erst ins Bett. Die vorletzte Nacht hängt mir immer noch nach. Aber war es das Wert? Die kleine war ganz niedlich und ihre Annäherungen waren bestimmt sympathisch gemeint, aber offen gestanden war die gar nicht so mein Fall. Aber ihre Freundin, warum ist die bloß nicht mitgekommen? Dieses Temperament hat mich sehr beeindruckt. Und aus einem bestimmten Grund will sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Aber jetzt muss ich mich erst einmal um meine Geschäfte kümmern. „Also los." Motiviere ich mich zum Aufstehen. Und gehe mir die Haare kraulend, mit weit aufgerissenem Mund ins Bad. Ich ziehe meine Shorts aus, schalte die Dusche ein und dreh auf kalt. „Angriff ist die beste Verteidigung", denke ich mir. Bevor ich unter die eiskalte Dusche springe, hebe ich meine Shorts auf, um sie in den Wäschekorb zu werfen. Doch da zieht sich ein Mundwinkel hoch und ich grinse verwegen wie der rote Baron. Gott sei Dank hat mich keiner beobachtet. Ich bin beim Blick in den Spiegel selbst richtig erschrocken, wie lächerlich ich mit diesem Gesichtsausdruck und meinen in alle Richtungen abstehenden Haaren aussehe. Der Grund für diese Gesichtsentgleisung ist der Duft, der mir beim Aufheben meiner Nachtkleidung in die Nase steigt. Da muss mir wohl bei dem heißen Traum von der Unbekannten ein kleiner Lusttropfen entwischt sein. Ich sehe nach unten und verdrehe die Augen. „Ach Nein", jetzt hatte sich mein Morgenständer gerade beruhigt, nur ein Gedanke an die Süße aus der Disco und er steht wieder wie eine Eins. Ich werfe die Unterhose in den Wäschekorb und springe wagemutig unter das Eiswasser, das aus der vor Kälte bereits angelaufenen Duschbrause läuft. Als ich gerade tief ein- und ausatmend unter dem Wasserstrahl stehe, klingelt mein Handy. Ich linse hinter der Duschwand hervor. „F*ck ... meine Sekretärin. Was will die um diese Zeit schon?" ... Ich hebe immer noch vor Kälte schlotternd ab und sie erklärt mir, dass der Termin, den ich heute Morgen hätte, abgesagt wurde. Die Firma, die ich beauftragt habe, hat die Papiere noch nicht vollständig. Ich bedanke mich bei ihr und lege auf. „So etwas Unprofessionelles", ärgere ich mich erst, bis ich realisiere, dass ich nun den Vormittag frei habe. Da ich ohnehin schon wach bin, mache ich mich fertig und fahre zunächst in mein Stammcafé, um dort einen Espresso zu trinken und die Zeitung zu lesen. Beim Lesen ärgere ich mich dann doch wieder über die Unprofessionalität meines Geschäftspartners, also rufe ich meine Sekretärin noch einmal an und bitte sie um die Nummer dieser Frau, die auf meiner Akte stand und rufe sie an. Es klingelt ...