Plötzlich war ich weit über dem Boden, aber ich konnte wieder sehen, hören und mich bewegen. Ich schaute mich um und bemerkte wo ich war.
Ich war an der Unfallstelle. Würde ich mich näher heran wagen, sähe ich meinen eigenen, toten Körper im Auto liegen.
Nur aus einem Grund ging ich näher heran. Auch er war schwer verletzt. Ich wollte zu ihm gehen. Ihn trösten. Ihm alles erzählen.
Doch als ich ging, ließ mich keiner vorbei. Als ich eine ältere Frau fragte, ob ich bitte durch dürfte, begegnete sie mir mit Ignoranz.
Ich versuchte so durch die Menschenmenge zu kommen und es funktionierte. Ich ging einfach durch sie hindurch. Mein Körper lag dort im Auto und ich bestand wirklich nur noch aus meiner Seele! Doch ich fühlte mich noch genauso wie vor einigen Minuten. Ich spürte die Schwerkraft, die mich nun auf dem Boden hielt. Ich wusste nicht, warum ich gerade noch schwebte. Doch nun konnte ich es nicht mehr. Vorsichtig lief ich zum Auto meines besten Freundes. Dort lag ich. Der Kopf auf dem Amaturenbrett, eine Platzwunde an der Stirn und kein Atemzug, der meine Lippen verließ.
Außerhalb des Autos standen meine Familie und die von Johnathan...
In jedem Gesicht stahlen sich Tränen die Wangen hinunter. Auch ich wollte weinen, doch nichts passierte. Meine Augen blieben trocken. Noch nichtmal schluchzen konnte ich.
Vorsichtig berührte ich meine Haut. Sie war glatt und kalt wie Stein.
Ich hatte weder Herz, noch irgendein anderes Organ, konnte meine Gefühle nicht mehr ausdrücken und meine Haut war steinhart. Ich hatte alles Menschliche verloren und wurde zu einem, für jeden unsichtbaren, Stein.
Ich hatte viel über Wesen aus Stein gelesen. In Fantasyromanen. Doch dass sie wirklich existieren hätte ich nie geglaubt und noch weniger dachte ich, dass ich selbst mal eine solche Person werde!
Und jetzt war ich es. Unverwundbar. Weder im Herzen noch auf der Haut.
Unverwundbar. Ein tolles Wort. Es klang so mächtig.
Doch eine Art Schmerz war da noch. Es fühlte sich an als zerriss mein nicht mehr vorhandenes Herz. Und ich wusste genau woher dieser kam. Ich war zu weit von ihm entfernt und ich wusste nicht, ob er den Unfall wirklich überleben würde.
Ich setzte mich auf die Liege im Krankenwagen. Direkt neben ihn. Seine Augen waren geschlossen. Mehrere Schürfwunden beschmutzten sein Gesicht. Doch das war nichts zu den Verletzungen, die niemand sah.______________
Hey. Was haltet ihr bis hierhin von der Idee?
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Love after death
RomanceManche glauben an das Leben nach dem Tod. Andere wiederum glauben nicht an den Tod, sondern an eine Wiedergeburt. Damals glaubte ich an nichts dergleichen. Nach dem Tod kommt nichts mehr! So dachte ich damals. Doch jetzt... jetzt weiß ich was nach...