Diebin

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  Ich stopfte mir die Münzen und Scheine aus der alten Schublade in meine Jackentaschen und schlich dann weiter zum nächsten Schrank. Langsam öffnete ich die Schranktür und biss die Zähne zusammen, als es leise quietschte.
  »Verdammt«, zischte ich und stand genervt wieder auf. Hier muss es doch noch mehr geben... Vielleicht etwas Schmuck? Ich schlicht weiter und durchsuchte die Vitrine.
  »Lange nicht gesehen, Süße«, erschreckte mich urplötzlich eine Stimme und ich drehte mich erschrocken um.

  Das darf doch nicht wahr sein... »Xzia«, fauchte ich und sah mich hektisch nach einem Fluchtweg um. Oh fuck.
  Sie lachte hönisch. »Was ein Zufall, dass du genau in meine Wohnung einbrichst. Oder war das gewollt?«, fragte sie grinsend und kam auf mich zu.
  Ich rümpfte die Nase. »Garantiert nicht«, murrte ich und wich zurück, ohne sie aus den Augen zu lassen.
  Wenn ich durch die Tür wollte, musste ich an ihr vorbei und durch das geschlossene Fenster hinter mir würde zu lange dauern.

  »Na, hast du deine Stimme verschluckt, Kleine?«, grinste sie und kam auf mich zu.
  Ich wich zurück und stieß erschrocken gegen eine Tischkante.
  »Keinen Schritt weiter«, zischte ich, doch sie grinste nur und kam bedrohlich näher.
  »Was? Hast du etwa Angst?«, fragte sie amüsiert und schlug ihre Hände laut neben meinen auf den Tisch, sodass ich erschrocken die Luft einsog.
  Ich war zwischen ihr eingefangen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich lehnte mich zurück, so weit ich konnte.

  »Du bist also immer noch eine kleine Diebin, hm?«, fragte sie und drückte ihre Hüfte an meine. Es kribbelten in mir.
  Schluckend sah ich zur Seite, damit sie die Angst in meinen Augen nicht sah.
  »Du hast dich nicht verändert in den letzten fünf Jahren«, murmelte sie und griff unter mein Kinn.
  Mit zusammengebissenen Zähnen sah ich ihr in die Augen. Immer noch wunderschöne, glänzende Augen, dessen tiefes Grün von schwarzen Pupillen durchschnitten wurde.
  »Du hast mich zurückgelassen«, spuckte ich ihr ins Gesicht. »Du hattest die Wahl zwischen mir und dem Reichtum und du hast mich einfach zurückgelassen!«

  Sie lächelte. »Ich hatte dich längst vergessen.«
  »Du Miststück!«, rief ich wütend und wollte sie von mir stoßen, doch sie packte meine Handgelenke und hielt sie eisern fest.
  »Ich bin immer noch stärker als du, Schätzchen, vergiss das nicht«, zischte sie und bewegte ihren Kopf weiter nach vorne, sodass ich mich ängstlich zurücklehnte.
  »Lass mich«, fauchte ich zornig und zog an meinen Armen. »Ich sollte gehen«, meinte ich entschlossen und wollte von ihr weg, doch sie packte mich an der Hüfte und schob mich auf den Tisch.

  Erschrocken atmete ich ein, als sie sich zwischen meine Beine stellte und mich belustigt ansah.
  »Ich lasse dich gehen. Aber erst, wenn ich wieder habe, was mir gehört.«
  Mein Atem ging stoßweise und meine Augen zuckten panisch hin und her. Dann schluckte ich und sah auf meine Arme. Rote Abdrücke zeichneten sich auf meiner Haut ab. Ich hob sie vorsichtig und holte die Wertsachen langsam aus meinen Taschen. Trotzig schmiss ich es auf den Boden.

  »Scheinbar hast du jetzt ja alles, was du immer wolltest«, verhöhnte ich sie. »Während ich wegen dir auf der Straße lebte und damit beschäftigt war, am Leben zu bleiben!«
  Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wegen mir, ja? Du hättest mitkommen können.«
  »Mitkommen? Als du bei diesem reichen Basdard standest, hast du mich angesehen, als wärst du angewidert von mir. Du hast dich nicht mal verabschiedet. Ich war dir völlig egal! Die ganze Zeit!«, rief ich aufgebracht und spürte erst jetzt, dass ich mich an ihren Armen festgekrallt hatte.
  Fast erschrocken ließ ich sie sofort los und sah sie an.

  »Ich will jetzt einfach nur gehen«, sagte ich kühl und schubste sie von mir.
  Zu meinem Erstaunen schritt sie zurück und ließ mich vom Tisch runter. Doch als ich an ihr vorbeigehen wollte, griff sie nach meinem Arm.
  »Ich hab noch lägst nicht alles«, zischte sie, packte mich an der Taille und fuhr mit ihrer anderen Hand in meine Haare.
  Ohne dass ich wusste, was geschah, drückte sie ihre Lippen auf meine und ließ mich mit dem Kuss eine heiße Welle eingefrorener Gefühle spüren, die mich durchzog, wie eine scharfe Klinge meine Haut.
  »Ich hab gelogen, Kleine. Ich hab dich vermisst, jeden verdammten Tag«, zischte sie und küsste mich wieder, so leidenschaftlich, dass ich sofort erwiderte.
  Ich war wie erstarrt, doch gleichzeitig griff ich nach ihrer Hüfte, drückte meinen Körper an ihren und küsste sie mit so viel verdorbener Liebe und Hass, dass wir beide bald keine Luft mehr bekamen.

-SCHLAFZIMMER-

  Atemlos fiel ich auf das große Bett. Sie hatte mich an der Hüfte gepackt und ich hatte die Beine um sie geschlungen, während wir uns wie Ertrinkende im Meer küssten und sie mich in dieses Zimmer trug.
  Sie zog sich das helle Oberteil über den Kopf und knöpfte ihre Hose auf.
  »Xzia...«, hauchte ich erregt, als ich auf ihren wunderschönen, nackten Körper blickte, der nur von sexy schwarzer Unterwäsche bedeckt war. Ich seufzte verliebt.
  »Gefällt dir immer noch, was?«, fragte sie grinsend und strich sich mit den Händen über ihre Rundungen.
  Ich atmete schwer und nickte wie hypnotisiert. Sie lehnte sich über mich und als sie ihre kalte Hand unter mein Oberteil gleiten ließ, entglitt mir sofort mein Verstand.
 
  Sie umschloss meine Brust mit ihren Fingern und knetete sie mit bösem Druck.
  »Xzia«, stöhnte ich schmerzhaft. »Bitte...«, zischte ich, da ich merkte, dass sie es ernst meinte.
  »Du gibst mir also die Schuld für dein armes kleines Leben, ja?«, fauchte sie und drückte ihr Knie an meine Mitte.
  Ich stöhnte auf und schüttelte erstickt den Kopf.
  »Nein. Du hast mich nur darin zurückgelassen«, zischte ich.
  Sie drückte stärker zu und kniff in meine Nippel. Ich wimmerte und stöhnte gleichzeitig. Fuck.
  »Warum bist du mir nicht gefolgt?«, wollte sie wissen.
  »Warum bist du nicht wiedergekommen?«, konterte ich.

  Wir sahen uns an und sie hielt in ihrer Bewegung inne.
  »Scheiße, ich hab dich so vermisst«, hauchte sie dann und küsste mich wieder.
  Ich öffnete meinen Mund leicht und ließ ihre Zunge hinein. Schneller als ich gucken konnte, zog sie mir die Kleider vom Leib und ihre Hände erkundeten fiebrig meinen Körper, als müsste sie sich jede Stelle wieder in Erinnerung rufen.

  Ich atmete erstickt. Sie küsste meinen Hals hinab, saugte daran und hinterließ ein paar pochende Flecken.
  »Verdammt, Xzia!«, fauchte ich, doch mein Verstand verließ mich erneut, als sie in meinen Slip griff und unbeirrt in mich eindrang.
  »Ja? Was ist denn?«, antworte sie gespielt freundlich und stieß amüsiert in mich.
  »Fuck!«, stöhnte ich auf und gab mich völlig ihrer Bewegung hin.

Sie zog mir die Unterwäsche aus, krallte sich meine Brüste, bewegte sich in mir und beschimpfte mich.
  Ich genoss es. Jede ihrer Berührungen brannte genüsslich auf meiner Haut. Und jede ihrer Worte klang wie Musik in meinen Ohren. Ich hatte gar nicht geahnt, wie sehr ich sie vermisst hatte.
  Sie brauchte nicht lange, um mich verrückt werden zu lassen, bis ich drauf und dran war, den Höhepunkt zu erreichen.
  Sie grinste siegessicher und ließ mich nicht lange betteln.
  »Du gehörst sowas von mir«, zischte sie und gab mir den Rest.
  Ich stöhnte, schrie und zuckte, als mich der Hurricane überrannte.
  Ihre Bewegungen wurden immer langsamer und schließlich glitt sie aus mir heraus. Fuck, war das gut...

  Ich merkte gar nicht, wie sie sich an mich kuschelte und mir etwas ins Ohr flüsterte. Ich war noch gefangen in dem Gefühl. Wie ich sie doch vermisst hatte... Behutsam streichelte sie meinen Haaransatz und ließ mich ganz müde werden.
  Ich merkte noch, wie sie aufstand, mich zudeckte und schließlich den Raum verließ, bevor ich völlig fertig in ihrem Bett einschlief.
 
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Schatten und Verlangen - dunkle Leidenschaften gxg Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt