Kapitel 3

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Jane:
Ich stelle mich unter die Dusche und lasse warmes Wasser über meinen Körper laufen. Ich schließe einen Moment die Augen und kann mich entspannen, ehe ich mich wasche und mich in ein Handtuch einwickle. Ich gehe mit den Handtuch bekleidet in mein Zimmer und krame mir frische Klamotten aus dem Schrank. Als ich mich fertig umgezogen habe, gehe ich in die Küche. "Schatz kannst du schon mal den Grill an Machen? Dein Vater kommt erst später.", sagt sie während sie konzentriert die Tomaten klein schneidet. Obwohl ich überhaupt keine Ahnung habe wie das Ding angeht, gehe ich den Garten. Ich schaue den Grill ratlos an und versuche zaghaft an einem kleinem Rad zu drehen. Doch so verzweifelt ich daran ziehe oder drehe, ich sehe keine Flamme aufsteigen. "Mist Ding." knurre ich. Aufeinmal spüre ich jemanden hinter mir Stehen. "Ich kann nicht behaupten das du sehr geschickt bist." Sagt er ironisch. Ich brauche mich nicht umzudrehen, um zu wissen ,wer hinter mir steht. Ryan geht an mir vorbei. Er schaut für ein kurzen Moment den Grill an, dann mich. "Du hast das Gaß nicht angeschlossen." Er dreht sich um und zieht eine dicke Flasche hervor. Ich sehe wie seine Schultern vor Lachen beben. "Na und dann hab ich halt das Gaß nicht abgeschlossen, kein Grund zu lachen!" Sage ich wütend. Er schließt die Flasche schweigend an und dreht an dem Rad. Anschließend dreht er sich zu mir um. "Ich darf lachen, wann ich will." ,Sagt er und schaut abschätzend auf mich hinunter. Er steht mir sehr nah und mir steigt der Geruch von Aftershave in die Nase. Er trägt ein schwarzes t-Shirt und jeder Muskel zeichnet sich unter dem dünnen Stoff ab. Es entsteht eine lange Pause und für ein kurzen Moment glaube ich die Vertrautheit von früher zu spüren. Dann sprudeln die Worte nur aus mir heraus. "Du brauchst dich gar nicht so zu verstellen! Ich weiß das mit deinem Vater und es tut mir echt leid. Aber so bist du nicht." Ryans Gesicht verdunkelt sich "Wie bin ich denn?" Fragt er kalt "So abweisend und gemein!" Sage ich anklagend. Er lächelt, dann beugt er sich hinunter zu mir und kurz denke ich er möchte mich umarmen. Doch sein Gesicht bleibt kurz vor meinem stehen. "Du kennst mich nicht. Nur weil wir vor ein paar Jahren gute Freunde waren, heißt das nicht das wir jetzt welche werden müssen. Warum ist dir das denn so wichtig?" Er lehnt sich wieder ein Stück nach hinten und ich merke das meine Beine die ganze ganze Zeit über gezittert haben. Ohne mir eine Chance zu geben zu antworten ,fährt er fort. "Menschen verändern sich ,damit musst du klar kommen, kleine Jane." Zischt er Und lehnt sich zurück. Er geht ohne ein Wort an mir vorbei. Verwirrt bleibe ich stehen, ehe ich realisiere, dass er mich gerade kleine Jane genannt hat und dazu das größte Arschloch der Welt war! "Gib es auf. Er ist nicht mehr zu retten." Ich drehe mich um, um zu schauen wer das gesagt hat. Ich schaue direkt in die dunkel grünen Augen von Taylor. Er lächelt mich verschmitzt an und zeigt dabei zwei Grübchen. "Hey Jane." Ich lächle glücklich "Taylor" er verbeugt sich kurz und grinst " Der bin ich." Ich lache. Ihn hätte ich fast total vergessen. Der große Bruder von Ryan. Früher war er nur eine Nervensäge. Ryan und ich hatten ihn dafür gehasst ,dass er jedesmal mit seinen großen Kumpels kam und unsere Spiele zerstörte. Taylor Schließt mich plötzlich überschwänglich in seine Arme und dreht mich wild im Kreis herum. Ich lache und halte mich kreischend an ihm fest. "Mensch hab ich dich vermisst. Und du hast dich verändert. Wo ist die kleine Jane mit der Zahnspange?" Er lässt mich hinunter. "Das Ding bin ich zum Glück los. Und wenigstens einer der sich freut mich zu sehen!" Sage ich mit einem Seitenblick auf Ryan. Er beobachtet uns ,sein Gesicht zeigt mal wieder keine Anzeichen irgendwelcher Gefühle. Taylor lacht und winkt ab "Ryan macht gerade irgendeine beschissene Phase durch. Nimm das nicht persönlich!" Ich schaue zwischen Ryan und Taylor hin und her, sie sind zwei komplett unterschiedliche Menschen geworden. Taylor ist ein fröhlicher und netter Mann geworden ,während Ryan nur der unerreichbare bleibt. Meine Mutter kommt und nimmt ebenfalls Taylor in ihre Arme, dann legt sie ein paar Würstchen auf den Grill. Plötzlich kommt mein Vater mit einem hochgewachsenen Mann in unseren Garten geschlendert. Sie unterhalten sich höflich. Tessa die inzwischen schon längst eingetrudelt ist, läuft auf den Mann zu und gibt ihm einen Kuss. Mein Blick huscht zu Ryan, er lehnt lässig an einer Wand und tut als würde er das Geschehen nicht mitbekommen. Als er meinen Blick sieht zwinkert er mir zu. Ich schaue schnell in eine andere Richtung und werde rot. "Hallo ich bin Ian." Sagt der Mann in die Runde. Inzwischen hat er gemerkt, dass alle Augen auf ihm ruhen. "Mein Freund" gibt die Mutter von Ryan stolz zu. Eine unangenehme Stille breitet sich aus. "Können wir jetzt essen?" Fragt Ryan gelangweilt. Ich sehe Tessas traurigen Blick. Meine Mutter hat ihn wohl auch bemerkt und geht freundlich auf Ian zu "Hallo, schön sie kennen zu lernen! Mein Name ist Anneli." Ian nimmt dankbar ihre Hand an und schüttelt sie. Er hat braune Haare Und ein schmales Gesicht. Er wirkt noch sehr jung.
Gemeinsam setzten wir uns alle an den Tisch, während mein Vater die Würstchen verteilt. Ryan Sitz mir gegenüber und schaut gelangweilt auf seinen Teller. Ich lausche den Gesprächen der Erwachsenen und denke gerade noch, dass dieser Abend nicht mehr schlimmer werden kann, als Ryan urplötzlich aufseht "Ich bin satt." Sagt er mit seiner tiefen Stimme. Kurz kreuzen sich unsere Blicke, dann verlässt er wortlos den Garten. "Ich muss mich für das Verhalten von Ryan entschuldigen ich weiß einfach nicht was mit ihm los ist." Sagt Tessa, aber ich achte nicht auf ihre Worte. Sprachlos schaue ich Ryan hinter her. Und ich merke wie ich langsam anfange zu kapieren, dass ihm echt nicht mehr zu helfen ist!

Remember me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt