Chapter 7

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„Hey ehm... was ist das-"

Ich nahm Sloane sofort das Bild aus der Hand, welches ich gemalt hatte. Alle die fertig waren, habe ich umgedreht und neben mich gelegt.

Sie sah mich etwas geschockt an und wich zurück, als ich sie wütend ansah.

„Fass nichts an, bevor du mich nicht fragst!", zischte ich und schob die Bilder auf die andere Seite von mir.

„Okay okay. Tut mir leid. Darf ich sie sehen?"

„Nein."

Damit malte ich einfach weiter.

Doch ich war irritiert. Denn Grünauge sah die ganze Zeit zu mir und beobachtete mich.

Also drehte ich mich zu ihm.

„Was ist?"

Er kam mit seinen Händen in den Taschen auf mich zugelaufen.

Mein Puls beschleunigte sich, da ich direkt an ihn zurückdenken musste. Und an das, was er getan hatte.

Es war schlimm, als es damals passiert ist und ich musste immer wieder daran denken.

Vor allem musste ich daran denken, wenn jemand mit seinen Händen in den Taschen auf mich zukam.

Denn genau so hatte es damals auch angefangen.

„Weißt du, Nava. Ich finde es komisch, dass Diego und Lila dir einfach so vertrauen und dich, ohne überhaupt darüber nachzudenken, mit hierher nehmen."

„Ja und? Wir kennen uns."

„Wir wissen absolut nichts über dich, wieso sollte also auch wir dir vertrauen?"

„Weil das Lila und Diego tun. Wenn du ein Problem mit mir hast, dann ist mir das scheiß egal, aber lass mich einfach in Ruhe. Wenn ich irgendwas hätte machen wollen, hätte ich es schon längst getan."

„Das bezweifle ich. Du bist gerade mal seit wenigen Stunden hier."

„Ihr müsst nichts über mich wissen. Es reicht wenn ihr meinen Namen kennt."

Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und die ganzen anderen traten ein.

Ich schaute ihnen stumm dabei zu, wie sie ihre Schuhe auszogen und ihre Jacken aufhängten.

Langsam wurde ich panisch. Mein Blick ging immer wieder von dem einen zum nächsten, doch sie waren nicht hier.

Grünauge schaute mir dabei zu, wie ich mich auf einmal komplett anders und vielleicht auch komisch verhielt.

Sloane hingegen ging schnell zu Luther, um von mir wegzukommen.

„Lila und Diego kommen gleich. Die müssen noch kurz einen anderen Weg erledigen", sprach auf einmal die Frau mit den dunklen Locken, als sie meinen Blick sah.

Ich stand sofort auf, nahm meine Bilder und ging nach oben in mein Zimmer.

Die Tür ließ ich wegen Geräuschen offen.

Ich hasste es. Dieses Gefühl alleine zu sein und seine einzigen Bezugspersonen nicht sehen zu können.

Es war wirklich stressig und schlimm für mich.

Ich setzte mich vor mein Bett auf den Boden und spielte wieder mit dem Haargummi, während mein Blick an dem weißen Teppich hängen blieb.

Ich wusste noch nicht, was ich von all dem hier halten sollte. Es war komisch.

Neue Leute waren nichts neues mehr. In der Psychiatrie kamen und gingen täglich neue Menschen.

Aber hier war alles neu. Ich war nicht mehr unter ärztlicher Aufsicht und ich konnte mich frei bewegen.

Doch war das alles so gut?

Ich wusste es nicht. Ich wusste nämlich nicht, zu was mein Verstand fähig war.

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The mental ill | Fünf Hargreeves Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt