Wozu noch zielen, wenn ich eh nicht verfehl?

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Ich blicke dich an, Tage danach und frage mich, ob es dir was bedeutet hat. Oder war halt einfach nur ich da?
Hat dein benebeltes Gemüt mich als lebende Person wahrgenommen, oder war ich halt einfach nur da?
War dieser Abend das Einzige, das von uns übrig bleibt, oder ist da mehr zwischen uns?
Wolltest du mich wirklich nachhause begleiten, oder hattest du was anderes mit mir vor?

Bilde ich mir deine applaudierende Zuneigung nur ein, oder schaust du mich genau so oft an, wie ich dich?
Denkst du genau so viel an mich, wie ich an dich?
Stellst du dir auch so viele Fragen, oder wischt du sie weg, als wären sie der Schaum deines Biers?

Wenn ich dich ansehe, erkenne ich dich nicht wieder. Es ist, als sei dieser Mensch an jenem Abend eine vollkommen fremde Person. So als wären wir uns nicht näher gekommen, als alle denken. So als würde ich dich immer noch nur flüchtig kennen. Niemand zieht eine Verbindung zwischen uns.
Oder vielleicht sprichst du ja doch über mich, wie ich über dich spreche?
Vielleicht fühlst du meine Haut noch auf deinen Fingerspitzen?

Denn ich spüre noch immer deine Berührungen auf meinen Hüften, dein Arm um meine Schulter, deine Hand in meiner.
Es fühlt sich an, wie ein Fiebertraum, nicht wie die Realität.
Hast du mich auch wirklich geküsst?
Oder haben sich unsere Lippen nur durch die geteilte Zigarette berührt?

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