Verschwommenes Verlangen...

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Es ist die Art, wie du mich anschaust, die mir den Boden unter den Füssen wegreisst. Ein Blick so voller Versprechen. Es ist die gleich Art, wie mich eine Zigarette anstarrt. Ein Versprechen, das ich mir einbilde. Ein zuckersüsses Nichts, das mich versucht einzunehmen. Und ich lasse mich einspinnen. Die Wärme deines Netzes lullt mich ein und ich lasse mich in die falsche Sicherheit fallen. Ich kosten jede Sekunde dieser Fesseln aus, als würdest du mir so die Stabilität zurückgeben, die ich doch immer wieder verliere.
Es ist die Art, wie deine Gesichtszüge weicher werden, bis ich das Gefühl habe in deine innersten Sehnsüchte zu blicken; bis ich mich in dir wieder finde.
Woran denkst du, wenn du alleine in deinem Bett liegst? Spürst du auch die Schuldgefühle und die Scham, wenn du langsam über deine Mitte fährst und dir unweigerlich meine Augen in den Sinn kommen? Betest du auch darum, dass selbst der Allhörende das leise Hauchen meines Namens nicht hört, wenn dich die Wellen der Erlösung überrollen?
Woran denkst du, wenn sich meine Lippen wieder einmal um das Ende einer Zigarette schliessen und ich genüsslich daran ziehe? Stellst du dir vor, wie sich meine Lippen um etwas anderes schliessen und daran ziehen könnten?
Spürst du die Hitze, wenn wir uns verstohlene Blicke zuwerfen, die für alle anderen als nichts weiteres als notwendige Höflichkeit erscheinen?
Ich kann mal wieder nicht schlafen. Das Bild deiner Erscheinung ist zu präsent. Also zünde ich mir in aller Dunkelheit eine weitere Zigarette an und ziehe daran.
Ich ziehe daran, als könnte ich ohne nicht atmen.
Ich ziehe daran, als würde ich in der Erinnerung an dich ertrinken.
Ich ziehe so lange daran, bis dein Gesicht zu Rauch wird und in der ewigen Dunkelheit der Nacht davon treibt.

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