Kapitel 8: Blutiger Fund

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POV Hobi

Nachdem ich alles mit meinen Professor geklärt hatte, konnte ich endlich gehen. Ich hatte zwar eigentlich noch gar nicht Schluss doch das konnte mir gerade nicht egaler sein. Ich musste unbedingt mit Jimin sprechen und dieses Missverständniss klären. Ich hatte es noch nicht einmal mehr versucht, ihn anzurufen, er wäre sowieso nicht dran gehen.

Ich stieg eilig die Stufen vor der Uni nach unten und machte mich auf schnellsten Weg nach Hause. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Das war alles meine Schuld! Hätte ich Jimin doch bloß von meiner Beziehung erzählt, statt ihm noch vorzuspielen, ich wäre noch nicht mit Kookie und Tae zusammen. Warum habe ich ihm nur so viel Freiraum gegeben und nie gemerkt, wie einsam er war?!

Beim Überqueren einer Ampel klingelte mein Handy. Kookiee💖 ruft an las ich auf dem Bildschirm.

"Was gibts Kookie?", nahm ich den Anruf an.

"Hi Hobi-Hyung. Tae und ich wollten fragen... sag mal wo bist du? Bei dir ist es so laut, solltest du nicht in der Uni sein?" Kookies Stimme schlug von fröhlich zu besorgt und misstrauisch um.

"Ich bin nach einiger Diskussion mit meinem Prof früher von der Uni gegeangen. Jimin und ich habe gerade Streit und ich muss das schnell mit ihm klären. Deswegen bin ich gerade auf dem Weg zu ihm. Was wolltest du fragen?"

"Hyung, du weißt, du kannst mit Tae und mir über alles reden, auch über den Streit mit Jimin, ja?"

"Ich weiß, danke Kookie. Vielleicht das nächste Mal, wenn wir uns sehen."

"Gut das dus sagst. Wir wollten fragen, ob du heute Abend zu uns kommen willst? Wir haben Sturmfrei, könnten was kochen und einen Filmabend oder so machen."

"Das klingt super", antwortete ich begeistert, während ich um die letzte Ecke vor Jimins Haus bog. "Ich komme dann gegen fünf vorbei. Aber jetzt muss ich auflegen, ich bin bei Jimin. Ich liebe dich, Kookie, bis dann."

"Ich liebe dich Hobi. Bis dann." Damit legte ich auf und drückte auf das Klingelschild mit der Aufschrift Park.J.

Niemand öffnete, also drückte ich nochmal doch wieder rührte sich nichts. Das ungute Gefühl stieg. Da fiel mir ein, dass ich noch ein Schlüssel von Jimin besaß. Ich holte ihn aus meiner Tasche und schloss die Tür auf.

Auf dem Weg in den dritten Stock, wo Jimin wohnte, fielen mir kleine Blutstropfen auf den Treppenstufen auf. Panik machte sich in mir breit.

Vor Jimins Haustür angekommen sah ich, dass die Blutstropfen hier endeten. Die Panik wuchs und mit zitternden Händen schloss ich die Tür auf und ging langsam hinein. Stille empfing mich. Ich folgte den Blutströpchen und kam zum Badezimmer, in dem Licht brannte.

"Jimin?", klopfte ich an die Tür. Meine Stimme zitterte stark. Als keine Antwort kam, öffnete ich langsam die Tür.

Was ich sah, überstieg meine schlimmsten Erwartungen. Jimin lag in seiner Badewanne die aussah, als wäre sie bis zum Rand mit Blut gefüllt. Seine Augen waren geschlosen und ich konnte nicht erkennen, ob er noch atmete oder nicht. Sein linker Arm ziehrten viele blutende Schnitte, die immernoch Bluteten. Mir fiel auch der aufklaffende Schnitt an seiner Pulsader auf, aus der kontinuierlich Blut floss. Auf dem Badewannenrand lag eine blutige Rasierklinge.

Ab da nahm ich alles wie durch Watte war. Wie ich den Notarzt rief, wie die Sanitäter kamen, mir Fragen stellten und Jimin behandelten. Wie sie ihn nach draußen in ihren wagen trugen und mich fragten, ob ich mitwollte. Wie ich nickte.

Im Krankenhaus angekommen wurde Jimin direkt in die Notaufnahme gebracht und mir wurde gesagt, ich sollte im Wartebereich warten. Erst jetzt schien ich meine Umgebung wieder bewusst wahrzunehmen. Ich konnte noch nicht begreifen, was passiert war. Tränen begannen über mein Gesicht zu laufen als mir bewusst wurde, dass Jimin vielleicht sterben könnte. Vielleicht war das ja auch nur ein böser Traum und ich werde gleich bei meinen Geliebten im Bett aufwachen. Apropos, ich müsste die Beiden anrufen, ich werde Jimin jetzt nicht verlassen, wenn er um sein Leben kämpft. Er hatte außer mir doch niemanden...

Kookies Nummer war schnell gewählt und dieser nahm auch sofort ab.

"Kookie, ist Tae bei dir?", fragte ich mit gebrochener Stimme.

"Ja, aber was ist passiert Hynung? Weinst du?" Kookies Simme klang alarmiert und besorgt.

"I-ich kann mich heute nicht mit euch treffen. I-ich... a-also..." Ich wollte sprechen doch wurde immer wieder von meinen Schluchzern unterbrochen.

"Hobi beruhig dich und sag uns, was passiert ist", erklang nun Taehyungs dunkle Stimme am Telefon. Er schaffte es damit, mich soweit zu beruhigen, um zu sprechen. Ein paar mal atmete ich tief durch dann sagte ich:" Ich wollte zu Jimin um mit ihm über unseren Streit zu sprechen. Als ich bei ihm war, sah ich bereits Blutstropfen im Treppenhaus. Ich fand ihn in der Badewanne, sein ganzer Arm war aufgeschnitten. Der tiefste Schnitt war am Handgelenk über der Pulsader. Er wollte sich sein Leben nehmen. Im Moment ist nicht sicher ob er überlebt. I-ich..." Mein Schluchzer unterbrach mich.

"Hey Hobi, alles gut. Es ist dein bester Freund, ganz egal, was zwischen euch vorgefallen ist. Es ist sehr verständlich, dass du jetzt für ihn da sein willst. Wir kommen vorbei, ok? Sag uns welches Krankenhaus und wir sind auf dem Weg. Du musst das nicht alleine durchstehen. Denk dran wir lieben dich."

"Ich liebe euch auch. Und danke", sagte ich unter Tränen. Dann legte ich auf und starrte auf die Wand vor mir.

Ich lasse dich nicht alleine Jimin, nie wieder...

Fallen Angel - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt