Die Hochzeit- Part 1

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Chiara:

Es ist der Tag der Tage. Auf diesen Tag hat sie so lange gewartet. Es ist acht Uhr morgens und sie ist schon seit Stunden wach. Sie hat in der Nacht auch kaum ein Auge zu getan. Sie sitzt frischgeduscht und mit schon gemachten Haaren verschlafen auf dem Bett in ihrem Hotelzimmer. Da Ava und sie ja schon kurz vor der Hochzeit in die gemeinsame Wohnung gezogen sind und es laut Ava Unglück bringt, wenn sie sich in der Nacht vor der Hochzeit se-hen, haben sie ausgemacht, dass Chiara nochmal für eine Nacht ins Hotel zieht und es sich dort gut gehen lässt.

Ava:

Währenddessen sitzt Ava in der gemeinsamen Wohnung auf dem Sofa und redet gerade mit Hanna, die bei ihr ist. Ava trägt einen weißen Jumpsuit aus Seide, der vorne mit einem zarten Rosenmuster bestickt ist. Ihre langen Haa-re sind in feine Strähnen geflochten und diese laufen oben in einem Dutt zu-sammen. „Bist du sicher, dass du den Jumpsuit jetzt schon tragen willst? Es ist doch noch eine ganze Stunde, bis euer „first look" ist". Ava schüttelt verwundert den Kopf und antwortet: „erstens, ja ich bin sicher und zweitens das ist doch gar kein „first look", weil wir uns entschlossen haben uns nicht zu sehen, sondern nur ohne uns zu sehen noch einmal kurz zu sprechen und die Eheversprechen intimer zu halten und die nicht vor allen zu machen, weil wir das so schöner finden". „Ja aber das weiß ich doch " sagt Hanna und lächelt. „Du bist ganz schön aufgeregt, stimmt's?" „Ja total" antwortet Ava und hält sich beschämt die Hände vor die Augen. „Der Tag wird wunder-schön, glaub mir!" sagt Hanna und nimmt Ava fest in den Arm.

Chiara:

Chiara sitzt in Gedanken versunken auf dem Bett. Sie hat eine Weile nachge-dacht und erschrickt, als es an der Tür klopft. Sie sagt „Herein" und vor ihr steht ihre beste Freundin Nathalie mit ihrem Brautkleid, was auf einem Bü-gel hängt und dem Schleier in der Hand. „Na? Wie geht's?" sagt diese und lächelt Chiara an. Chiara schaut sie einen Moment lang verwirrt an und springt danach auf und nimmt sie in den Arm. „Wo kommst du denn auf einmal her?" worauf Nathalie antwortet: „Naja ich kann doch nicht die Hochzeit von meiner besten Freundin verpassen!". „Und was ist mit Maxi-milian, der Scheidung und dem ganzen Stress? Der wird dich doch bestimmt nicht in Ruhe lassen"; „Ach das lass mal meine Sorge sein, ich komme schon klar. Heute ist dein großer Tag, Avas natürlich auch, da sollst du dich nicht um mich sorgen. So komm wir müssen jetzt auch mal machen. In 10 Minu-ten ist der „First Look" und da wollen wir ja nicht zu spät sein". Nathalie hilft Chiara in ihr Kleid und sie gehen gemeinsam nach Draußen.

Ava:

Ava wird währenddessen auch immer nervöser. Sie läuft den kleinen Flur immer wieder auf und ab und wirkt sichtlich angespannt. Hanna versucht immer wieder sie zu beruhigen, schafft es aber kaum. Als der Zeitpunkt zum Aufbruch gekommen ist, holt Hanna ihre Jacken und Avas Schuhe und reicht sie ihr. „So komm wir müssen los. Wir wollen deine Braut ja nicht warten lassen". Ava schlüpft in ihre Schuhe und auch die beiden verlassen das Haus.

Am Zielort angekommen, warten die beiden auf Chiara und Nathalie. Ava steht an einer Hauswand an einer Ecke und wartet dort auf Chiara. Als diese kommt stellt sie sich, für Ava unsichtbar an die andere Seite der Wand und sagt: „Hey du schöne Frau. Ich würde dich so gerne schon sehen du musst umwerfend aussehen. Bevor du antwortest, möchte ich dich bitten mir deine Hand zu geben und würde ich dir gerne dann direkt meine Versprechen vor-lesen bevor ich es vor lauter weinen nicht mehr kann". Ava flüstert ein leises „Okay" und scheint den Tränen nahe. Daraufhin beginnt Chiara ihr Verspre-chen vorzulesen:

„Liebe Ava,

von dem ersten Moment an, als ich dich das erste Mal sah, war es um mich geschehen. Ich habe dich gesucht, weil du mir Eiszeiten streichen wolltest und ich das gar nicht gut fand. Eigentlich bin ich gekommen, um dir deswegen eine Ansage zu machen. Du saßt mit dem Rücken zu mir da und als du dich zu mir umgedreht hast, war es um mich geschehen. Ich habe mich Hals über Kopf in dich verliebt, weswegen ich dich damals in dieser Umkleide auch ein-fach geküsst habe. Ich weiß die Zeiten danach waren für uns beide nicht ein-fach, aber wir haben es geschafft und zueinander gefunden. Und umso mehr freue ich mich deshalb nun hier zu stehen und dich bald meine Ehefrau nen-nen zu dürfen. Ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, dass du glücklich bist, dass wir (wie den Shitstorm damals) gemeinsam jede Hürde überstehen und ich nicht mehr von deiner Seite weichen werde. Ich verspreche, dich zu lieben, wie am ersten Tag. Ich werde Dich ehren, ermutigen und un-terstützen, denn du bist meine beste Freundin fürs ganze Leben. Ich verspreche Dich zu ehren, Dich zu ermutigen und zu unterstützen auf unserem gemeinsa-men Weg. Wenn dieser Weg auch manchmal schwierig wird, verspreche ich, immer an Deiner Seite zu sein – sicher im Wissen, dass wir gemeinsam mehr erreichen können als alleine. Ich verspreche, an unserer Liebe zu arbeiten und Dich immer zu meiner Nummer eins zu machen. Mit jedem Schlag meines Her-zens werde ich Dich lieben. Das verspreche ich Dir heute. Ich liebe dich."

Chiara faltet den Zettel zusammen und reicht ihn Nathalie. Hanna reicht da-raufhin auch Ava einen Zettel und diese sagt mit zittriger Stimme: „Chiara, das war die schönste Liebeserklärung, die ich je bekommen habe. Ich werde dir nun auch mein Versprechen vorlesen. Bist du bereit?" Chiara nickt. „Nathalie sagt deshalb: „ich glaub ihr hat es die Sprache verschlagen. Sie hat aber genickt Ava also du kannst loslegen.". Ava faltet den Zettel auseinander und beginnt auch ihr Versprechen vorzulesen:

„Liebe Chiara,

erst einmal möchte ich Danke sagen. Danke dafür, dass du nie aufgegeben und um diese Liebe gekämpft hast, als ich noch „professionell bleiben" wollte und dich immer wieder verletzt habe indem ich erst dich geküsst oder mit dir geschlafen habe, um dann zu sagen, dass es ein Fehler war. Damit muss ich dich jedes Mal sehr verletzt haben und du hast trotzdem nicht aufgegeben. Da-für bin ich dir so dankbar, weil sonst ständen wir nicht hier. Ich liebe es, wie sehr du für deine Träume kämpfst und für dich einstehst und dich trotz all der Scheiße nicht einkriegen lässt. Heute ist der Tag, an dem wir nun den nächs-ten Schritt gehen und voll Freude in unsere gemeinsame Zukunft blicken – vol-ler tiefer Zuneigung und gestärkt mit dem Wissen, dass wir uns beide fürei-nander entschieden haben. Ich will Dein sein in Wohlstand und in Armut, in Krankheit und in Gesundheit, im Scheitern und im Erfolg. Zusammen werden wir träumen und auch manchmal stolpern – aber wir werden uns immer ge-genseitig aufhelfen, um schnell wieder nach den Sternen zu greifen. Wir wer-den alle Dinge teilen und uns sowie unsere Familien unterstützen. Ich werde Dich wertschätzen und respektieren, Dich trösten und ermutigen. Ich will im-mer ehrlich zu Dir sein und – egal wovon wir überrascht werden – an Deiner Seite sein. So lange ich lebe!"

Auch Ava faltet den Zettel nun wieder zusammen und reicht ihn Hanna. Sie greift nach Chiaras Hand und sagt zur sprachlosen Chiara: „Chiara Nadolny ich kann es kaum erwarten, dich in dem Kleid zu sehen und dich meine Frau nennen zu dürfen. Ich bin so dankbar dich zu haben und ich liebe dich.". Chiara drückt ihre Hand ganz fest und antwortet: „Ich dich auch-für immer! Und das wird der schönste Tag unseres Lebens werden, glaub mir". Die bei-den verharren so noch eine Weile, bis Nathalie und Hanna sagen, dass sie nun aufbrechen müssen. Ava und Hanna brechen zuerst auf in Richtung Eis-halle und Chiara und Nathalie folgen ihnen mit genügend Abstand.

Ava & Chiara und der Traum auf dem EisWhere stories live. Discover now