Was ist mit Keira los?

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Ich lag in der dunklen Höhle, in der wir uns zur Zeit versteckten und starrte die Decke an. Vermutlich lag es am Vollmond dass ich nicht schlafen konnte, und mir ging noch dazu ziemlich viel im Kopf herum. Neben mir regte sich Mira.
"Lucy?"
"Was?"
"Ich wusste dass du noch wach bist"
murmelte sie
"Ich weiß einfach nicht wie lange ich noch so weitermachen kann!"
Ich seufzte. Mir ging es ja genauso. Seit drei Wochen waren wir vor der Mafia der Wölfe auf der Flucht, was definitiv kein Vergnügen war. Noch dazu machte ich mir Sorgen um Keira. Sie war ziemlich still geworden, und schaute sich dauernd suchend um, so als hätte sie Angst beobachtet zu werden. Ich hatte schon mehrmals versucht sie abzupassen und mit ihr zu reden, aber sie hatte es jedesmal verhindert.
"Ich gehe noch mal zu Keira nach draußen."
flüsterte ich. Ich vermutete mal dass Mira nickte und schlüpfte aus der Höhle. Keira saß draußen vor dem Eingang, als würde sie Wache halten. Ich schlich mich vorsichtig von hinten an sie heran.
Als ich nur noch einen halben Meter hinter ihr stand drehte sie sich um. Fast zu Tode erschrocken zuckte sie zusammen.
"Mein Gott, Lucy!" zischte ihre Stimme ärgerlich in meinem Kopf
"Musst du mich so erschrecken? Ich dachte schon es wäre wer weiß wer!"
"Entschuldige" murmelte ich
Keira war zur Zeit auch ständig gereizt und sie verstand überhaupt keinen Spaß mehr. Was war eigentlich mit ihr los?
"Was ist eigentlich mit die los?"
Ups! Die Worte waren aus meinem Mund gekommen bevor ich darüber nachdenken konnte.
"Was soll los sein?"
Der kühle Unterton in Keiras Stimme war nicht zu überhören.
Jetzt platzte mir wirklich der Kragen.
"Du bist seit Wochen total genervt, verstehst keinen Spaß mehr und wenn Mira und ich dich einmal auf das Thema" Wölfe Mafia" ansprechen wirst du richtig sauer! Was soll das ganze?"
Mit einem mal änderte sich Keiras Gesichtsausdruck. Sie sah jetzt fast traurig aus.
"Es tut mir leid. Ich bin einfach nur ziemlich übermüdet und dann kommt auch noch dazu dass Die Mafia uns immer verfolgt."
"Wie lange kann das noch so weitergehen Keira?"
"Ich habe keine Ahnung. Ich möchte dich auch nicht zu dem Geheimbund zurückbringen, da bist du auch nicht sicherer als hier"
Ich schaute sie verblüfft an
"Wie meinst du das? Wieso bin ich da nicht sicherer als hier?"
"Was? habe ich das gesagt? Das habe ich nicht so gemeint. Also, ich denke die Mafia hat ihre Augen überall und... Ach, ist ja egal. Wir sollten jetzt reingehen es ist schon spät. Ich gehe schon mal vor! Gute Nacht!"
Damit verschwand sie in der Höhle.
Ich sah ihr verdutzt nach. Was war das denn? Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl das Keira nicht ganz die Wahrheit sagte. Aber was hatte sie dann gemeint?
Ich bin im Geheimbund nicht sicher? Ich schüttelte den Kopf.
Was für ein Quatsch. Meine Fantasy gewann mal wieder die Oberhand. Bestimmt war Keira bloß müde gewesen und deshalb war sie auch so schnell nach drinnen gegangen. Das hatte sie ja auch gesagt. Vorsichtig schlüpfte ich zurück in die Höhle.
Der Mond schien jetzt durch eine Ritze im Dach und beleuchtete Keira und Mira. Ich lächelte und kuschelte mich an Keiras weichen Pelz. Es dauerte nicht lange bis ich eingeschlafen war.

Lucy und die Mafia der Wölfe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt